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Uth im Interview: “Ich würde auch die Conference League nehmen”

Mark Uth. (Foto: Bucco)
Mark Uth. (Foto: Bucco)

Mark Uth will in der Schlussphase der Bundesliga-Saison dabei helfen, den 1. FC Köln nach Europa zu führen. Der Angreifer spricht im GEISSBLOG-Interview vor dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld über das Saisonziel, sein Rolle im FC-Angriff und über seine Zukunft bei den Geißböcken. Im Gegensatz zu anderen FC-Profis macht sich der 30-Jährige noch keine Gedanken über seinen bis 2023 laufenden Vertrag.

Das Interview führte Marc L. Merten

GEISSBLOG: Herr Uth, Sie waren in den letzten zwei Spielen an allen sechs Toren beteiligt und konnten drei Assists verzeichnen. Ist das jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um in Topform zu sein?

MARK UTH: „Meine Saison verläuft ein bisschen komisch. Ich spiele nie wirklich schlecht und spiele eher den vorletzten Pass, als dass ich selbst treffe oder vorlege. Daher tut es gut, wenn ich so Einfluss auf unser Spiel nehmen kann. Aber klar: Die Zahlen sind noch immer nicht gut. Es ist kein Geheimnis, dass von uns Stürmern – Tony ausgenommen – bislang zu wenig gekommen ist. Ich hoffe, ich schieße noch das eine oder andere Tor – aber Vorlagen sind auch okay, solange wir gewinnen.“

Am Anfang der Saison sagten Sie noch, Sie müssten in ihrer neuen Rolle ganz schön pumpen.

Von der Pumpe her ist es besser geworden. (lacht) Es macht einfach sehr viel Spaß, da fällt einem vieles leichter. Im letzten Jahr habe ich mit Schalke ja nicht viele Spiele gewonnen, aber das ging dem FC ja nicht anders.

Liegt Ihnen das Baumgart’sche Spiel inzwischen?

Ich brauchte meine Zeit, um mich umzustellen. Unter Julian Nagelsmann in Hoffenheim haben wir viel und hoch pressen müssen und ich habe meine beste Saison überhaupt gespielt. Unter Domenico Tedesco auf Schalke war das Spiel auch sehr laufintensiv. Es kommt eben immer auf den Trainer an. Wir sind alle topfit, deswegen kriegen wir es gut hin.

Sicher ist: Wenn wir weiter unsere Arbeit so machen, können wir Europa erreichen.

Mark Uth

Es scheint, als hätten Sie Ihre Rolle jetzt gefunden als Zehner, der auch mal als zweite Spitze vorrücken kann.

Ich glaube, es ging vielen von uns so. Das ist normal, wenn ein neuer Trainer kommt. Ich habe auf der Zehn gespielt, auf der Acht, auf den Außenbahnen oder als zweiter Stürmer. Inzwischen haben wir uns gut gefunden, auch ich. Wie man die Position jetzt nennt, spielt ja keine Rolle. Wichtig für mich ist, dass ich mich gut zwischen den Linien bewegen kann.

Das hat gegen Gladbach sehr gut funktioniert.

Das war der Plan. (lacht) Die Staffelung der Abwehrkette konnten wir gut für uns nutzen. Der zentrale Innenverteidiger hat sich tief fallen lassen, während die anderen rausgeprescht sind. Daher konnte ich immer wieder in die Schnittstelle gehen. So ist auch das 1:0 gefallen. Wir haben es perfekt ausgespielt, wie wir es uns vorgenommen hatten. In dieser Form hatte ich nicht damit gerechnet.

Können diese beiden Spiele gegen Mainz und im Derby als Katapult für die nächsten Wochen wirken?

Sicher ist: Wenn wir weiter unsere Arbeit so machen, können wir Europa erreichen.

Was wird den Ausschlag geben?

Der Wille. Ich will das unbedingt. Und das sieht man bei uns allen. Wir wollen das. Und wenn wir das auf den Platz bringen, kann es uns auch gelingen.

Wie schwer wird jetzt das Spiel gegen Bielefeld?

Das Schlimme an solchen Spielen ist, dass manche Menschen denken: Wenn die Gladbach schlagen, müssen die auch Bielefeld 5:0 aus dem Stadion schicken. Aber hat es hier in dieser Saison ein Spiel gegeben, das einfach war? Nein. In keinem Spiel hätten wir in der 60. Minute gemütlich nach Hause gehen können. Deshalb wird es von uns keinen Schlendrian geben.

Max Kruse hat letzte Saison gesagt, er hätte keine Lust auf die Conference League. Ist es Ihnen egal, ob Europa League oder Conference League – Hauptsache Europa?

Ich würde auch die Conference League nehmen. Es wäre zwar noch schöner in der Europa League zu spielen, aber es wäre einfach cool, wenn der FC international vertreten wäre.

Ich habe da keinen Stress, mein Vertrag läuft ja noch ein Jahr

Mark Uth über Vertragsgespräche

Unabhängig vom Ausgang der Saison wird es nach der Saison Veränderungen im Kader geben. Wie blicken Sie auf diesen Transfersommer?

Darüber mache ich mir wenig Gedanken. Wir haben mit Kainzi verlängert, mit Benno verlängert. Das freut mich. Aber ob viele Spieler kommen oder gehen werden, lasse ich auf mich zukommen. Die Spieler, die es betrifft, machen das ja in der Regel auch mit sich und ihren Beratern aus und bringen das Thema nicht in die Kabine.

Was ist mit Ihnen denn besprochen? Ihr Vertrag endet 2023, wie auch bei Salih Özcan und Anthony Modeste. Über die beiden wird viel diskutiert, über Sie noch nicht.

Darüber hat mit mir noch niemand gesprochen, das ist aber auch nicht nötig. Ich habe da keinen Stress, mein Vertrag läuft ja noch ein Jahr. Ich bin jetzt 30, ein paar Jährchen will ich schon noch spielen. Wer weiß, was passiert? Vielleicht kommt der FC auf mich zu und sagt: Wir wollen verlängern. Aber wer kann schon wirklich weit vorausplanen? Ich lasse das entspannt auf mich zukommen.

Eine letzte Frage: Ich sehe hier an Ihnen am Knöchel einige Schrammen und am Ellenbogen einen riesigen blauen Fleck. Mitbringsel aus Mönchengladbach?

Alles aus dem Derby, klar! (lacht) In einer Situation hat Ramy Bensebaini mir an drei Stellen weh getan. Ich weiß nicht, wie er das geschafft hat. Bis zum nächsten Spiel ist das abgeklungen.

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