Nicht nur der 1. FC Köln kämpft am Dienstagabend gegen Holstein Kiel um das Weiterkommen im DFB-Pokal. Auch Gerhard Struber kämpft bei den Geißböcken um seinen Trainerjob. Bricht er dafür mit dem bislang einzig erfolgreiche Prinzip?
Als der 1. FC Köln am vergangenen Freitagabend gegen den SC Paderborn antrat, erwarteten die Zuschauer eigentlich personelle Veränderungen. Nach dem Donnerwetter in der Folge der Darmstadt-Blamage hatten Trainer Gerhard Struber und Sportchef Christian Keller kein gutes Haar an der Mannschaft gelassen.
Doch die Änderungen fielen überschaubar aus. Rasmus Carstensen musste wieder für Jan Thielmann weichen. Damion Downs hingegen fehlte krankheitsbedingt, sodass Dejan Ljubicic in die Startelf zurückkehrte. Ansonsten kehrte Steffen Tigges für Florian Dietz in den Kader zurück – ein Wechselspiel, das es auch schon in den Vorwochen gegeben hatte. Darüber hinaus blieb alles beim Alten.
Strubers Widerspruch mit Schwäbe
Nach der neuerlichen Niederlage gegen Paderborn kommt es jetzt wohl anders. Im DFB-Pokal wird Struber mindestens eine große Veränderung vornehmen. Marvin Schwäbe wird für Jonas Urbig im Tor stehen. Offiziell, weil es ein Pokal-Spiel ist und man dort den Torhüter auch mal wechseln kann, wie Struber erklärte. Das Problem: Vor der ersten Runde in Sandhausen hatte der Österreicher solche Wechselspielchen noch ausgeschlossen.
Doch Urbig könnte womöglich nicht das einzige Opfer der Misere werden. In den vergangenen beiden Partien hatte Struber jeweils Julian Pauli vorzeitig ausgewechselt. Der Innenverteidiger hatte tatsächlich zwei schwache Spiele erwischt. Doch das hatte auch für seinen Nebenmann Timo Hübers gegolten. Der Kapitän allerdings wurde von Auswechslungen verschont, während Pauli jeweils für Dominique Heintz vom Feld musste.
Erst Finkgräfe – jetzt Urbig und Pauli?
Gut möglich, dass Struber neben Urbig daher auch Pauli aus der Startelf rotieren wird. Es wäre ein Bruch mit genau jenem Weg, der zu Saisonbeginn noch eine der positiven Überraschungen war und für viel Lob gesorgt hatte. Struber hatte auf die Youngster im Kader gesetzt. Doch zuletzt hatte er erst Max Finkgräfe nach dessen Genesung überhastet wieder in die Startelf geworfen und seitdem nicht mehr berücksichtigt. Nun macht er mit dem Schwäbe-Comeback die nächste Baustelle auf.
Denn sollte Schwäbe tatsächlich sogar zum Pokalhelden werden, hätte Struber kaum Argumente, den Wechsel im nächsten Ligaspiel wieder rückgängig zu machen. Und schließlich hatte Struber zuletzt immer wieder darauf verweisen, dass seine Mannschaft noch sehr jung sei, obwohl vor allem die erfahrenen Spieler mit schwächeren Leistungen für Probleme gesorgt hatten. Der Österreicher scheint aber gewillt, das Risiko einzugehen, um kurzfristig wieder in die Spur zu finden. Langfristig könnte er damit aber so manches Talent vergraulen.
So könnte der FC spielen: Schwäbe – Thielmann, Hübers, Heintz, Pacarada – Martel, Olesen – Ljubicic, Huseinbasic – Tigges, Lemperle
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