Was für eine Erleichterung: Die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln haben das Kellerduell beim Schlusslicht 1. FFC Turbine Potsdam verdient mit 1:0 (0:0) gewonnen. Alena Bienz erzielte den Siegtreffer vor den Augen der Bundesaußenministerin Annalena Baerbock.
Aus dem Karl-Liebknecht-Stadion berichtet Daniel Mertens.
Es war der womöglich wichtigste Pflichtsieg in der jüngeren Geschichte der Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln. Nach zehn Spielen ohne Sieg, nach nur zwei Punkten aus diesen Partien und nach einem Trainerwechsel drohte dem FC im Fall einer Niederlage beim nur um einen Punkt schlechteren 1. FFC Turbine Potsdam die Rote Laterne. Doch am Ende reichte es knapp zum Sieg.
Die Highlights
1. Halbzeit: Die ersten 45 Minuten waren geprägt von der Verunsicherung auf beiden Seiten. Potsdam setzte nur auf Konter, bekam diese aber nicht richtig gespielt. Der FC versuchte über Ballbesitz zu Selbstvertrauen zu finden. Chancen kamen daber aber fast keine heraus. So stand es zur Hälfte erwartbar 0:0. Der FC überlegen, aber zu ungefährlich – Potsdam demonstrierte erneut, warum man ganz unten steht.
60. Minute: Die Erlösung für den FC gab es nach genau einer Stunde. Vanessa Leimenstoll schickte Taylor Ziemer auf der rechten Seite auf die Reise. Ziemer ließ im Sechzehner noch eine Gegenspielerin ins leere Grätschen und legte den Ball quer. Alena Bienz stand goldrichtig und drückte die Kugel am Fünfer freistehend über die Linie. Das erleichternde 1:0 für den FC!
74. Minute: Eine Viertelstunde vor Schluss hätten die Geißböcke eigentlich die Entscheidung herbeiführen müssen. Leimenstoll tauchte nach einer Flanke am Fünfmeterraum blank vor der Potsdamer Torhüterin auf, legte sich den Ball noch einmal zurecht, scheiterte dann aber an der Keeperin. Statt des 2:0 musste der FC bis zum Schluss zittern.
Das Personal
Kölns Interimstrainerin Jacqueline Dünker änderte die Startformation im Vergleich zur 1:4-Niederlage vor der Länderspielpause gegen Bremen nur auf zwei Positionen: Paula Hoppe kehrte anstelle von Josefine Osigus ins Tor zurück. Zudem startete Vanessa Leimenstoll anstelle von Martyna Wiankowska. Amelie Bohnen stand erstmals in dieser Saison im Kader, kam aber nicht zum Einsatz.
So spielte der FC: Hoppe – Donhauser, Cordes, Hechler, Gerhardt (65. Wiankowska) – Achcinska – Zeller(90.+3 Vogt), Feiersinger, Ziemer, Bienz – Leimenstoll (89. Billa).
Fazit
Der erste Saisonsieg war so notwendig wie hochverdient: Die Kölnerinnen waren im gesamten Spiel die überlegene Mannschaft gegen einen extrem schwachen Gegner, der in dieser Verfassung klar absteigen wird. Die FC-Frauen versäumten es jedoch, aus ihrer Dominanz mehr Torgefahr zu entwickeln und so die Partie vorzeitig zu entscheiden. Am Ende reichte es trotzdem.
Es war ein versöhnlicher Abschluss einer ansonsten unterirdischen Hinrunde: Der FC steht mit nun fünf Punkten vier Zähler vor Potsdam und kletterte sogar vorübergehend an Jena vorbei auf den zehnten Platz, da das Spiel von Carl-Zeiss gegen Hoffenheim abgesagt wurde. In dieser Form der Potsdamerinnen könnten die fünf Punkte sogar schon zum Klassenerhalt reichen, da in dieser Saison nur eine Mannschaft absteigt. Jetzt muss der FC eine Entscheidung auf dem Trainerposten treffen und im Winter auf dem Transfermarkt die vielen Fehler des Sommers korrigieren.
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