Jubel nach Schindlers Treffer zum 1:0: Der FC ist in dieser Saison noch ohne Derbypleite. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Jubel nach Schindlers Treffer zum 1:0: Der FC ist in dieser Saison noch ohne Derbypleite. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Die blitzsaubere Derbyweste: Dem FC winkt ein 32 Jahre alter Rekord

Mit drei Punkten gegen den Tabellendritten Bayer Leverkusen hat wohl so mancher nicht gerechnet. Zwar hatte der 1. FC Köln im Hinspiel (2:2) bereits einen Punkt gewinnen können, doch insgesamt fiel die Bilanz gegen die Topteams der Liga bisher eher mau aus. Zudem tat sich der FC in den vergangenen Jahren in der BayArena schwer. Doch mit viel Fleiß und dem nötigen Glück gelang es dem 1. FC Köln in dieser Saison erstmalig, eine der Top-Fünf-Mannschaften zu besiegen. Überschattet wurde das Spiel allerdings von der schweren Verletzung von Florian Wirtz.

Von Lina Gebhardt

Geschichte des Spiels

Der 1:0-Erfolg bei Bayer 04 Leverkusen war für den 1. FC Köln viel mehr wert als nur der erste Sieg gegen ein Top-Fünf-Team der Bundesliga. Nach dem 4:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach war der Dreier am Autobahnkreuz gleich der zweite Derbysieg der Saison. Mit dem Unentschieden aus dem Hinspiel haben Steffen Baumgart und der FC demnach in dieser Spielzeit noch eine blitzsaubere Derbyweste, die mit einem weiteren Erfolg Mitte April im Borussia-Park auch bis zum Schluss glänzen soll. Für die Kölner würde dies sogar historisches bedeuten: Zuletzt war der FC nämlich in der Saison 1991/92 ohne Derby-Niederlage geblieben. Damals trennten sich die Mannschaften jedoch in allen Spielen Unentschieden. Zwei Jahre zuvor gelang jedoch, was auch in dieser Saison noch möglich ist: In Leverkusen und in Gladbach feierte der FC in der Saison 1989/90 jeweils einen 2:0-Erfolg. Zuhause siegten die Kölner mit 3:0 über die Borussia und trennte sich mit einem 1:1 von Leverkusen. Ein Sieg und ein Unentschieden gegen Leverkusen sowie zwei Siege gegen Gladbach – für den FC ist das 32 Jahre später erneut möglich.

Spieler des Spiels

Mit der Doppel-Einwechslung von Schindler und Ljubicic in der 64. Minute bewies Steffen Baumgart einmal mehr sein goldenes Händchen: Nur drei Minuten später verlängerte Sebastian Andersson einen Einwurf per Kopf in den Lauf von Ljubicic, der bis zur Torauslinie durchlief und an den Fünfer flankte. Dort lief Kingsley Schindler ein, der den Ball direkt annahm und mit seinem ersten Bundesliga-Tor akrobatisch ins Netz schoss.

Pechvogel des Tages

Nachdem bereits Frimpong in der 13. Minute verletzungsbedingt hatte ausgewechselt werden müssen, traf es nur wenig später Florian Wirtz noch härter. Nach einem Zweikampf mit Luca Kilian kam der Ex-Kölner unglücklich auf, verdrehte sich das Knie und musste vom Platz getragen werden. Am Sonntagabend folgte dann die Schock-Diagnose für den 18-Jährigen: Kreuzbandriss.

Das Ergebnis

Das 1:0 gegen Bayer markiert den ersten Auswärtssieg des FC ohne Gegentor in dieser Saison. Gleichzeitig war es der erste Sieg gegen eines der Top-Fünf-Teams. In der Tabelle konnte der FC damit Union Berlin überholen und steht nun wieder auf Platz sieben. Im Ringen um die Europa-Plätze ist die Mannschaft also weiterhin voll im Geschäft.

Szene des Spiels

In der 18. Minute setzte sich der Ex-Kölner Florian Wirtz erst gegen Hector und dann gegen Skhiri durch und passte durch die Mitte auf Paulinho, der frei vor Marvin Schwäbe stand. Dieser versuchte es aus kurzer Distanz, doch scheiterte am Kölner Torhüter, der überragend per Fuß die Leverkusener Führung verhinderte.

Zitat des Tages

“Wir freuen uns, heute nicht nur zu punkten, sondern auch aus meiner Sicht den Klassenerhalt zu sichern.” (Steffen Baumgart nach dem Sieg)

Zahl des Tages

Nach 26 Bundesliga-Spielen des 1. FC Köln hat es noch immer keinen einzigen Elfmeter gegeben – weder für die Geißböcke noch für die Gegner der Kölner. Dies bedeutet die Einstellung des Rekords, den Eintracht Frankfurt vor über 50 Jahren aufgestellt hatte – in der Saison 1970/71.

Erkenntnis des Spiels

Mit dem Sieg gegen Leverkusen hat der FC nicht nur ein Ausrufezeichen gegen einen Topklub gesetzt, sondern auch den Klassenerhalt so gut wie gesichert. Bei 39 Punkten aus 26 Spielen und 16 Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge, dürften nun wohl auch die letzten Zweifel beseitigt worden sein. Und nun gilt wohl, was einige schon seit Wochen predigen und was auch Derbyheld Schindler nach dem Spiel wiederholte: “Wir schauen von Woche zu Woche, wollen weiter Punkte sammeln und werden dann sehen, was am Ende dabei rauskommt.”

Die unerzählte Geschichte

In der Woche vor dem Nachbarschaftsduell hatte sich Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic noch unzufrieden mit seiner Leistung gezeigt. Er hoffte, bereits in Leverkusen eine Leistungssteigerung verzeichnen zu können und verwies darauf, dass er in Derbys bereits häufiger getroffen habe – mit Rapid Wien gegen Austria und beim 4:1-Hinspielsieg gegen Gladbach ebenfalls. Ein Tor ist es gegen Bayer Leverkusen zwar nicht geworden, doch mit seiner perfekten Flanke bereitete er Kingsley Schindlers Treffer knapp drei Minuten nach seiner Einwechslung vor.

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