Erstmals seit Dezember 2000 gewinnt der 1. FC Köln in der Bundesliga wieder vier Spiele in Folge. Das 3:1 (2:0) gegen den VfL Wolfsburg beförderte die Geissböcke weiter ein Stück weiter aus der unmittelbaren Abstiegszone. Mehr als ein weiterer Zwischenschritt war der Erfolg gegen die Wölfe aber nicht. Dennoch war die Erleichterung über den gelungenen Rückrunden-Start beim Effzeh groß.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Ismail Jakobs: “Nach vier Siegen kann man nicht mehr von Zufall sprechen. Wir sind alle sehr fit, haben eine sehr gute Vorbereitung gespielt und haben alle die nötigen Körner, um 90 Minuten alles zu geben. Wir sind jetzt vielleicht ein Stückchen fitter als andere. Am Anfang hatten wir ein bisschen Glück, dass Wolfsburg nicht in Führung geht. Am Ende haben wir aber verdient gewonnen.”
Timo Horn: “Man konnte schon nach drei Siegen nicht mehr von Zufall sprechen. Das ist das Ergebnis intensiver Arbeit. Die ersten zehn Minuten waren zwar nicht gut, aber dann war es eine sehr konzentrierte Leistung mit schönen Toren. So muss man erst einmal spielen. Wir wissen, dass die Heimspiele wichtig und entscheidend sein werden. Es kommen in den nächsten Wochen noch größere Brocken auf uns zu. Da ist ein weiterer Sieg wie heute Gold wert. Ich war nie weg, ich weiß, was ich kann, darauf habe ich versucht mich zu fokussieren. Jetzt läuft es auch mannschaftlich wieder gut, da tut es gut, wenn man die Null halten kann.”
Das müssen wir auf Dauer abrufen, sonst haben wir ein Problem
Rafael Czichos: “Nach den ersten zehn Minuten waren wir so aggressiv, wie wir von Anfang an spielen wollten. Das 2:0 war ein Sinnbild dessen, wie wir Fußball spielen wollen. Ich glaube nicht, dass unser Erfolg Zufall ist. Wir haben den Schalter umgelegt, wissen, worauf es ankommt. Wir brauchen diese Aggressivität, müssen den Gegner immer vor Probleme stellen. Dann passt es auch gegen eine Mannschaft, die auf dem Papier vermeintlich mehr Qualität hat. Das müssen wir auf Dauer abrufen, sonst haben wir ein Problem. Mit diesem Einsatz nehmen wir auch die Zuschauer mit, und das brauchen wir in unserer Situation auch. Ich staune schon, wie die jungen Spieler das machen. Natürlich klappt nicht alles, aber das gilt für mich ja genauso. Ich bin ja auch Bundesliga-unerfahren. (lacht) Für das Alter machen die drei das sehr abgezockt. Davor ziehe ich den Hut. Höwedes? Alles, was Qualität in unseren Kader bringen kann, darum sollten wir uns bemühen. Vielleicht hat er ja zugeschaut und freut sich schon ein bisschen auf uns. Ob er dann spielen wird, entscheidet der Trainer. Ich glaube nicht, aber das entscheide ja nicht ich. (lacht)”
Mark Uth: “Es hat großen Spaß gemacht. So kann es weitergehen. Wir waren am Anfang nicht ganz auf der Höhe, mussten uns schütteln, sind dann aber in die Zweikämpfe geflogen. Genauso wie vor dem 2:0 wollen wir pressen, wollen in die Zweikämpfe gehen. Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt, es war nicht schwer hier Fuß zu fassen. Es war für mich etwas ganz Besonderes, auf dem Platz zu stehen und die Hymne zu hören.”
Als sich einige schon ein Kölsch holen wollten, machen wir das 2:0
Horst Heldt: “Natürlich gibt es auch etwas zu beschweren. Die ersten Minuten waren nicht gut. Wolfsburg war ziemlich aggressiv, da haben sie uns große Schwierigkeiten bereitet. Wenn wir nicht das Glück auf unserer Seite gehabt hätten, hätten wir 0:1 hinten liegen können. Aber vielleicht ist es das, was wir in unserer Situation brauchen. Wir haben uns dann über einzelne Situationen, Zweikämpfe und Angriffe Selbstvertrauen geholt und sind in Führung gegangen. Als sich dann einige schon ein Kölsch holen wollten, machen wir noch das 2:0. Hinten raus wurde es zwar noch mal spannend, am Ende haben wir aber verdient gewonnen. Das war für uns in unserer Situation sehr wichtig. In der Hinrunde gab es bei uns sehr viel Resignation, doch dann hat es auf einmal Klick gemacht und wir haben erkannt, wie wir gewinnen und Punkte einfahren können. Das müssen wir jetzt verteidigen. Das kann aber wieder brüchig werden. Deswegen ist es wichtig, es weiter so zu machen wie heute. Dann haben wir eine gute Chance in der Liga zu bleiben.”
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