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Die Neuen müssen sofort funktionieren – und Bundesliga-Niveau erreichen

Jusuf Gazibegovic und Imad Rondic im FC-Training. (Foto: Bucco)
Jusuf Gazibegovic und Imad Rondic im FC-Training. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln hat seine Hausaufgaben auf dem Transfermarkt gemacht. Zumindest auf dem Papier. Jetzt muss sich zeigen, ob die ausgewählten Spieler dem FC wirklich weiterhelfen. Ein Vertragsdetail bei den Neuzugängen überrascht jedoch.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Der 1. FC Köln wollte im Januar-Transferfenster drei Spieler verpflichten: einen Rechtsverteidiger, einen Innenverteidiger, einen Mittelstürmer. Am Ende wurden es vier. Weil man zudem mit Jonas Urbig einen Torhüter zu Geld machte, brauchte man einen Ersatz und holte auch diesen. Die Pläne sind also aufgegangen.

Zumindest auf dem Papier. Mit Jusuf Gazibegovic verspricht man sich hinten rechts gerade in einer Viererkette eine deutliche Verstärkung zu Rasmus Carstensen. Mit Joel Schmied kommt ein führungsstarker Innenverteidiger, der die Optionen im Abwehrzentrum erhöhen soll. Mit Anthony Racioppi wurde eine neue Nummer zwei geholt. Und mit Imad Rondic ein Mittelstürmer, der rein körperlich eine ganz andere Nummer darstellt als die weiteren Optionen im Angriff.

Mit Racioppi kann der FC nichts falsch machen

Die einfachste Personalie in der Bewertung ist Racioppi: Der Torhüter ist nur als Backup eingeplant und soll im Bestfall in dieser Saison kein Spiel mehr machen. Er soll sich im Training beweisen, dann kann der FC im Sommer entscheiden, ob der Schweizer eine gute Wahl war oder nicht. Bleibt Schwäbe gesund, hat der FC kein Risiko genommen, sondern eine Chance auf einen interessanten Keeper, der schon in der Champions League gezeigt hat, dass er Bälle halten kann.

Weil man sich bei Jonas Urbig selbst in die Lage manövriert hatte, den Youngster verkaufen zu müssen, war dieser Deal für alle Seiten am Ende der Best Case. Der FC kassiert in der Spitze eine zweistellige Millionenablöse für Urbig und kann sich Racioppi dem Vernehmen nach im Sommer für eine Kaufoption in Höhe von unter 1,5 Millionen Euro sichern. Schwäbe ist die klare Nummer eins, mit dem Schweizer hat man eine spannende Option in der Hinterhand, die man sich jetzt erst mal ganz genau anschauen kann.

Dieses Trio muss sofort funktionieren

Anders sieht das mit Gazibegovic, Schmied und Rondic aus. Das Trio muss sofort funktionieren. Die beiden Bosnier verkörpern die Spieler, die im Kader bislang gänzlich gefehlt haben. Schmied muss aufgrund der Ausfälle von Luca Kilian und Julian Pauli ebenfalls ohne Anlaufzeit ran. Keine Ausreden, keine Eingewöhnung: Die Neuen müssen direkt Verantwortung schultern. Auch dafür und mit dieser Ansage wurden sie geholt.

Die ersten Eindrücke von Gazibegovic lassen darauf schließen, dass er sich als alleiniger Schienenspieler rechts nicht gänzlich wohl fühlt. Bei Schmied hingegen fehlt es nur noch an der Abstimmung, dann kann der Schweizer mit Timo Hübers und Dominique Heintz eine sehr solide Abwehrreihe bilden, die in der 2. Bundesliga ihres Gleichen suchen dürfte. Rondic hingegen ist noch gar nicht zu bewerten. Nur der Verlauf des Transfers hat deutlich gemacht: Die erste Wahl war der bald 26-Jährige nicht.

Keller wird am Bundesliga-Niveau gemessen

Umso mehr überrascht bei allen drei Spielern die lange Vertragslaufzeit von je viereinhalb Jahren bis Sommer 2029. Bei jungen Spielern von 20, 21 oder 22 Jahren hätte man das verstanden. Nun aber hat man drei Spieler einmal mehr nicht geliehen, sondern sofort langfristig verpflichtet, sodass sie in jedem Fall werden funktionieren müssen – und das nicht nur auf Zweitliga-Niveau, sondern auch in der Bundesliga. Denn das ist das erklärte Ziel der Geißböcke, nicht erst 2029, sondern so schnell wie möglich. Wer also Neuzugänge mit so langen Verträgen ausstattet, muss davon überzeugt sein, dass diese Spieler auch Bundesliga-Niveau haben.

Sportchef Christian Keller stand im Januar unter besonderer Beobachtung. Nach einem Jahr ohne Transfers und zuvor vielen Fehlgriffen musste er liefern. Positionsgetreu hat er dies den Anforderungen entsprechend getan. Nun werden die Neuen – und damit auch Keller selbst – an ihrem sportlichen Niveau gemessen werden. Und das eben nicht nur in den nächsten Wochen, sondern mit Blick auf die Bundesliga.

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