Der 1. FC Köln ist auf dramatische Weise gegen Bayer Leverkusen aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Warum die Niederlage am Ende dennoch im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr helfen kann.
Aus Leverkusen berichten Sonja Gauer, Martin Zenge und Marc L. Merten
Die Enttäuschung beim 1. FC Köln kannte nach der bitteren 2:3-Niederlage nach Verlängerung bei Bayer 04 Leverkusen keine Grenzen. Der Zweitligist hatte den vermeintlich übermächtig wirkenden Double-Sieger am Rande der Niederlage. Nur zwei Minuten haben bis zum großen Triumph unter dem Bayer-Kreuz gefehlt.
Nichtsdestotrotz wussten die Spieler bereits in den Katakomben der BayArena, dass sie der Alonso-Truppe einen starken Fight geliefert hatten und mit einem Tag Abstand voller Stolz auf das Duell im Pokal-Viertelfinale zurückblicken können. „Wir werden wohl erst morgen realisieren, wie stolz wir doch auf uns sein können“, sagte Torschütze Linton Maina. „Morgen sind wir hoffentlich alle glücklich, dass wir so investiert haben und so eine Haltung gezeigt haben“, ergänzte Dominique Heintz.
40-Punkte-Marke im Fokus
Auch bei der Trainer Gerhard Struber überwog trotz aller Enttäuschung hinterher der Stolz. „Summa summarum war es ein richtig guter Fight meiner Jungs, wir haben eine ganz große Mannschaft in Europa richtig in Bedrängnis gebracht.“ Sportchef Christian Keller sah in der Leistung derweil die Bestätigung, dass die Mannschaft „schon ein deutlich höheres Leistungsvermögen“ habe „als das, was wir in den vergangenen Spielen gezeigt haben.“
Nach den intensiven 120 Minuten wird nun insbesondere die Regeneration im Vordergrund stehen. Bis zum nächsten Heimspiel am Sonntag gegen den FC Schalke 04 bleibt nicht viel Zeit. „Wir müssen jetzt regenerieren und dann das Gute aus dem Spiel mitnehmen“, sagte Keller mit einem klaren Auftrag für seine Spieler: „Am Sonntag haben wir ein imminent wichtiges Spiel, bei dem wir auf 40 Punkte stellen wollen.“
FC will wieder häufiger diese Spiele haben
Ein Sieg am Sonntag und die damit möglichen 40 Punkte sollen jedoch nur der nächste Schritt auf dem Weg zurück in die Bundesliga sein. Denn wenn die Mannschaft eines aus der dramatischen wie tragischen Pokal-Nacht mitgenommen haben, dann, dass solche Spiele in Zukunft wieder häufiger für den FC auf dem Spielplan stehen sollen.
Das macht es aus, da ist noch mehr Reiz drin, man fährt mit einem noch größeren Kribbeln zu den Spiele.
Timo hübers
„Mit ein, zwei Tagen Abstand sollte es uns in dem Weg bestärken, dass wir solche Spiele wieder häufiger haben wollen“, sagte Hübers und schwärmte: „Das macht es aus, da ist noch mehr Reiz drin, man fährt mit einem noch größeren Kribbeln zu den Spielen. Es sollte den Antrieb geben, in der Liga nicht mehr so viele Plätze zu verlieren, damit wir wieder häufiger diese Spiele haben.“ Und so hilft dem FC am Ende vielleicht auch die Niederlage in Leverkusen, um im Aufstiegsrennen noch einmal die Sinne zu schärfen.
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