Der 1. FC Köln hat sich am Sonntag der TSG Hoffenheim mit 0:1 (0:0) geschlagen geben müssen. Ohne den kurzfristig unpässlichen Jonas Hector entschied eine Unaufmerksamkeit nach einem Freistoß die Partie. Die Geißböcke vergaben gerade in der Schlussphase zahlreiche Chancen auf den Ausgleich, sodass Steffen Baumgart an der Seitenlinie letztlich verzweifelt auf die Knie sank.
Aus Müngersdorf berichten Lina Gebhardt und Marc L. Merten
An diesem Tag in Müngersdorf war vor dem Spiel so manches anders. Die Musik erklang wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine in gedämpften Tönen. Stadionsprecher Michael Trippel fehlte krank.
Und dann meldete sich auch noch Jonas Hector aus nicht näher genannten privaten Gründen ab, sodass Steffen Baumgart nicht nur Jeff Chabot zu dessen FC-Debüt verhalt, sondern auch hinten links auf Jannes Horn setzte und auf seinen Kapitän verzichten musste.
Moment des Spiels
Es lief die Nachspielzeit, als Jan Thielmann noch einmal von links vor das Hoffenheimer Tor flankte. Tim Lemperle stieg zentral hoch, war ungedeckt und hatte das 1:1 auf dem Kopf. Doch der Ball rutschte dem Talent über den Scheitel und ging am Tor vorbei. An der Seitenlinie sank Steffen Baumgart auf die Knie. Das Sinnbild für zahlreiche vergebene Torchancen der Geißböcke in der Schlussphase, die sich eigentlich den Ausgleich verdient hätten. So blieb es bei der 0:1-Niederlage.
So kam es zur Niederlage
Es ist nicht so, dass die erste Halbzeit chancenarm gewesen wäre. Im Gegenteil: Hoffenheim kam immer wieder über Raum, Baumgartner und Kramaric nach vorne – und immer wieder verpasste es Ilhas Bebou, das Tor zu erzielen. Marvin Schwäbe rettete mehrfach, Luca Kilian grätsche Bebou vor dem leeren Tor den Ball vom Fuß und außerdem stand da noch der Pfosten, den der Angreifer zweimal traf. Doch auch der FC hatte seine Chancen: Die größte vergab Anthony Modeste nach Rückpass von Dejan Ljubicic, als der Franzose freistehend den Ball aus elf Metern nicht richtig traf und über den Kasten von Oliver Baumann schoss.
In der 60. Minute lag der Ball dann im Hoffenheimer Tor, doch Modeste hatte nach einem Freistoß von Mark Uth deutlich im Abseits gestanden, als er den Ball über die Linie befördert hatte. Doppelt bitter für den FC, dass nur eine Minute später die TSG aus der praktisch identischen Freistoß-Position das 0:1 machte. David Raum, bekannt für seine scharfen Flanken, legte erst kurz ab, lief sich dann frei und fand dann mit der richtigen Flanke am langen Pfosten Stefan Posch. Der Innenverteidiger setzte sich im Luftkampf gegen Luca Kilian durch und köpfte zum 0:1 ein (61.).
In der Schlussphase vergaben die Kölner, die alles nach vorne warfen, mehrere beste Möglichkeiten zum Ausgleich. Modeste zweimal per Kopf, Andersson zweimal per Kopf, Lemperle per Kopf. Das waren nur die besten Chancen, mit denen sich der FC noch einen Punkt hätte verdienen können. Doch am Ende blieb es bei Baumgarts Kniefall.
Fazit
Der 1. FC Köln muss sich den Vorwurf gefallen lassen, hin und wieder etwas zu luftig verteidigt zu haben, dafür dass man vorne die Torchancen reihenweise liegen ließ. Hoffenheim hätte früher führen können – oder müssen. Der FC dagegen hätte hinten raus eigentlich treffen müssen. So siegte die unter dem Strich cleverere Mannschaft, die in der Tabelle nun auf sieben Punkte davon zog. Der FC liegt weiter auf Platz acht und wird nun in Leverkusen in einer Woche die verlorenen Punkte zurückholen wollen.
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