Der 1. FC Köln ist nach wie vor auf der Suche nach einem Linksverteidiger und einem Stürmer. Zwar ist der Kölner Angriff quantitativ bereits gut besetzt, doch noch scheint nicht klar, wie viele Spiele Sebastian Andersson und Anthony Modeste am Ende wirklich werden machen können. Daher hoffen die Geißböcke auf einen Angreifer, der regelmäßig zum Einsatz kommen kann und eine gewisse Torquote verspricht.
Köln – Der Angriff war die große Kölner Schwachstelle in der vergangenen Saison. Mit durchschnittlich nur einem Tor pro Spiel lässt es sich in den seltensten Fällen gewinnen. Vor allem, wenn es gleichzeitig so häufig hinten einschlägt wie beim FC. Um dieses Problem zu beheben, ist Steffen Baumgart mit seiner offensiven Idee von Fußball auch zum 1. FC Köln gekommen. Doch auch der neue Trainer kann nicht zaubern, sondern muss vielmehr mit dem bestehenden Personal das bestmögliche herausholen.
Baumgart sieht Dudas Qualitäten nicht ganz vorne
Mit Mark Uth haben die Kölner dabei bereits einen Neuzugang präsentieren können, der die Qualität im Angriff im Vergleich zur Vorsaison deutlich erhöhen soll. Doch der Rückkehrer dürfte von Baumgart zunächst hinter den Spitzen eingeplant sein. Zur Zeit scheinen Jan Thielmann und Anthony Modeste, sowie mit Abstrichen auch Tim Lemperle, die Nase im Sturmzentrum vorne zu haben. “Ich glaube, dass wir eine sehr gute Qualität haben”, bekräftigte Baumgart am Freitag. “Was Tony, Jan und Tim machen, ist das, was wir sehen und haben wollen”, lobte der Trainer zudem das Trio.
Ondrej Duda sieht Baumgart derweil anders als der Spieler selbst nicht auf einer der beiden Angriffspositionen. “Dafür fehlt mir beim ihm das Anlaufverhalten und die Geschwindigkeit”, erklärte der 49-jährige vor seinem ersten Pflichtspiel mit dem FC. Trotzdem könne der Slowake je nach Situation dort auch mal von Baumgart eingesetzt werden. Damit scheinen sich aktuell Ondrej Duda und Mark Uth um den Platz hinter den Spitzen zu duellieren, während Modeste und Thielmann zunächst für den Start im Angriff gesetzt wirken. Sebastian Andersson könnte dabei die erste Joker-Rolle zu Teil werden. Zwar steht der Schwede wieder deutlich regelmäßiger auf dem Trainingsplatz als in der vergangenen Saison, trotzdem haben die anderen Spieler aktuell die Nase vorne. “Er setzt alles daran zu spielen”, berichtete Baumgart zwar. “Aber dass es aktuell nicht von Anfang an reicht, liegt für mich daran, dass es die anderen Spieler sehr gut machen. Wir haben damit aber immer die Möglichkeit, auf gewisse Situationen zu reagieren.”
Das ist ein Hoffen, was wir haben
Letztendlich ist aber auch nicht klar, wie leistungsfähig Andersson mit seinem lädierten Knie und nach der langen Pause im vergangenen Jahr überhaupt noch sein kann. Auch bei Anthony Modeste scheint ungewiss, ob er nach den schwierigen letzten Jahren mit zahlreichen körperlichen Beschwerden die gesamte Saison über auf Bundesliga-Niveau wird performen können – wenngleich der Franzose aktuell körperlich in einer guten Verfassung scheint. Dieser Skepsis ist auch Steffen Baumgart ausgesetzt, weshalb der Trainer auch keinen Hehl daraus macht, dass der Verein im Angriff noch einmal nachlegen möchte. “Keiner weiß, wenn die dauerhafte Belastung kommt, wie lange das gut geht”, sagte Baumgart. Zudem sei ungewiss, wie konstant die beiden Youngsters Jan Thielmann und Tim Lemperle über die gesamte Spielzeit agieren können. “Dazu kommen zwei Küken im Sturm, wo wir auch mit gewissen Tälern rechnen müssen”, mahnte der gebürtige Rostocker. Zumindest bei Thielmann aber könnte man aber in seiner mittlerweile dritten Saison eine gewisse Beständigkeit in seinen Leistungen erwarten. Trotzdem hofft Baumgart aufgrund der Ungewissheit noch auf Verstärkung im Sturm. Diese sollte zum einen körperlich Einsätze garantieren können, zum anderen aber auch eine gewisse Torquote mitbringen können. “Was uns vielleicht fehlt, ist ein Stürmer, bei dem wir eine gewisse Konstanz erwarten können. Das können wir bei den Spielern, die wir haben, aktuell nicht erwarten. Das ist ein Hoffen, was wir haben”, betonte Baumgart die Wichtigkeit eines weiteren Stürmers.
Trotzdem wird sich jeder potentielle Neuzugang, der bis zum Transferende am 31. August womöglich noch zur Mannschaft stößt, zunächst hinten anstellen müssen. “Egal, welcher Stürmer kommt, er wird nicht sofort gesetzt sein. Das musst du dir in dieser Mannschaft hart erarbeiten”, machte Baumgart nach fünf Wochen Vorbereitung unmissverständlich klar. In der vergangenen Saison sah das noch gänzlich anders aus. Unter Markus Gisdol mussten Sebastian Andersson oder Ondrej Duda nur wenige Tage nach ihrer Verpflichtung und kaum einer Trainingseinheit mit dem Team sofort funktionieren. Unter Steffen Baumgart hat derweil in dieser Saison praktisch kein Spieler einen Freifahrtschein. Auch kein möglicher Neuzugang.
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