Wie geht es weiter mit Meike Meßmer beim 1. FC Köln? Seit 2015 trägt die heute 26-Jährige das Trikot des FC. Jüngst führte sie die U20 als Torschützenkönigin und Kapitänin in die Zweite Bundesliga. Nun deutet jedoch einiges auf ein jähes Ende ihrer FC-Zeit hin. Die Beteiligten hüllen sich in Schweigen.
Im Juni strahlte Meike Meßmer noch mit der Sonne um die Wette. Mit 33 Treffern hatte die Mittelfeldspielerin erheblichen Anteil am Aufstieg der U20 in die Zweite Bundesliga. Die Kapitänin war eine der Leistungsträgerinnen im Kölner Spiel. Der Aufstieg war jedoch auch die Bedingung für ihren Verbleib beim FC. Im Interview mit dem GEISSBLOG verriet Meßmer im Juni, wie wichtig ihr diese Spielklasse ist.
In der Vorbereitung auf die neue Saison gab es jedoch eine Überraschung: Meßmer wurde als Kapitänin abgesetzt, fortan führt die 21-jährige Laura Vogt das Team aufs Feld, so auch am Sonntag beim 0:3 zuhause zum Liga-Auftakt gegen Bayern Münchens Reserve.
Meßmer fehlt bei Heimspiel-Auftakt
Für Meßmer war es der zweite Tiefschlag innerhalb eines Jahres. Im Sommer 2021 wurde Meßmer, die zwischen 2017 und 2020 33 Bundesliga-Spiele für den FC absolvierte, in die U20 zurückversetzt. Rund zwölf Monate später folgte die Entmachtung Meßmers als Kapitänin, trotz ihrer Erfahrung von immerhin 25 Zweitliga-Spielen für den FC.
Doch damit nicht genug: Der Name Meike Meßmer fehlte im Aufgebot für das Auftakt-Heimspiel gegen Bayerns Reserve am Sonntagmorgen komplett. Nicht einmal auf der Bank saß die Ex-Kapitänin. Von einer kurzfristigen Verletzung ist nichts bekannt. Noch am Freitag wurde Meßmer durch den Trainer Alexander Schwarzer nicht genannt, als er auf personelle Ausfälle zum Liga-Start angesprochen wurde.
Ebenfalls am Freitag erschien auf der FC-Homepage ein Interview kurioserweise just mit Meike Meßmer – und nicht etwa mit der neuen Kapitänin Laura Vogt – zum Ligastart. Und auch darin fiel kein Wort über einen möglichen Ausfall zwei Tage später.
Verantwortliche hüllen sich in Schweigen
Auf Nachfragen des GEISSBLOG hüllten sich alle Beteiligten am Wochenende und am Montag in eisiges Schweigen. Die Spielerin wollte sich vorerst nicht äußern und auch der Trainer Alexander Schwarzer, normalerweise erfrischend zugänglich, war zu einer Stellungnahme nicht bereit. Die Anzeichen sprechen daher deutlich dafür, dass die U20-Welt derzeit hinter verschlossenen Türen keineswegs so harmonisch aussieht, wie es noch im Juni den Anschein hatte.
Nach der nunmehr zweiten Degradierung Meßmers erscheint es unwahrscheinlich, dass die Spielerin noch Ehrgeiz für eine lange Zukunft am Geißbockheim verspürt. Vielmehr dürfte sie alles daran setzen, kurz vor Toreschluss noch ein neues Team in der Ersten oder Zweiten Liga zu finden. In Frage kämen Vereine aus der näheren Umgebung wie der Bundesliga-Aufsteiger MSV Duisburg oder auch der Zweitligist SG Andernach. Dorthin wechselte kürzlich erst mit Carolin Schraa eine andere U20-Aufsteigerin aus dem Juni.
Der Abgang Meßmers wäre sportlich ein herber Verlust für das in der neuen Spielklasse unerfahrene Zweitliga-Team des 1. FC Köln. Zudem würde der Verein eine weitere Sympathieträgerin des FC-Frauenfußballs und eine echte Identifikationsfigur verlieren.
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