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Einzelkritik Teil 2: In der Offensive hakt es noch – nur drei Ausnahmen

Zwei Torschützen jubeln: Steffen Tigges und Florian Kainz. (Foto: Bucco)
Zwei Torschützen jubeln: Steffen Tigges und Florian Kainz. (Foto: Bucco)

Zugegeben, die Hinrunde ist noch nicht ganz vorbei. Allerdings hat der 1. FC Köln bereits 24 Pflichtspiele zwischen Ende Juli und Anfang November bestritten. Im zweiten Teil der Hinrunden-Einzelkritik geht es um die Offensive. Zwei Österreicher und ein Youngster ragen heraus. Dafür gab es viele Pechvögel und auch Enttäuschungen.

Zentrales Mittelfeld

Dejan Ljubicic

Was für ein Mittelfeld-Juwel der FC da im Sommer 2021 ablösefrei aus Wien geholt hat! Der mittlerweile 25-Jährige überragte in den ersten zwei Monaten der Saison bis zu seiner Knieverletzung im Derby gegen Gladbach. Sechs Tore und eine Vorlage in 15 Pflichtspielen. Schnell, torgefährlich, variabel – Ljubicic scheint nur wenig Grenzen zu haben beim FC. Wie wichtig er ist, wurde noch deutlicher, als er fehlte. Ein Schlüsselspieler mit noch mehr Potential!

GEISSBLOG-Note: 1,5

Mark Uth

Der große Pechvogel der Saison! Uth absolvierte eine starke Vorbereitung, wirkte so fit wie vielleicht noch nie in seiner Karriere, war gewillt für Baumgart und den FC alles zu geben und wollte unbedingt mit seinem Klub europäisch spielen. Dann die Schambein-Verletzung im Pokal in Regensburg nach seinem Traumtor, die erste OP, die nichts brachte und nun die zweite. Rückkehr nicht vor März. Uth fehlt dem FC an allen Ecken und Enden.

GEISSBLOG-Note: keine Note

Ondrej Duda

Das Genie, das mit einer mentalen Bürde aus der letzten Saison ging. Duda hatte sich ins Abseits geschossen, war ein Kandidat für einen Sommer-Wechsel. Wenn Uth, Ljubicic und Olesen fit geblieben wären, hätte er es ganz schwer gehabt überhaupt an Spielzeit zu kommen. Doch stattdessen wurde Duda zum Fast-immer-Spieler. Das Problem: Kein einziger Scorerpunkt als Zehner in 13 Bundesliga-Spielen ist einfach viel zu wenig. Nur zwei Tore in der Conference League – das kann und darf nicht der Anspruch an einen Offensivspieler mit Dudas Qualitäten sein. Da kann Baumgart ihn noch so häufig loben – Duda muss vor dem gegnerischen Tor endlich mehr Einfluss nehmen.

GEISSBLOG-Note: 4,5

Denis Huseinbasic

Achtung, jetzt nicht überdrehen: Denis Huseinbasic hat einen fantastischen Karrierestart als Bundesliga-Profi hingelegt. Der 21-Jährige lebt seinen Traum und lässt die Fans träumen. Vom Regionalliga-Spieler zum Bundesliga-Profi, zum Conference-League-Teilnehmer, zum deutschen U21-Nationalspieler in nur fünf Monaten. Respekt! Huseinbasic brauchte ein paar Wochen, um beim FC anzukommen. Dann startete er durch. Seine Qualitäten sind sofort zu erkennen: Aggressivität, Laufstärke, Wille, Konzentration und eine enorme Lernkurve, dazu eine beachtliche Ruhe am Ball und gute Übersicht. Die Folge: 14 Einsätze, drei Tore, zwei Vorlagen. Wer hätte das gedacht? Mehr geht nicht! Und doch: Die Note 1 mit Sternchen ist mit Vorsicht zu genießen – denn klar ist auch, dass Huseinbasic noch ganz am Anfang seiner Entwicklung ist. Wunderdinge sollte niemand von ihm erwarten.

GEISSBLOG-Note: 1,0

Mathias Olesen

Mathias Olesen war einer der vielen Pechvögel in der bisherigen Saison. Der Luxemburger stand früh in der Saison zweimal in der Startelf, verdrängte sogar Ondrej Duda von der Zehn, verletzte sich dann aber am Sprunggelenk. Der laufstarke Mittelfeldspieler muss sich jetzt erst wieder heranarbeiten. Doch Baumgart steht auf den unspektakulären, aber zuverlässigen Arbeiter in der Zentrale.

GEISSBLOG-Note: keine Note

Flügelspieler

Florian Kainz

Florian Kainz ist fraglos der Mann der bisherigen FC-Saison – zumindest in der Bundesliga. Dort überragte der 30-Jährige mit fünf Toren und vier Vorlagen in 14 Einsätzen. Bitter war seine Gelb-Rote Karte in Gladbach, aber auch, dass er in Europa nicht seine Bundesliga-Form zeigen konnte (keine Torbeteiligung). Hinten raus wirkte Kainz müde. Ihm wird die Pause gut tun, denn so wichtig wie der Linksaußen war offensiv sonst nur Ljubicic.

GEISSBLOG-Note: 1,5

Linton Maina

Linton Maina kam mit dem Versprechen, der schnellste Spieler im FC-Kader zu sein. Doch Baumgart musste den Außenbahnspieler erst aufbauen nach einer schweren Zeit in Hannover. Noch ist Maina längst nicht bei seinem Top-Niveau, bringt Tempo- und Dribbling-Qualitäten mit, die kein anderer Spieler im Kader hat, muss vor dem gegnerischen Tor aber noch viel bessere Entscheidungen treffen und klarer. in seinen Aktionen werden. Doch Maina vertraut Baumgart, das spürt man. Der FC-Trainer will den Rohdiamanten schleifen. Diese Arbeit scheint gerade erst begonnen zu haben.

GEISSBLOG-Note: 3,0

Jan Thielmann

Wie weit Jan Thielmann wohl schon sein könnte, wenn er gesund bleiben würde? Der 20-Jährige bringt fraglos alles für die Bundesliga mit, ist giftig, schnell, lernwillig und hat einen guten Schuss, den er viel zu selten bislang zeigt. Seine Krankheit nach einem Tor und zwei Vorlagen in den ersten sieben Bundesliga-Spielen warf ihn weit zurück. Die WM-Pause dürfte ihm geholfen haben. Wenn er fit bleibt, könnte Thielmann eine Waffe in der Rückserie werden.

GEISSBLOG-Note: 3,0

Sturm

Steffen Tigges

Steffen Tigges hat ein riesiges Problem, das ihm die FC-Verantwortlichen eingebrockt haben. Erst sagten sie im Sommer, Tigges müsse nicht sofort der Modeste-Nachfolger werden und bekäme Zeit sich einzufinden. Dann holte man keinen Modeste-Ersatz – und schon war Tigges die Nummer eins und musste in Fußstapfen treten, die (noch) viel zu groß für ihn sind. Tigges muss noch viel lernen auf Bundesliga-Niveau, das sagt Baumgart selbst. Nur muss er schneller lernen als andere, weil der FC die Tore braucht.

GEISSBLOG-Note: 4,0

Florian Dietz

Noch mehr gilt das Gesagte für Tigges auch für Dietz. Der 24-Jährige kam ohne jegliche Bundesliga-Erfahrung aus der zweiten Mannschaft hinzu und stand plötzlich am 1. Spieltag in der Startelf. Dietz machte das Beste daraus, traf dreimal in 18 Spielen. Mehr kann man von dem jungen Stürmer nicht erwarten, der zuvor nur in der Regionalliga regelmäßig getroffen hatte. Seine Kreuzband-Verletzung ist das Schlimmste, was ihm passieren konnte. Gute Besserung!

GEISSBLOG-Note: 4,0

Sargis Adamyan

Als der 29-Jährige im Juli für 1,5 Mio. Euro aus Hoffenheim kam, waren die Vorschusslorbeeren der Verantwortlichen groß – auch in Form eines Vier-Jahres-Vertrags, den es in dieser Form für ältere Spieler beim FC eigentlich nicht mehr geben sollte. Bislang ist Adamyan noch überhaupt nicht beim FC angekommen. Zwei Pflichtspieltore in 22 Spielen sind zu wenig, vor allem aber wirkt er bislang nicht eingebunden und ohne jedes Selbstvertrauen. Adamyan hat Tempo und Qualitäten im Dribbling, doch diese muss er erst noch zeigen.

GEISSBLOG-Note: 4,5

Tim Lemperle

Noch ein Pechvogel: Tim Lemperle verletzte sich bei der Nationalmannschaft früh in der Saison am Sprunggelenk und fiel deshalb praktisch die gesamte bisherige Saison aus. Der 20-Jährige ist hoch veranlagt, muss aber lernen sich unterzuordnen und dem Trainerteam zu folgen. Gelingt ihm das, kann er in der Rückserie einen großen Sprung machen.

GEISSBLOG-Note: keine Note

Sebastian Andersson und Dimitris Limnios wurden nicht bewertet.

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