Im Hintergrund läuft beim 1. FC Köln die Suche nach einem neuen Präsidium auf Hochtouren. Der amtierende Vorstand verweigert noch immer eine klare Aussagen zu seiner eigenen Zukunft. Auch, weil das Trio auf das Scheitern des Mitgliederrates spekuliert?
Die Länderspielpause im März ist traditionell die letzte Chance für Clubs, nicht-sportliche Themen vor dem Saisonendspurt öffentlich zu klären. Nach dieser letzten Unterbrechung im Spielplan gelten alle Entwicklungen auf den Nebenschauplätzen abseits des Rasens als potenziell einflussreich auf die heiße Schlussphase der Saison. Das gilt auch für den 1. FC Köln.
Insbesondere in einem Jahr, in dem der Club wie nur selten in den vergangenen Jahrzehnten eine gefährliche Zeit überstehen muss (der GEISSBLOG berichtete). Doch statt diese letzte Pause der Saison zu nutzen, um reinen Tisch zu machen und für klare Verhältnisse zu sorgen, schweigt das Präsidium weiterhin. Der Mitgliederrat weiß weiterhin nicht, wie Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich planen.
IHK-Präsidentin ist eine Kandidatin
Insofern verwundert es nicht, dass keiner der drei in den Überlegungen des Gremiums für einen neuen Vorstand eine ernsthafte Rolle spielt. Stattdessen wurde nach Christian Müller (ehemaliger DFL-Geschäftsführer für Finanzen und Lizenzierung) übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch Dr. Nicole Grünewald als gerade erst wiedergewählte Präsidentin der IHK Köln kontaktiert, um ihre Bereitschaft für einen Vorstandsposten beim FC abzuklären.
Der Mitgliederrat hatte von Anfang an deutlich gemacht, dass es das Bestreben sei, im Bestfall erstmals in der Vereinsgeschichte eine Frau in das FC-Präsidium zu wählen. Grünewald würde als in Köln bestens vernetzte Wirtschaftsfachfrau einen wichtigen Teil des Anforderungsprofils für das neue Vorstandsteam erfüllen. Seit 2023 sitzt sie im FC-Beirat und ist mit einigen Abläufen bei den Geißböcken dadurch bereits vertraut.
Setzt Wolf auf das Scheitern des Mitgliederrates?
Doch viele Fans fragen sich: Was ist mit Wolf und Co.? Nach GEISSBLOG-Informationen ist das Trio zwar zu der Erkenntnis gekommen, dass es in dieser Konstellation keine Chance mehr haben wird. Insbesondere Wolf aber soll insgeheim darauf setzen, dass der Mitgliederrat am Ende des Auswahlprozesses kein Team wird präsentieren können, hinter dem sich die FC-Mitglieder vereinigen würde. Für diesen Fall will Wolf offenbar die Flinte nicht zu früh ins Korn werfen, sondern spekuliert wohl darauf, dann noch einmal gefragt zu werden.
Dazu passt, dass Wolf im vergangenen Sommer eine Kampfkandidatur für den Fall nicht ausgeschlossen hatte, dass der Mitgliederrat ein Team aufstellen sollte, welches in Wolfs Augen nicht geeignet sei oder einen gänzlich anderen Kurs einschlagen wollen würde. Eine Anfrage des GEISSBLOG lehnte Wolf zuletzt ab, will sich weiterhin nicht äußern. Das letzte Mal trat der FC-Präsident vor der Mitgliederversammlung im September 2024 medial in Erscheinung, Äußerungen zu nicht-sportlichen, nicht-vereinspolitischen oder nicht aktuell relevanten Themen mal ausgenommen.
Dieses Versprechen ist schon wieder Geschichte
Eigentlich hatte Wolf mit seinem Vorstandsteam in 2024 versprochen, wieder besser kommunizieren und sich häufiger an die Mitglieder und Fans wenden zu wollen. Von diesem Versprechen ist jedoch im Frühjahr 2025 nichts mehr übrig geblieben. Im politischen Machtkampf und im Poker um die Zukunft des Clubs hat sich das Präsidium wieder zurückgezogen. Eine Taktik, die schon in der Vergangenheit nicht aufging und zum Bumerang wurde.
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