Der 1. FC Köln gewinnt die dreckigen Spiele in der 2. Bundesliga. Einmal mehr beweist der FC, dass er gegen die Underdogs keine Punkte liegen lässt. Das ist die Qualität eines Aufsteigers.
Ein Kommentar von Marc L. Merten
Der 1. FC Köln hat eine 100-prozentige Quote. Mit dem Sieg beim SSV Jahn Regensburg hat der FC nun gegen alle sechs Mannschaften am Tabellenende gewonnen. Regensburg (1:0), Münster (1:0), Ulm (2:0), Braunschweig (5:0), Schalke (3:1) und Fürth (1:0) – sechs Spiele, sechs Siege, nur ein Gegentor: Es ist die Bilanz eines Aufsteigers.
Es waren mehrheitlich keine schönen Spiele, doch das sind solche Duelle gegen die Kellerkinder in der 2. Bundesliga selten. Solange am Ende das Ergebnis stimmt. Und genau das hat der FC in der Hinrunde eindrucksvoll hinbekommen. Die Geißböcke haben eine Weiße Weste gegen die Mannschaften aus der Abstiegszone – und stehen deswegen in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen.
Die Rechnung eines Aufstiegskandidaten
Damit zeigt der FC die Qualität, die anderen Clubs in der Vergangenheit in dieser Liga gefehlt hat. Der Hamburger SV ist das Paradebeispiel, scheiterte der HSV doch in den letzten Jahren immer in den entscheidenden Momenten an den vermeintlich kleinen Clubs, gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Doch Gerhard Struber und seiner Mannschaft gelingt es bislang, dass sich der FC komplett schadlos hält.
Die Rechnung eines Aufstiegskandidaten ist einfach: Insgesamt über 60 Punkte braucht es in der Regel aus den 34 Saisonspielen, um ganz oben mitzuspielen. Da spielen die zweimal sechs Duelle gegen die Tabellenschlusslichter eine entscheidende Rolle. Wem es gelingt, in diesen zwölf Partien möglichst nahe an die Maximalpunktzahl von 36 Zählern zu kommen, hat schon die Hälfte der nötigen Gesamtpunktzahl für den Aufstieg im Sack. Der FC hat bislang 18 von 18 geholt.
Schwäche gegen die direkte Konkurrenz
Die letzten beiden Siege waren besonders hart erkämpft – in Münster und in Regensburg. Schmutzige, unschöne 1:0-Siege, am Ende sogar erzittert, aber eingefahren. Es sind diese Punkte, die dem FC zusätzliche Hoffnung im Aufstiegskampf geben. Die Stärke gegen die Kleinen ist keine Selbstverständlichkeit. Sie ist eine Qualität.
Was der FC jetzt noch besser machen muss: die direkten Duelle gegen die Konkurrenz an der Tabellenspitze. Denn zur Wahrheit gehört auch: Dort holten die Geißböcke bislang noch fast nichts. Paderborn (1:2), Hannover (2:2), Elversberg (2:2), Düsseldorf (2:2), HSV (1:2) und Magdeburg (1:2) – die Quote von 3 aus 18 Punkten ist viel zu schwach. In diesen Partien ließ der FC zahlreiche Chancen zu Sechs-Punkte-Siegen liegen. Diese Spiele muss der FC künftig häufiger auf seine Seite drehen. Dann könnte es klappen mit dem Aufstieg. Denn die Grundlage hat der FC mit seiner Stärke gegen die Kleinen gelegt.
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