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Soldo feiert Debüt – so wirkt sich Europa auf den FC aus

Nikola Soldo bei seinem Debüt gegen Slovacko. (Foto: Bucco)
Nikola Soldo bei seinem Debüt gegen Slovacko. (Foto: Bucco)

Seit Donnerstagabend ist Nikola Soldo auch offiziell ein Spieler des 1. FC Köln. Der Last-Minuten-Neuzugang feierte zwei Wochen nach seinem Transfer das Debüt für die Geißböcke. Der Einstand des Innenverteidigers lief durchwachsen. Doch er ist ein Zeichen für die Situation, mit der der FC umgehen muss. Schon am Sonntag bekommt Soldo die nächste Chance.

Geschichte des Spiel

Der 1. FC Köln besiegt den 1. FC Slovacko mit 4:2 (2:0) und übernimmt in der Gruppe D der Conference League die Tabellenführung. Das sind sehr gute Neuigkeiten für die Geißböcke. Der FC überwand gegen die Tschechen einige Widerstände, und am Ende konnte Steffen Baumgart sogar einige Stammkräfte schonen und trotzdem den Sieg einfahren. Somit war der Ausgang der Partie das bestmögliche Ergebnis in Zeiten hoher Belastung. Viel besser hätte es also unter dem Strich nicht laufen können.

Aufstellung des Tages

Ging man die Aufstellung von Steffen Baumgart am Donnerstagabend durch, fielen weniger die Spieler der vermeintlich zweiten Reihe auf, sondern die fehlenden Stammspieler, die auf der Bank saßen: Timo Hübers, Jonas Hector, Benno Schmitz, Ellyes Skhiri, Florian Kainz. Sie wurden von Spielern ersetzt, die nahezu alle schon in Pflichtspielen dieser Saison in der Startelf gestanden hatten. Sie sind somit keine klassischen “Bankspieler”. Denn diese hat der FC nicht, wie die FC-Verantwortlichen immer wieder unterstreichen. In dieser Saison wird jeder Spieler gebraucht – und am Donnerstag bekamen sie ihre Chance.

Debüt des Spiels

Der einzige Spieler, der bislang noch nicht für den FC gespielt hatte, war Nikola Soldo. Der Innenverteidiger feierte sein Debüt für den 1. FC Köln. Der 21-Jährige hatte es schwer. Der Viererkette (Schindler, Soldo, Kilian, Pedersen) fehlte ein Spielmacher, keiner aus dem Quartett verfügt über die spielerische Qualität, ball- und passsicher von hinten zu eröffnen. Das verunsicherte die Abwehrreihe offenbar gegenseitig, sodass es zahlreiche Zitter-Momente gab. Auch für Soldo. Zudem stand der Rechtsfuß mehrfach nicht gut, musste Gegner ziehen lassen, verlor Zweikämpfe und hatte Glück, dass er keinen Elfmeter verursachte. Es war ein wackeliges Debüt – und doch sehr wichtig für den Youngster. Denn am Sonntag in Bochum wird Soldo schon wieder zum Einsatz kommen.

Zitat des Spiels

Ein Grund für die wackelige Leistung Soldos ist Kölns größte Freude: Europa. Die Conference League führt dazu, dass der FC in den vielen Englischen Wochen kaum mehr normal trainiert. Soldo konnte sich daher bislang kaum in die Kölner Abläufe einfinden. “Mir fehlt es, mit den Spielern normal zu trainieren”, erklärte Baumgart nach dem Sieg gegen Slovacko. “Ich brauche Spiele, damit ich meine Spieler bewerten kann. Jetzt können wir mit ihm anhand des Spiels sagen, was er gut und was er schlecht gemacht hat. So können wir ihn gut auf Bochum vorbereiten.” Europa ist daher Segen und Fluch zugleich, denn die Integration Soldos in den FC fiel bislang schwerer als bei früheren Neuzugängen.

Einwechslung des Spiels

Gegen Slovacko richteten es am Ende dann doch die erfahrenen Spieler. Mit dem Dreifachwechsel in der 58. Minute brachte Baumgart jenes Trio, das zur Zeit nicht zu ersetzen ist: Timo Hübers, Jonas Hector und Ellyes Skhiri. Ohne die drei Schlüsselfiguren wackelte der FC bedenklich, nach deren Einwechslung war die Ordnung sofort hergestellt und das Spiel unter Kontrolle. Für Baumgart aber kein Grund zur Kritik an den anderen Spielern: “Meine Aufgabe als Trainer ist, aus nicht fertigen Spielern fertige Spieler zu machen. Dafür brauchen die Spieler Spiele, sie brauchen den Druck”, sagte der FC-Trainer. “Das kann man als Risiko sehen. Ich sehe es als meine Aufgabe. Deswegen kann ich damit gut leben, und ich bitte Sie, auch damit zu leben.”

Zahlen des Tages

Der 1. FC Köln war nur bedingt der natürliche Sieger dieses Spiels. Obwohl in einem Heimspiel gegen einen Außenseiter, ließ der FC mehr Torschüsse zu (16) als man selbst verzeichnen konnte (11). Marvin Schwäbe avancierte mit vier Paraden zum Spieler des Spiels, während sein Gegenüber Tomas Frystak zwar vier Gegentore kassierte, sich aber nur mit einer weiteren Parade auszeichnen konnte (44. gegen Ljubicic). Zwar unternahm der FC mit 47 zu 34 Angriffen mehr offensive Aktionen, die Gäste waren in der Ausführung jedoch die gefährlichere Mannschaft.

Erkenntnis des Spiels

Trotz der vier erzielten Tore zeigte sich auch gegen Slovacko, dass der 1. FC Köln zwar viele Angriffe initiiert, diese jedoch nicht zu Ende spielt. Die Baumgart-Elf schafft es in dieser frühen Phase der Saison noch nicht, die offensiven Aktionen mit Überzeugung in Abschlüsse umzumünzen. Die vielen Hereingaben in den Strafraum waren auch gegen Slovacko häufig zu ungenau. Der berühmte letzte Pass kommt noch viel zu selten genau genug. Zudem flankt der FC in dieser Saison häufiger flach und weniger häufig hoch. Die Umstellung ist dem Fehlen von Anthony Modeste geschuldet, bedarf daher aber noch der Gewöhnung. Das Positive: Der FC kommt in die Flankensituationen. Was es nun braucht, sind Präzision und die Besetzung des Strafraums, um wieder torgefährlicher zu werden.

Ausblick

Am Sonntag reisen die Geißböcke zum VfL Bochum. Das Duell beim Tabellenletzten beschließt den September und gibt dem FC danach Zeit zum Durchatmen. Das können die Kölner wahrlich gut gebrauchen. Daher heißt es nun noch einmal alle Kräfte zu sammeln, um an der Castroper Straße den nächsten Sieg einzufahren. Gelingt dem FC der Dreier, wäre Köln in der Liga und in der Conference League ein hervorragender Saisonstart geglückt.

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