Der 1. FC Köln hat die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Dank vier Toren von Simon Terodde bezwangen die Geissböcke den Viertligisten BFC Dynamo nach frühem Rückstand mit 9:1 (4:1). Das Schützenfest bescherte dem Effzeh nicht nur den zweiten Sieg im dritten Pflichtspiel der Saison, sondern auch viel Selbstvertrauen für die Offensive.
Aus Berlin berichtet Jonas Klee
Ausgangslage
Im Berliner Olympiastadion spielte der 1. FC Köln schon einmal im Finalstadion des DFB-Pokal vor. Wie jedes Jahr ist der Traum von „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ lebendig – nicht immer ernst gemeint, aber doch mit der Hoffnung versehen, dass eines Tages… Aber erst einmal musste der FC die Pflichtaufgabe gegen den BFC Dynamo überstehen. Dafür bot Markus Anfang mit Vincent Koziello und Simon Terodde zwei Spieler auf, die in den ersten beiden Ligaspielen zum Ersatz gehörten. Dazu kehrte Jorge Meré nach seiner Sperre für Lasse Sobiech zurück. Gerade die beiden neuen Offensivspieler zeigten, dass sie mehr sind als nur zweite Wahl.
Moment des Spiels
Es lief die 21. Minute. Die Geissböcke hatten gerade den Rückstand kassiert. Louis Schaub passte zu Vincent Koziello. Der kleine Franzose zögerte einen Moment, trat dann an und steckte Sekunden später zwischen drei Berlinern durch zu Simon Terodde. Der Stürmer nahm den Ball gar nicht mehr an, sondern schoss ihn direkt ins lange Eck. Der schnelle Ausgleich war die wichtige Reaktion nach dem 0:1 und der Beginn eines am Ende doch geruhsamen Nachmittags in Berlin.
Die wichtigsten Szenen
Vor 14.357 Zuschauern in Berlin machte der 1. FC Köln sofort das, was man erwarten konnte: viel Ballbesitz, viele Torchancen, den einen oder anderen Konter zulassen, aber eigentlich das Spiel kontrollieren. Dann kam ein Einwurf für den BFC Dynamo und der FC bekam den Ball nicht aus dem Strafraum. Dominick Drexler ließ Patrik Twardzik schießen, Timo Horn sah nur hinterher – es stand 0:1 (19.). Doch der schnelle Ausgleich brachte Köln in die Spur. Nach dem 1:1 (21.) dauerte es noch mal 13 Minuten, ehe Terodde erneut traf. Diesmal bediente Koziello Schaub, der in den Strafraum zog. Der Österreicher flankte halbhoch in die Mitte, Terodde nahm den Ball erneut direkt und erzielte die Führung für den FC (34.). Kurz vor der Halbzeit war das Spiel dann entschieden. Vergaben Schaub und Drexler noch ihre Großchancen, versenkte Terodde eine Drexler-Flanke aus Abseitsposition zum 3:1 (41.). Für das technische Highlight sorgte dann Drexler kurz vor der Pause. Der Neuzugang drehte sich um die eigene Achse und schoss aus 14 Metern ins lange Eck zum 4:1 (44.).
Nach der Pause ging es unverändert für die Geissböcke weiter. Schaub hätte schnell das fünfte nachlegen können (49.). Das erledigt dann Marcel Risse in Minute 58, als er zu einem Freistoß aus 20 Metern antrat. Der Rechtsverteidiger schoss flach unter die Mauer hindurch ins Tor. Eine Minute später hätte Terodde das halbe Dutzend voll machen müssen, doch Keeper Hendl parierte stark. Das erledigte dann der starke Koziello – und das per Kopf. Seine 168 Zentimeter schraubte der Franzose nach einer Schaub-Flanke in die Höhe und köpfte zum 6:1 ein (61.). In der Folge bescherte Markus Anfang dem lange verletzten Marco Höger dessen Comeback, ehe Drexler aus zwölf Metern erhöhte (66.) und Terodde nach Horn-Flanke per Kopf sein viertes Tor erzielte (75.). Den Schlusspunkt setzte Schaub nach schöner Drexler-Vorlage mit einem Vollspann-Schuss ins lange Eck (86.). Am Ende standen neun Tore gegen den Viertligisten, eine stolze Bilanz für den Zweitligisten. Eine Schrecksekunde gab es dann noch in der 80. Minute. Timo Horn eilte aus seinem Tor, ein BFC-Angreifer hielt die Sohle drauf, der Torhüter musste behandelt werden, doch es ging für den Keeper zum Glück trotz Schmerzen weiter.
Fazit
Zum Freuen: Terodde holte sich mächtig Selbstvertrauen.
Zum Ärgern: So leicht wird es wohl nicht mehr in dieser Saison.
Unser Held des Tages: Willkommen zurück, Marco Höger!
Aufstellung
Horn – Risse, Meré, Czichos, J. Horn – Hector – Clemens (62. Höger), Drexler, Koziello (67. Özcan), Schaub – Terodde (78. Cordoba)
Tore
1:0 Twardzik (19.)
1:1, 1:2, 1:3, 1:8 Terodde (21., 34., 41., 75.)
1:4, 1:7 Drexler (44., 66.)
1:5 Risse (58.)
1:6 Koziello (61.)
1:9 Schaub (86.)
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