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“Weil wir doof sind…” Baumgarts schwierigste Saison seiner Karriere

Steffen Baumgart während der Ansprache in der Kabine beim 1. FC Slovacko. (Foto: Screenshot 24/7 FC)
Steffen Baumgart während der Ansprache in der Kabine beim 1. FC Slovacko. (Foto: Screenshot 24/7 FC)

Steffen Baumgart ist durch. So viel hat er zuletzt mehrfach verraten. Der Trainer des 1. FC Köln freut sich zwar noch einmal auf den Trip mit dem FC in die USA. Doch insgesamt hat selbst der Fußball-Verrückte, auf gut Deutsch, die Schnauze voll vom Fußball. Zumindest vorübergehend. Denn hinter dem 50-Jährigen liegt die “schwierigste Hinserie meiner Karriere”.

In der neuen Folge der FC-Doku “24/7 FC” sprach Baumgart ausführlich über die letzten drei Monate mit 24 Pflichtspielen, vielen Verletzten, vielen Fehlern seiner Mannschaft und dem Absturz kurz vor der langen Winterpause. Der 50-Jährige war dabei auch mehrfach bei Kabinenansprachen zu sehen und wurde gegenüber seinen Spielern dabei auch deutlich.

Nach dem 0:2 bei Partizan Belgrad – Timo Hübers hatte vor dem 0:1 katastrophal gepatzt – wurde Baumgart in der Kabine deutlich: “Da fehlen mir die Worte. Nicht, weil ihr schlecht spielt, sondern weil wir manchmal einfach nur dämlich sind. Da können wir die besten Vorbereitungen machen. So schießen wir uns gegenseitig ab.” Seine Spieler würden nicht das machen, was sie täglich im Training machten.

Baumgarts Ärger über die individuellen Fehler

Und weiter: “Zum wievielten Mal geben wir ein Spiel aus der Hand, nicht weil der Gegner besser ist, sondern weil wir doof sind?”, fragte Baumgart. “Das hat nichts mit der Leistung zu tun. Ich kann mit Fehlern leben, aber das sind ja keine Fehler. Es tut einfach weh. Dafür macht ihr zu viel zu gut. Wir haben sechs, sieben Verletzte. Wir sind auf jeden angewiesen, dass jeder zu 100 Prozent klar im Kopf ist. In jeder Minute in jeder Sekunde.”

Auch nach dem 0:5 in Mainz hielt Baumgart in der Kabine nicht hinter dem Berg. Nachdem Luca Kilian einen Elfmeter verursacht und schließlich die Rote Karte kassiert hatte, sagte der FC-Trainer: “Was sage ich, wenn er läuft? LASS IHN LAUFEN!” Und weiter: “Es stellt sich die Frage: Wie oft wollen wir das noch machen?”

Es waren deutliche Worte des FC-Trainers, die zeigten, dass Baumgart die vielen individuellen Fehler seiner Spieler irgendwann gehörig gegen den Strich gingen. Das zeigten auch kritische Aussagen von Jonas Hector in der Doku. Der FC-Kapitän äußerte sich entsprechend. “Das Problem war, dass wir die Spiele mit unseren eigenen Fehler aus der Hand gegeben hat. In den meisten Fällen waren wir selbst Schuld daran, dass wir Spiele verloren haben. In Belgrad, in Mainz. Da tun wir uns schwer, eine gefestigte Reaktion zu zeigen.”

Mit dieser Truppe den Abstiegskampf angehen? Da ist mir nicht bange!

Steffen Baumgart

Und weiter ließ Hector auch tief blicken, dass sich innerhalb des Teams auch etwas verändern müsse – allerdings führte er seine Worte nicht weiter aus: “Wir sind in der einen oder anderen Situation nicht so clever wie andere Mannschaften. Wahrscheinlich würde es auch uns als Mannschaft mal gut tun, wenn es mal krachen würde und da einer voran geht. Da haben wir Nachholbedarf.”

Klar scheint, dass Baumgart an den haarsträubenden Fehlern mit seiner Mannschaft arbeiten wird und im Zweifel auch Konsequenzen bei einzelnen Spielern ziehen wird, sollten die Fehler nicht abgestellt werden können. Denn auch nach dem 1:2 gegen Leverkusen war der 50-Jährige in der Kabine zu hören – kritisch, aber auch mit großem Lob: “Die Leistung: komplett beherrscht. Das Ergebnis: komplette Scheiße. Aber es bleibt dabei: Wir definieren uns über das, was wir auf den Platz bringen. Und dann geht es darum, daran zu arbeiten, was wir immer wieder wiederholt falsch machen. Wiederholt! Und das darf nicht passieren. Ihr habt ein Riesenspiel gemacht, aber das ist eine Bundesliga-Leistung auf ganz, ganz hohem Niveau.”

Überhaupt machte Baumgart im Interview während der Doku klar, dass er hinter seinen Spielern stehe und diese weiterhin schützen werde. “Ich halt mit dem, was ich denke, nicht hinterm Berg. Wir sind in einem Sport, in dem wir klare Sachen ansprechen. Deswegen mag ich die Jungs ja trotzdem.” Die letzten Monate seien “die schwierigste Halbserie gewesen, die ich je erlebt habe”. Und dass es jetzt in den Abstiegskampf mit dem 1. FC Köln gehe? “Mit dieser Truppe das anzugehen? Da ist mir nicht bange.”

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