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Einzelkritik: Eine 1,5, viele Zweien und eine Vier

Timo Hübers in Leipzig. (Foto: IMAGO / Huebner)
Timo Hübers in Leipzig. (Foto: IMAGO / Huebner)

Der 1. FC Köln absolviert ein bemerkenswertes Auswärtsspiel bei RB Leipzig. Besonders in der ersten Halbzeit überzeugen die Geißböcke und kommen zweimal von einem Rückstand wieder. Das 2:2 (1:1) war das gerechte Ergebnis und für den FC der Lohn für harte Arbeit. Entsprechend gut fallen die Noten und Zeugnisse in der Einzelkritik aus.

Tor & Abwehr

Marvin Schwäbe

Ein Spiel zwischen einem tiefen Tal und mehreren Höhen. Hielt erst stark gegen Szoboszlai, war dann chancenlos gegen Olmos Schlenzer, der aber nicht zählt. Dann patzte Schwäbe kolossal bei Werners Fernschuss zum 0:1, rettete jedoch nur drei Minuten später mit einem Wahnsinnsreflex gegen Nkunku, sodass der FC im sofortigen Gegenzug das 1:1 machen konnte. Mit dieser Szene drehte Schwäbe das Spiel, das andernfalls verloren gewesen wäre. Danach praktisch fehlerfrei und mutig, wie er eine Flanke auf Silva abfing (68.).
GEISSBLOG-Note: 3,5

Kingsley Ehizibue

Der Rechtsverteidiger rückte wegen seiner höheren Geschwindigkeit für Schmitz in die Startelf. Die erste Viertelstunde jedoch war eine Schauer-Vorstellung. Begann mit einem unnötigen Ballverlust am eigenen Strafraum. Lief dann zu spät zurück zu Raum und ließ sich von diesem – wenn auch mit einem Handspiel – aus dem Spiel nehmen. Schaltete in dieser Szene komplett ab, was sein Kernproblem offen legte. Erst danach stabilisierte Easy sich, wurde besser, schaltete sich vorne ein. Schaltete aber auch beim 1:2 nicht rechtzeitig, sodass er Nkunku laufen lassen musste.
GEISSBLOG-Note: 4,0

Luca Kilian

Kilian behauptete nach seinem Tor gegen Schalke die Position in der Startelf, während Chabot für Hübers weichen musste. Machte eine starke Partie, hatte Werner gut im Griff, fing immer wieder Pässe ab, brachte seine Gegenspieler aus dem Tritt, gewann Zweikämpfe. Zudem mit einer hohen Passquote (90 Prozent). Einzig gegen Nkunku kam er zu spät und konnte den Abschluss nicht mehr verhindern.
GEISSBLOG-Note: 2,0

Timo Hübers

Der Abwehrchef kehrte in die Startelf zurück. War sehr aufmerksam bei den langen Bällen hinter die Kette auf die schnellen Nkunku oder Werner. Bei den Gegentoren nicht involviert, dafür sehr aufmerksam bei der Kontersicherung in Überzahl. Nur einmal hatte er das Nachsehen, musste Nkunku per Foul stoppen und kassierte Gelb (48.).
GEISSBLOG-Note: 2,5

Jonas Hector

Weil RB zunächst fast ausschließlich über links angriff, musste Hector in der Anfangsphase vor allem beim Pressing aufpassen. War der zweikampfstärkste Spieler auf dem Feld mit den meisten gewonnenen Duellen. Demonstrierte einmal mehr seine Spielintelligenz, fing zahlreiche Bälle ab, hielt mit Kainz seine Seite nicht nur schadlos, sondern kurbelte das Spiel mit dem Österreicher entscheidend an. Leitete das 1:1 aus dem eigenen Strafraum heraus ein.
GEISSBLOG-Note: 2,0

Benno Schmitz

Kam in der 62. Minute für Ehizibue, sicherte seine rechte Seite ab und versuchte offensiv Akzente zu setzen. Passsicher, aber mit seinen Hereingaben und Vorstößen ohne Fortune.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Mittefeld

Ellyes Skhiri

Bekam mit Martel einen Nebenmann auf der Doppel-Sechs. Der Mann mit den meisten Kilometern auf dem Rasen. Lief enorm viel zu, half den Außenverteidigern, schloss das Zentrum und baute das Spiel immer wieder auf. Setzte Ljubicic gut in Szene (23.), konnte nur bei Nkunkus Riesenchance (40.) seinen Gegenspieler nicht halten. Dafür durch seinen Fleiß einer der Schlüssel zum Punktgewinn in Leipzig.
GEISSBLOG-Note: 2,0

Eric Martel

Das ehemalige RB-Talent debütierte bei seinem Ex-Klub für den 1. FC Köln. Warf sich früh robust in die Zweikämpfe und spulte, genauso wie Skhiri, ein enormes Pensum ab. Einmal mit einem unnötigen Ballverlust im Spielaufbau, aber darüber hinaus mit vielen klaren, einfachen Aktionen. Ein gutes Debüt, das Lust auf mehr macht.
GEISSBLOG-Note: 2,5

Dejan Ljubicic

Der Torschütze gegen Schalke begann im 4-2-3-1 wieder für Uth auf der Zehn. Sein erster (und einziger) Torschuss ging aus zwölf Metern knapp drüber (23.). Leitete das 1:1 mit ein und bediente Kainz auf rechts. Rannte genauso viel wie Skhiri und Martel, half aus, wo er nur kannte, und war sich im Mittelfeld auch für harte Zweikämpfe und blaue Flecken nicht zu schade.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Florian Kainz

Der Mann des Tages beim 1. FC Köln! Kainz brillierte von der ersten Minute an. Starke Flanken auf Thielmann (3.) und Dietz (12.) waren das Prelude zur Vorlage auf Dietz zum 1:1. Bereitete insgesamt fünf Torschüsse vor, zog selbst zweimal ab und bereitete nach dem ersten auch das zweite Tor vor – sein Eckball wurde von den Leipzigern ins eigene Tor verlängert. Super auch sein weiter Ball auf Maina (70.).
GEISSBLOG-Note: 1,5

Linton Maina

Kam in der 62. Minute für Thielmann. Hatte nach langem Ball von Kainz den Ausgleich auf dem Fuß, vergab aber (70.). Diesmal fehlte ihm die Klarheit in seinen Aktionen, konnte sein Tempo gegen clever verteidigende Leipziger nicht zum Vorteil nutzen.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Ondrej Duda

Der Slowake kam in der 62. Minute für Martel zu seinem ersten Saisoneinsatz. Mit zwei Torschüssen aktiv, versuchte das Spiel an sich zu reißen. War sichtlich bemüht seine Chance zu nutzen.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Angriff

Jan Thielmann

Thielmann wird erwachsen. Das bewies der 20-Jährige auch am Samstag mit einer reifen Vorstellung. Fast mit dem frühen 1:0, als Kainz eine Flanke flach vor das Tor brachte, aber Thielmann Gulacsi nicht überraschen konnte (3.). Grätschte Dietz den Ball vor (17.). Hielt gegen Raum den Fuß drauf und sah zurecht Gelb (18.). Kam diesmal nur auf eine Chance, dafür defensiv mit sehr viel Fleißarbeit, die nach etwas mehr als einer Stunde endete, um frischen Kräften Platz zu machen.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Florian Dietz

Nach seinem Bundesliga-Debüt gegen Schalke durfte der Mittelstürmer auch in Leipzig wieder von Beginn an ran. Zog nicht richtig durch bei Kainz‘ Flanke (12.). Bekam nach Thielmann-Grätschte die Schusschance, sein Versuch wurde aber abgeblockt (17.). Dann aber durfte Dietz jubeln, drückte Kainz‘ Flanke zum 1:1 in die Maschen! Zweites Profi-Spiel, erstes Tor, herzlichen Glückwunsch! Einziger Wermutstropfen: Vor dem 1:2 verlor Dietz den Ball im Mittelfeld, und wenn er in ein, zwei anderen Situationen ein paar Zentimeter eher am Ort des Geschehens gewesen wäre, wäre noch mehr drin gewesen.
GEISSBLOG-Note: 2,5

Sargis Adamyan

Kam in der Schlussviertelstunde für Dietz. Zeigte sich beweglich, bemüht, konnte aber nicht mehr entscheidend eingreifen.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Tim Lemperle

Kam in der 73. Minute für Ljubicic und sollte offensiv für frischen Wind sorgen. Bekam eine gute Gelegenheit, als er über halblinks Platz und Zeit hatte. Jedoch verlor Lemperle den Ball.
GEISSBLOG-Note: keine Note

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