Jonas Hector verrät in seinem Podcast: Ein TV-Interview brachte ihm als Kapitän des 1. FC Köln einst einen Rapport bei Sport-Geschäftsführer Horst Heldt ein.
Gerne hat Jonas Hector während seiner aktiven Laufbahn nicht Rede und Antwort gestanden. Einige seiner Interviews sind allerdings in Erinnerung geblieben – allen voran jenes nach der Niederlage im Relegations-Hinspiel gegen Holstein Kiel, als der völlig gefrustete Kapitän des 1. FC Köln motzte: „Immer diese scheiß Fragen“. Ein anderes Interview, so erzählt es Hector in seinem Podcast Schlag und fertig, brachte ihm intern Ärger ein.
Gut zweieinhalb Monate vor dem Relegations-Showdown, am 13. März 2021, waren die Geißböcke bei Union Berlin zu Gast gewesen. Trainer Markus Gisdol hatte eine etwas eigenwillige Formation gewählt. „Wir hatten eine Aufstellung mit Viererkette und sechs zentralen Mittelfeldspielern davor. Wir haben ohne nominellen Stürmer gespielt und ohne nominelle Außenbahnspieler“, erinnert sich Hector im Podcast.
Hector-Kritik nach Pleite mit sechs Sechsern
Er selbst agierte an der Alten Försterei als Zehner hinter „Angreifer“ Ondrej Duda. Elvis Rexhbecaj und Salih Özcan kamen über die Flügel und Ellyes Skhiri bildete gemeinsam mit Max Meyer die Doppelsechs. Ein Elfmeter-Tor von Duda brachte den FC zwar in Führung, doch letztlich siegte wie so oft Union. Die 1:2-Niederlage in der Hauptstadt sorgte für damals immer größere Abstiegsangst.
„Dann habe ich im Interview danach gesagt: Es ist eben auch unglücklich, wenn man mit sechs Sechsern spielt“, so Hectors heutige Erinnerung. Am Sky-Mikrofon wich er im März 2021 zudem der Trainer-Frage aus („Ich muss jetzt nicht über eine Trainer-Personalie diskutieren, dafür bin ich sowieso der Falsche“) und erklärte: „Wir müssen gucken, was wir mit unserem Personal anrichten können.“
Was er mit seinen Sätzen anrichtete, war wenig später klar. Hector musste zum Rapport. „Markus Gisdol war Trainer, Horst Heldt Geschäftsführer Sport – die fanden das Interview nicht so gut“, erzählt der gebürtige Saarländer, ergänzt: „Ich wurde hoch zitiert.“ Hoch aus der Kabine in das Eckbüro des Sportchefs am Geißbockheim.
„Obwohl“, meint Hector, „ich das damals gar nicht als so schlimm empfunden und als Kritik geäußert hatte.“ Für Gisdol war nach zwei weiteren sieglosen Spielen ohnehin Schluss. Friedhelm Funkel übernahm und führte den FC in die Relegation. Nach dem dortigen Bestehen musste schließlich auch Heldt gehen.
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