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Siegchancen fast halbiert: Diese Zahlen machen dem FC Sorgen!

Der FC kam gegen Ulm nur auf zehn Sprints mehr - trotz langer Überzahl. (Foto: Bucco)
Der FC kam gegen Ulm nur auf zehn Sprints mehr - trotz langer Überzahl. (Foto: Bucco)

Was braucht der 1. FC Köln, um gegen den SC Paderborn wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden? Ein Blick in die Statistiken zeigt, dass der FC in den letzten drei Spielen nachgelassen hat.

Der 1. FC Köln unter Gerhard Struber begeisterte zu Saisonbeginn mit offenem Visier, vielen Torchancen und einem riskantem, aber attraktiven Offensivfußball. Die Punkte fehlten, jedoch war der FC stets die bessere Mannschaft und spielte seine Gegner phasenweise sogar an die Wand.

Der Hamburger SV wusste nach den 90 Minuten am 1. Spieltag nicht, wie man die drei Punkte entführt hatte. In Elversberg verpasste es der FC, bereits zur Pause für die Entscheidung zu sorgen. Braunschweig wurde mit fünf Stück nach Hause geschickt. Schalke hatte eine Stunde lang überhaupt keine Chance. Und wie der FC gegen Magdeburg und Düsseldorf trotz insgesamt 57 Torschüssen nicht gewinnen konnte, ist bis heute ein Rätsel.

xG-Wert geht deutlich zurück

Doch danach veränderte sich etwas im FC-Spiel. Und die Statistiken zeigen deutlich, was. Die Geißböcke erarbeiteten sich in den ersten sechs Spielen (bis einschließlich Düsseldorf) durchschnittlich 23 Torschüsse pro Spiel und kamen auf einen durchschnittlichen Expected-Goals-Wert von 3,1. Über drei Tore pro 90 Minuten hätten die Kölner also erzielen können – ein überragender Wert.

Danach aber kam das FC-Spiel in der Offensive ins Stocken – obwohl die Geißböcke gegen den Karlsruher SC vier Tore erzielten (aber nur einen xG-Wert von 1,55 erreichten). Die Torschüsse pro Spiel sanken in den drei folgenden Partien gegen den KSC, Ulm und Darmstadt auf 17,3 pro Spiel, und das, obwohl der FC gegen Ulm 70 Minuten in Überzahl spielte. Damit einher ging der xG-Wert von zuvor im Schnitt 3,1 auf 1,6 zurück – der FC hat seine Chance auf Tore also fast halbiert. Kurzum: Der FC konnte offensiv viel seltener brandgefährlich werden.

Erstmals lief der Gegner mehr als der FC

Dazu passt eine Kritik, die Sportchef Christian Keller nach dem Debakel von Darmstadt äußerte. Die Geißböcke hatten in den ersten sechs Partien eine enorme Laufleistung an den Tag gelegt. Nicht nur in den zurückgelegten Kilometern, sondern auch in den intensiven Läufen und den Sprints, vor allem auch in der Rückwärtsbewegung. Genau diese kritisierte Keller nun, erwähnte eine interne Statistik, wonach die Läufe in die defensive Richtung deutlich nachgelassen hätten.

Ein Blick in die öffentlich zugänglichen Laufleistungen gibt darauf einen Hinweis. Legten die Geißböcke in den ersten sechs Partien noch im Schnitt 119 Kilometer zurück, waren es in den folgenden drei Spielen nur noch 115,7 Kilometer. Dabei erlebte der FC in Darmstadt ein Novum: Erstmals lief die gegnerische Mannschaft mehr als die Kölner, und das fast drei Kilometer.

Selbst Ulm war mit dem FC auf Augenhöhe

Das hatte sich auch bei den Sprints abgezeichnet. Über 90 Minuten legten die Geißböcke zunächst noch durchschnittlich 233 Sprints pro Partie hin. Gegen den KSC, Ulm und Darmstadt waren es im Schnitt nur noch 208 Sprints, gegen den KSC erstmals in dieser Saison weniger als der Gegner und gegen Ulm nur zehn Sprints mehr als der SSV, und das, obwohl die Ulmer 70 Minuten in Unterzahl spielten.

Und so bestätigt sich, was Keller monierte: dass der Kölner Offensivvortrag in direktem Zusammenhang mit der Laufintensität und -bereitschaft steht. Investieren die Geißböcke mehr im Spiel gegen den Ball, erobern sie mehr Bälle, kommen zu mehr Torschüssen, haben eine höhere Chance auf Tore und somit auch eine höhere Chance auf Punkte. Die Statistiken zeigen: Gegen den KSC, Ulm und Darmstadt ist der FC von diesem Weg abgewichen.

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