Der 1. FC Köln dreht einen 0:2-Rückstand gegen den 1. FSV Mainz 05 in einen 3:2-Sieg und sorgt bei den Fans in Müngersdorf für Ekstase. Steffen Baumgart ist jedoch mit den ersten 60 Minuten nicht zufrieden. Erst ein Dreifach-Wechsel stellt das Spiel auf den Kopf. Entsprechend fallen die Noten und Zeugnisse in der Einzelkritik aus.
Tor & Abwehr
Marvin Schwäbe
Die Nummer eins musste nach 14 Minuten hinter sich greifen, als Kilian den Ball unhaltbar für ihn abfälschte. Dafür in der 26. Minute überragend, als er gegen Boetius die Hände ausfuhr und den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenkte. Beim 0:2 machte er sich breit, bekam das Ding aber um die Ohren geprügelt. Zum Schluss bei einer Flanke gegen Lee sicher, in der Nachspielzeit aber im Glück, als er einen Schuss nach vorne abwehrte und Ingvartsen den Ball drüber semmelte.
GEISSBLOG-Note: 2,5
Kingsley Ehizibue
Der in Berlin indisponierte Ehizibue ersetzte erneut Schmitz. In der ersten Halbzeit konnte sich der schnelle Rechtsverteidiger offensiv fast überhaupt nicht einbringen, hatte dafür defensiv gegen Boetius seine Probleme. Nach der Pause besser und häufiger mit den öffnenden Pässen. Dazu stabiler defensiv. Strahlte mehr Sicherheit aus, je länger das Spiel dauerte.
GEISSBLOG-Note: 4,0
Luca Kilian
Der Mann des Spiels! Gegen seinen Ex-Klub besonders motiviert, unterlief Kilian nach 14 Minuten das bittere Eigentor zum 0:1. Dafür war er dann nicht mehr zu halten, als er in der 82. Minute abstaubte und das Siegtor erzielte. Das Tor hatte er sich verdient. Nach Problemen, verursacht auch durch seinen Nebenmann, war Kilian in Hälfte zwei sehr robust, zweikampfstark und konsequent.
GEISSBLOG-Note: 2,5
Jeff Chabot
Der Winter-Neuzugang ersetzte den Gelb-gesperrten Hübers und hatte die gesamte Spieldauer über große Probleme. Öffnete hinter sich das Feld für Burkardt, als er rausverteidigte, aber den Zweikampf vor dem 0:1 nicht gewann. Kachelte Stach rustikal weg, wofür er verdient Gelb sah (34.). Ließ sich beim 0:2 wie ein Schuljunge aus dem Spiel nehmen. In dieser Form noch nicht auf Bundesliga-Niveau.
GEISSBLOG-Note: 5,0
Jannes Horn
Horn rückte für Hector nach hinten links, während der Kapitän das Zentrum übernahm. Konnte nur selten Ballgewinne verzeichnen und nur selten für Flankenläufe nach vorne marschieren. Erst unsicher, dann mit guter Grätsche gegen Burkhardt (33.). Guter Einsatz und Flanke auf Modeste (39.). In der 58. Minute vom Feld.
GEISSBLOG-Note: 4,0
Mittefeld
Jonas Hector
Spielte für Özcan zunächst auf der Sechs neben Skhiri und führte sich mit einem Ballverlust und einem Fast-Fehlpass im Spielaufbau ein. Lief auch Boetius bei dessen Großchance nur hinterher (26.). Brauchte eine halbe Stunde, um überhaupt in die Partie zu finden. Richtig gut aber erst, als er nach dem Dreifach-Wechsel in der 58. Minute nach hinten links wechselte. Der Mann mit den meisten Ballkontakten beim FC, und auf links dann auch mit der nötigen Sicherheit, die ihm im Zentrum gefehlt hatte.
GEISSBLOG-Note: 3,5
Ellyes Skhiri
Skhiri agierte neben Hector auf der Doppel-Sechs und profitierte in hohem Maße vom Dreifach-Wechsel in der 58. Minute. Bis dahin unsicher und lief mehr hinterher. Danach sehr präsent, machte das Kopfballtor zum 1:2 und wurde schließlich der erfolgreichste Zweikämpfer des FC. Mit Özcan viel besser im Zentrum als mit Hector – zudem deutlich offensiver.
GEISSBLOG-Note: 3,0
Ondrej Duda
Begann etwas überraschend auf der rechten Seite und nicht auf der Zehn. Beim 0:1 mit dem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte und fehlendem Nachsetzen. Mit der ersten guten Aktion nach 20 Minuten, als er sich durchsetzte, dann aber seinen Schuss aus 17 Metern nicht platzieren konnte. Verlor sich in vermeintlicher Schönheit, als er sich eigentlich gut durchgesetzt hatte, dann aber eine gute Chance verspielte (38.). Fand anschließend überhaupt nicht mehr statt. Inbegriff des Spiels, das Baumgart eigentlich nicht sehen will.
GEISSBLOG-Note: 5,0
Florian Kainz
Der Österreicher auf der linken Seite erwischte keinen guten Tag. Wollte das Spiel immer wieder schnell machen, das gelang ihm aber nicht. Wartete mit den Flanken zu lange, kam am Ball zu selten vom Gegner los, konnte mit den Standards nicht gefährlich werden und musste nach 58 enttäuschenden Minuten runter.
GEISSBLOG-Note: 5,0
Salih Özcan
Kam für Horn (58.) und zeigte, was Baumgart hinterher mit folgenden Worten adelte: „Er ist aktuell nicht zu ersetzen.“ Was für eine Präsenz! Was für Zweikämpfe! Was für ein Kopfball vor dem 3:2! Der absolute Top-Spieler aktuell im FC-Kader. Beeindruckend, wie er das Spiel an sich riss und jedem Mainzer den Schneid abkaufte.
GEISSBLOG-Note: 1,0
Dejan Ljubicic
Kam für Duda (58.) und wurde zu einem der entscheidenden Spieler des Spiels. Mit seinem Tempo über rechts war er sofort ein Faktor und belohnte sich mit dem 2:2-Treffer in den Winkel. Arbeitete enorm viel, war fast nicht vom Ball zu trennen und als giftiger Gegenspieler deutlich unangenehmer als Duda.
GEISSBLOG-Note: 1,5
Louis Schaub
Kam für Kainz (58.) und sorgte wie Ljubicic über rechts auf seiner linken Seite für die entscheidenden Momente. Insbesondere, als er mit viel Einsatz und Wille den Eckball herausholte, den Kilian schließlich verwertete.
GEISSBLOG-Note: 2,0
Angriff
Mark Uth
Lange hatte Mark Uth einen schwierigen Stand gegen Mainz. Dann aber kämpfte sich der Zehner in die Partie. Erst die Ecke, die Modeste auf Skhiri zum 1:2 verlängerte. Dann sein erst unglücklicher Versuch, in die Mitte zu ziehen, verbunden mit dem Einsatz, der zum Assist auf Ljubicic führte. Und schließlich mit dem Eckball auf Özcan, den Kilian zum Siegtor abstaubte. Uth war an allen drei Toren direkt beteiligt!
GEISSBLOG-Note: 2,0
Anthony Modeste
Anthony Modeste wurde nach dem Spiel von den Fans gefeiert, hatte aber lange keinen einfachen Stand. Trat erstmals in Erscheinung, als er in der 39. Minute eine Horn-Flanke über den Scheitel rutschen ließ und der Ball am Tor vorbei ging. Erst mit dem Aufschwung der Geißböcke nach einer Stunde war er drin im Spiel. Verlängerte die Uth-Ecke auf Skhiri zum Anschlusstor. Hätte für Kilian abgestaubt, wenn der Verteidiger nicht schneller gewesen wäre. Bekam zwar selbst keine Großchance, was aber in der Schlussphase nicht mehr an ihm lag, sondern am letzten Ball, der nicht genau genug kam.
GEISSBLOG-Note: 3,0
Tim Lemperle
Lemperle kam in der 84. Minute für Uth und sollte noch einmal für Tempo beim Anlaufen sorgen. Verdribbelte sich bei einem guten Ballgewinn, als er Zwei-gegen-Eins mit Modeste auf das Mainzer Tor zulief. Modeste war nicht erfreut, als Lemperle nicht querlegte und den Ball verlor.
GEISSBLOG-Note: keine Note
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