Struber will „etwas bauen“: Ist das Problem dieses Mal die Lösung?

Der 1. FC Köln bereitet sich auf Ulm vor. (Foto: GEISSBLOG)
Der 1. FC Köln bereitet sich auf Ulm vor. (Foto: GEISSBLOG)

Fast schon chronisch sucht der 1. FC Köln nach der richtigen Balance. Nach dem 0:1 beim Karlsruher SC könnte zum zweiten Mal in dieser Saison ein Punkt erreicht sein, an dem es grundlegendere Veränderungen bedarf.

Gerhard Struber hat bereits bewiesen, dass er in einer sportlich schwierigen Situation die richtigen Schlüsse ziehen kann. Im vergangenen Herbst krempelte er seine Mannschaft nach nur noch fünf Punkten aus sechs Spielen erfolgreich um, führte den 1. FC Köln mit einer Dreierkette und Marvin Schwäbe im Tor zur Herbstmeisterschaft.

Nach dem 0:1 beim Karlsruher SC, und lediglich einem Zähler sowie einem Tor aus den letzten drei Partien, scheinen die Geißböcke wieder einen Zeitpunkt erreicht zu haben, an dem sich etwas ändern muss. Von einer Ergebniskrise zu sprechen, wäre falsch, vielmehr haben sich die Resultate den seit geraumer Zeit dürftigen Leistungen angepasst.

Viele Anpassungen, aber kein Durchbruch

Struber übt sich zwar einerseits in Gelassenheit, verweist darauf, dass es nur „Kleinigkeiten bedarf“, um die wieder torgefährlicher zu werden. Doch es ist auch nicht zu überhören, dass es in ihm arbeitet: „Ich bin ein Trainer, der sich das genau anschaut und versucht, systemisch möglicherweise variabler zu sein. Ob das im Spiel ist oder von Beginn weg.“

In den vergangenen Wochen hat der 48-Jährige so einige Anpassungen vor der Kölner Dreierkette ausprobiert: Ein Sechser oder zwei Sechser, ein Zehner oder zwei Zehner, ein Stürmer oder zwei Stürmer – nichts brachte den erhofften spielerischen Durchbruch.

Mit Blick auf Ulm wolle er „etwas bauen, was uns mehr Power in der gegnerischen Box bringt, was die Anzahl der Spieler angeht“. Dies könnte ein System mit Viererkette sein. In Magdeburg und Karlsruhe hatte Struber zuletzt jeweils nach Rückstand auf ein 4-4-2 umgestellt. Am Samstag in Ulm könnte der FC nun erstmals seit viereinhalb Monaten wieder mit einer Viererkette beginnen.

Keller: „Müssen Strategien entwickeln“

Womöglich ist das Problem von damals jetzt Teil der Lösung: Zu Beginn der Saison hatte der FC in verschiedenen Variationen des 4-4-2 spektakulären Fußball gespielt, aber zu offensiv gedacht. Mittlerweile schlägt das Pendel in die komplette Gegenrichtung aus. Ein offensiveres System könnte die zu harmlosen Geißböcke, die die defensiven Tugenden grundsätzlich fraglos verinnerlicht haben, wachküssen.

Struber betont zwar, dass es wichtig sei, „in so einer Phase nicht zu viel zu hinterfragen, sondern den Jungs ein richtig gutes Gefühl und Vertrauen zu geben“. Doch der Kölner Chefcoach hatte in den vergangenen Woche schon mehrfach mit einer Umstellung kokettiert und ließ nun bei der Dienstagseinheit, bei den ersten Spielformen der neuen Woche, tatsächlich mit Viererkette trainieren.

Wir arbeiten sehr zielstrebig daran, in absehbarer Zeit Verbesserungen zu erleben – oder in ganz rascher Zeit.

Gerhard Struber

Christian Keller, ein Freund der Viererkette, sagt: „Wir müssen Strategien entwickeln, wie wir offensiv stärker auftreten können, wie wir uns wieder mehr Chancen herausspielen.“ Wobei das System für den Sportchef nicht das alles Entscheidende ist. „Der Schlüssel, offensiver zu denken, liegt eher im Kopf“, meint Keller und wünscht sich mehr Mut und Zutrauen im Spiel mit dem Ball.

Struber: „Man kann in dieser Liga schnell…“

Struber dürfte sich im Vorfeld der Ulm-Partie, bei der für den FC nach dem Absturz auf Platz fünf quasi Siegpflicht herrscht, nicht vollends in die Karten schauen lassen, was sein System angeht. Doch dass sich im Vergleich zu den letzten Auftritten etwas ändern muss, steht außer Frage.

„Wir arbeiten sehr zielstrebig daran, in absehbarer Zeit Verbesserungen zu erleben – oder in ganz rascher Zeit“, weiß der Österreicher, dass die Geißböcke im engen Aufstiegsrennen dringend wieder in die Spur finden müssen. Was er aus eigener Erfahrung ebenfalls weiß: „Man kann in dieser Liga, das haben wir alle schon des Öfteren mitbekommen, schnell wieder auf den Plätzen landen, wo wir am Ende herauskommen wollen.“

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