Es ist das Duell der beiden Schlusslichter der Frauen-Bundesliga – und das Aufeinandertreffen der zwei Schießbuden. Der 1. FC Köln muss am Samstag beim Tabellenletzten 1. FFC Turbine Potsdam unbedingt gewinnen. Zeigt der Trainerwechsel Wirkung?
Es herrscht eine trügerische Stimmung rund ums Geißbockheim. Nach der Trennung von Daniel Weber versucht Jacqueline Dünker als Interimstrainern, den Blick beim 1. FC Köln nach vorne zu lenken und die Sinne für die eigenen Stärken zu schärfen. Am Samstag muss sich zeigen, ob ihr das gelungen ist.
Denn sowohl Dünker als auch die Spielerinnen stehen direkt in der Pflicht: Bei Turbine Potsdam zählen nur drei Punkte. Das Duell beim Aufsteiger, der wie der FC noch kein Spiel gewinnen konnte und mit einem Zähler am Tabellenende steht, wird zur Belastungsprobe für die Kölner Nerven. Gewinnt der FC die Begegnung, würde der Vorsprung gegenüber Potsdam auf vier Zähler wachsen. Eine Niederlage würde die Geißböcke die Rote Laterne einbringen.
Dünker kämpft um Chefposten
Ein Sieg würde folglich viele Steine von den Kölner Herzen fallen lassen. Die Verantwortlichen um die Sportchefin Nicole Bender-Rummler könnten mit besserem Gefühl die Planungen für 2025 angehen – und für Jacqueline Dünker dürften die Chancen steigen, auch über den Jahreswechsel hinaus auf der Kommandobrücke am Geißbockheim zu bleiben. Die 38-Jährige zeigte sich zuletzt im Gespräch mit dem GEISSBLOG ambitioniert und würde gerne dauerhaft in vorderster Reihe beim FC stehen. Diese Möglichkeit dürfte aber nur bei drei Punkten in Potsdam realistisch bleiben.
Mit Celina Degen, Nicole Billa und Laura Feiersinger kehrten in dieser Woche drei Nationalspielerinnen mit negativen Gefühlen von der Länderspielreise zurück. Das Trio verpasste mit Österreich in den Playoffs die Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz. Österreich verlor die beiden Duelle gegen Polen mit den Kölnerinnen Adriana Achcinska, Martyna Wiankowska und Sylwia Matysik.
Hoffnung auf Pokal-Wiederholung
Ungewöhnlich: Degen und Matysik reisten zu ihren Nationalteams, kamen bei nicht zum Einsatz und werden auch für Potsdam ausfallen, teilte Dünker mit. Angesprochen auf mögliche taktische Änderungen kündigte sie an: „Es wird zwei Überraschungen geben.“ Details wollte sie sich aber nicht entlocken lassen. Auch die Frage der Torhüterin blieb ungeklärt. Ob Josefine Osigus oder Paula Hoppe im Tor stehen werde, sei “keine einfache Entscheidung”, Dünker will “den Bauch am Freitag entscheiden” lassen.
Das Duell gegen Potsdam ist das Aufeinandertreffen der beiden schlechtesten Abwehrreihen der Liga. Beide Team kassierten bisher jeweils 31 Gegentore. Insofern dürfte der Fokus beider Teams zunächst auf einer stabilen Defensive liegen. Einen anderen Blick in die Statistik sollte der FC zudem meiden: Die Rheinländerinnen konnten bisher keines der fünf Bundesliga-Spiele in Potsdam gewinnen, in den letzten drei Duellen gelang den Kölnerinnen dort nicht einmal ein Tor. Einzig im DFB-Pokal setzte sich der 1. FC Köln bei Turbine Potsdam einmal durch, in der Saison 2022/23 mit 2:1 nach Verlängerung.
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