Nach drei Monaten kann der 1. FC Köln endlich wieder auf Tim Lemperle zurückgreifen. Der Angreifer feierte gegen Darmstadt sein Comeback und zeigte direkt, warum er für die Geißböcke zum Aufstiegs-Trumpf werden könnte.
Mit seiner Einwechslung ging noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft des 1. FC Köln. Tim Lemperle kam am Samstagabend gegen Darmstadt unmittelbar nach der Gelb-Roten Karte für Fraser Hornby und übernahm die Position der zweiten Sturmspitze neben Imad Rondic. Nur Minuten später hatte er die Führung auf dem Fuß, servierte zudem eine tolle Vorlage auf Rondic und war überhaupt einer der Antreiber in der Schlussphase.
Dabei ist Lemperle längst noch nicht bei 100 Prozent. „Tim hat einen riesigen Trainingsrückstand, jetzt ist er seit zehn Tagen richtig drin“, hatte Trainer Gerhard Struber vor der Partie erklärt. „Wir wollen schauen, dass wir ihm nur so viel Belastung geben, dass er uns stabil zur Verfügung steht.“ Am Samstagabend sah dies in der knappen halben Stunde Einsatzzeit schon wieder vielversprechend aus.
Mit Lemperle schwerer ausrechenbar
Für den FC wurde Lemperles Rückkehr auch höchste Zeit. Der 23-Jährige verpasste seit Mitte Dezember neun von zehn Spielen wegen einer Muskelverletzung, kam nur gegen Elversberg in der Schlussphase in die Partie, als er direkt wieder einen Rückschlag erlitt. Schon gegen Elversberg war aber zu sehen, wie wichtig Lemperle für den FC wieder werden könnte. Gegen Darmstadt bestätigte sich das.
„Tim Lemperle ist eine ganz wichtige Stütze, weil er mit seiner Dynamik und für seine Spielausrichtung Schlüsselqualifikationen mitbringt“, sagte Struber nach dem 2:1-Sieg gegen die Lilien. Damit beschrieb der Österreicher genau jene Qualitäten, auf die die Geißböcke nun in den letzten acht Saisonspielen setzen wollen. Tempo und Druck im Strafraum, Tiefe und Variabilität in den Laufwegen: Mit Lemperle ist der FC im Angriff wieder schwerer ausrechenbar.
Der FC braucht Torgefahr für den Aufstieg
Nicht ohne Grund hat die TSG Hoffenheim das Kölner Eigengewächs zur nächsten Saison verpflichtet. Bis dahin hat der 23-Jährige aber mit dem FC noch was vor. Acht Tore und vier Vorlagen konnte Lemperle in den ersten 15 Ligaspielen verzeichnen, ehe er sich verletzte. Nun sind noch acht Saisonspiele übrig, in denen der hochgewachsene Angreifer seine Quote noch einmal deutlich verbessern will.
Lemperle und der FC wissen gleichermaßen: Die Geißböcke brauchen in den nächsten Wochen mehr Torgefahr, um das Aufstiegsziel nicht zu gefährden. Lemperle verspricht diese Torgefahr. Seine Teamkollegen im Angriff konnten dies zuletzt nur bedingt. Steffen Tigges ging in seinen beiden jüngsten Einsätzen wieder jede Torgefahr ab. Damion Downs ist längst nicht so konstant wie Lemperle in der Hinrunde. Und Imad Rondic muss erst noch beweisen, dass er eine gute Halbzeit wie gegen Darmstadt bestätigen kann.
Bald wieder eine echte Abteilung Attacke?
So ruhen die Hoffnungen zwar nicht vollständig, aber doch spürbar auch auf Lemperle. Sobald Downs zurück ist, hätte der FC seinen Doppelsturm aus der Hinrunde wieder zurück. Mit Rondic und dem ebenfalls wieder gesunden Mark Uth sowie dem zuletzt zweimal erfolgreichen Luca Waldschmidt hätte Struber wieder viele Optionen, um in den letzten acht Partien zur Attacke zu blasen. Gut auch für’s Gefühl: Gegen vier der letzten acht Gegner der Saison traf Lemperle in der Hinrunde – drei Mal davon jeweils zum Sieg.
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