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“Mir blutet das Herz”: Emotionaler Baumgart will sich Gehör verschaffen

Steffen Baumgart beim Abschlusstraining des 1. FC Köln im Stade de Nice. (Foto: GEISSBLOG)
Steffen Baumgart beim Abschlusstraining des 1. FC Köln im Stade de Nice. (Foto: GEISSBLOG)

Steffen Baumgart muss sein erstes Europapokal-Spiel als Cheftrainer in seiner Karriere von der Tribüne aus verfolgen. Der 50-Jährige bereitet den 1. FC Köln zwar auf das Auswärtsspiel bei OGC Nizza vor, wird am Donnerstag aber nur auf der Tribüne des Stade de Nice sitzen. Der Stachel der Sperre sitzt noch immer tief – und die Entscheidung über seinen Sitzplatz ist auch noch nicht gefallen.

Aus Nizza berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Die Stimme von Steffen Baumgart war während des Abschlusstrainings im Stade de Nice klar und deutlich zu vernehmen. Der FC-Trainer scheuchte seine Spieler immer wieder in Zweikämpfe, Abschlüsse, schnelle Aktionen und ermahnte selbst bei der Trinkpause seine Spieler nicht zu trödeln. Der 50-Jährige war “on fire”, wie man so schön sagt.

Diese Energie lässt der FC-Trainer in der Regel auch während eines Spiels 90 Minuten am Spielfeldrand raus. Doch gegen OGC Nizza am Donnerstag ist er gesperrt. Am Tag vor dem Spiel sprach Baumgart offen über seine Gefühle in Folge der Gelb-Roten Karte gegen Fehérvár FC in den Playoffs. “Es kann sich jeder vorstellen, was in mir drin passiert”, sagte der FC-Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Training. “Ich wurde ja schon bestraft. Jetzt werde ich noch mal bestraft. Mir blutet mein Herz. Ich habe lange auf so ein Spiel in Europa hingearbeitet – und jetzt muss ich von oben zuschauen. Dass ich not amused bin, kann sich jeder denken.”

Kontaktverbot: Muss sich Baumgart auf der Tribüne zusammenreißen?

Baumgart muss André Pawlak die Arbeit an der Seitenlinie überlassen. Vorher sprechen die Trainer zwar alles ab, und auch während eines normalen Bundesliga-Spieles würden Baumgarts Assistenten viele Abläufe eigenständig übernehmen, inklusive taktischer und personeller Veränderungen. Doch die emotionale Teilnahme des Trainers am Spiel wird am Donnerstag fehlen. Mit allem Drum und Dran, was ein Spiel für einen Übungsleiter so ausmacht.

Stattdessen muss sich Baumgart einen Platz auf der Tribüne aussuchen. “Mir wurden schon drei Plätze zur Auswahl gegeben. Ich weiß nicht, ob ich versuchen werde in der Reihe sitzen zu bleiben oder ob ich einen Platz mit mehr Auslauf nehmen werde”, sagte Baumgart. Offiziell Kontakt zur Bank aufnehmen darf Baumgart nicht. Laut sein wird er aber trotzdem auf der Tribüne – und wird sich Gehör verschaffen. “Ich gehe davon aus, dass ich mich nicht immer unter Kontrolle haben werde. Aber ich denke nicht, dass das nicht als taktische Anweisungen gelten kann”, sagte der FC-Trainer mit einem Schmunzeln.

Es wird relativ schnell mit Gelben Karten gefuchtelt

Steffen Baumgart

Gar nicht zum schmunzeln findet Baumgart jedoch weiterhin den Umgang der Schiedsrichter auf dem internationalen Parkett. “Ich habe ohnehin schon mit dem Sperren für Trainer ein Problem”, sagte der 50-Jährige. “Jetzt auch wieder in der Champions League: Es wird relativ schnell mit Gelben Karten gefuchtelt. Ich würde mir wünschen, wenn die Schiedsrichter bei emotionalen Trainern mehr ins Gespräch gehen würden.” Doch daran wird sich der FC-Coach wohl gewöhnen müssen – um nach dem verpassten Europa-Debüt in Nizza ab dem zweiten Gruppenspiel stets die volle Dosis Europa an der Seitenlinie genießen zu können.

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