Nur zweimal ist der 1. FC Köln schlechter in die 2. Liga gestartet als in dieser Saison. Dass es mit dem Aufstieg trotzdem gelingen kann, zeigt ein Blick in die jüngere Vergangenheit. Trainer Gerhard Struber bleibt derweil demütig.
Durch den 1:0-Sieg bei Hertha BSC ist der 1. FC Köln den Aufstiegsrängen wieder näher als der Abstiegszone. Mit 15 Punkten und Platz elf liegen die Kölner dennoch nur im tristen Mittelfeld der 2. Liga. Nur in den Spielzeiten 1998/99 und 2012/13 waren die Geißböcke nach elf Spieltagen mit 14 und 13 Punkten noch schlechter in die Saison gestartet. In beiden Fällen stieg der FC am Ende nicht auf.
Entsprechend sollte der Sieg in Berlin für die Kölner der Startschuss einer Serie bis Weihnachten sein, will der FC im Kampf um den Aufstieg noch ein Wörtchen mitreden. Schließlich zeigt ein Blick in die Vergangenheit, dass über 80 Prozent der Aufsteiger und Relegationsteilnehmer am Ende mit 60 Punkten oder mehr nach 34 Spieltagen ins Ziel gekommen waren (der GEISSBLOG berichtete).
FC kann Stöger-Marke noch erreichen
Entsprechend hilfreich wäre es, wenn auch im Falle einer starken Rückrunde nicht zwingend erforderlich, bis zur Winterpause bereits um die 30 Punkte eingefahren zu haben – immerhin die halbe Miete für einen wahrscheinlichen Aufstieg. Dafür müsste der FC jedoch nun ordentlich anfangen zu punkten. Der aktuelle Punkteschnitt von 1,36 würde den Kölner dabei nicht reichen. Damit würde der FC nach 17 Spieltagen bei 23 Punkten rauskommen.
In der bis dato besten Kölner Zweitliga-Saison 2013/14 unter Peter Stöger, hatte der FC am Ende 68 Zähler, nach der Hinrunde mit 33 Punkten dabei nicht ganz die Hälfte. Auf diesen Wert könnte der FC in dieser Saison auch noch kommen, müsste dafür jedoch bis Weihnachten jedes Spiel gewinnen. Nach elf Spieltagen hatte die Stöger-Elf damals bereits 21 Zähler, noch kein Spiel verloren und nur fünf Gegentreffer kassiert.
Im letzten Kölner Aufstiegsjahr 2018/19 unter Markus Anfang und später André Pawlak holte der FC bis zur Winterpause sogar 36 Zähler, feierte die Zweitliga-Meisterschaft am Ende jedoch ‘nur’ mit 63 Punkten. Nach elf Spieltagen standen derweil wie unter Stöger 21 Zähler zu Buche.
Beispiel Werder Bremen macht Mut
Mut machen kann dem FC derweil der SV Werder Bremen. In der Saison 2021/22 hatten die Werderaner nach elf Spieltagen genau wie die Kölner heute elf Punkte auf dem Konto und lagen damit auf Platz zehn. Nach der Hinrunde sah es mit immerhin 26 Punkten aber Platz neun nur unwesentlich besser aus. Am Ende stiegen die Bremer nach einer starken Rückrunde mit 37 Punkten (63 insgesamt) noch als Tabellenzweiter auf.
Der FC St. Pauli hingegen hatte im selben Jahr nach der Hinrunde bereits 36 Punkte auf dem Konto, stieg am Ende aber trotzdem nicht auf. Nach einer deutlich schwächeren Rückserie belegten die Hamburger nach der Saison mit 57 Punkten nur noch Rang fünf. Entsprechend dürfte sich der FC lieber Werder Bremen als Vorbild nehmen.
In Köln zeigt man sich nach dem sportlichen Tiefschlag vor zwei Wochen jedoch ohnehin demütig. “Vor ganz kurzer Zeit waren noch alle zu Tode betrübt”, sagte Trainer Gerhard Struber vor dem Heimspiel gegen Greuther Fürth. “Gleichzeitig jetzt von einer Serie zu sprechen ist auch wieder zu weit gedacht. Wir wissen, was noch vor kurzer Zeit hier im Raum Thema war”, meinte der Österreicher auch mit Blick auf die Diskussionen rund um seine Person. Mit den zwei Pflichtspielsiegen ist in das Thema jedoch vorerst Ruhe eingekehrt. Mit weiteren Siegen soll das auch so bleiben – und der FC bis zum Winter noch in Richtung 30 Punkte kommen.
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