Erst zwei Gegentreffer hat der 1. FC Köln in den vier Partien nach der Winterpause kassiert. Ein Wert, an dem Jeff Chabot einen gehörigen Anteil hat. Auch beim 0:0 gegen RB Leipzig überzeugte der wuchtige Innenverteidiger. Eine Entscheidung über seine Zukunft ist jedoch noch nicht in Aussicht.
Es waren zwei der seltenen Szenen, in denen Chabot am Samstagnachmittag nicht Herr der Lage war: Kurz vor dem Seitenwechsel eroberte er den Ball, verlor ihn aber direkt wieder, sodass Martel klären musste. Wenige Momente nach der Pause ließ sich Chabot von Leipzigs André Silva an der Torauslinie vernaschen, der parallel zu dieser Richtung Tor zog, nach innen legte und Timo Werner bediente. Das vermeintliche 0:1 aus Sicht der Gäste, das aber wegen Abseits vom VAR einkassiert wurde.
Glück für den FC und Chabot, der ansonsten wieder eine tadellose Vorstellung in der Kölner Defensive hinlegte. Nach 25 Minuten klärte der Innenverteidiger mit einer starken Grätsche in höchster Not vor dem einschussbereiten Silva, in der Schlussviertelstunde entschärfte er, gemeinsam mit Timo Hübers, einen satten Abschluss von Benjamin Henrichs und zeichnete so mitverantwortlich für das zweite Kölner Zu-Null in Serie. Wie schon in den vergangenen Spielen bewies Chabot, dass er ein richtig guter Verteidiger sein kann.
Chabot-Kaufpflicht “kann nicht mehr eintreten”
Davon dürften die Kölner Verantwortlichen um Trainer Steffen Baumgart schon im letzten Winter überzeugt gewesen sein – nicht umsonst einigte man sich mit Sampdoria Genau auf eine anderthalbjährige Leihe mit anschließender Kaufpflicht in Höhe von 2,5 Millionen Euro – vorausgesetzt, Chabot komme auf eine festgeschriebene Anzahl an Spielen für den FC. Diese Pflicht “kann aber nicht mehr eintreten”, bestätigte Sport-Geschäftsführer Christian Keller nach dem Remis gegen Leipzig.
Denn: Vor der Winterpause konnte der 24-Jährige kaum zeigen, warum ihn der FC aus Italien geholt hatte. Nur im DFB-Pokal in Regensburg sowie beim 3:1 zum Saisonauftakt gegen Schalke und beim 0:0 gegen Stuttgart drei Wochen später kam Chabot zum Einsatz. Anschließend setzte ihn eine Sprunggelenksverletzung für zwei Monate außer Gefecht. Nach seiner Genesung habe Chabot in der langen Winterpause “viel an sich gearbeitet”, lobte Keller. “Er setzt seinen mächtigen Körper jetzt besser ein und traut sich noch mehr nach vorne zu verteidigen. Wenn er dann im Infight ist, ist es sehr unangenehm gegen ihn.”
Entscheidung fällt erst später
Das bekamen gerade die Stars des FC Bayern beim 1:1 vor gut zwei Wochen zu spüren. Chabot bereitete nicht nur die frühe Führung durch Ellyes Skhiri vor, sondern stellte auch seine Zweikampfstärke unter Beweis, die ihm fortan den Spitznamen “Kühlschrank” einbrachte. Sportchef Keller erklärte, was nun bei Chabot im Vergleich zur wenig vielversprechenden Rückrunde 2021/22 anders sei: “Er ist jetzt ein deutlich beweglicherer Kühlschrank.“
Trotz der Leistungsexplosion nach der Winterpause ist mit einer zeitnahen Entscheidung über die Zukunft des 1,95 Meter großen Defensivspielers nicht zu rechnen. “Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt”, stellte Keller klar, betonte aber: “Wenn er sich sportlich weiter so präsentiert, gibt es gute Gründe darüber nachzudenken, ob er über den Sommer hinaus hier bleibt.”
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