Die Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Alex Wehrle. (Foto: GBK)

Spieleretat und Transfers: So viel kostet der Erfolg

2. Transfereinnahmen und -ausgaben

Nachdem der 1. FC Köln nach dem Aufstieg gerade einmal 800.000 Euro durch Spielereinnahmen generiert hatte, konnten die Geissböcke ein Jahr später erste Millionen-Geschäfte verbuchen. Anthony Ujah und Kevin Wimmer sowie die Verkäufe von Miso Brecko und Bard Finne brachten insgesamt 10,7 Millionen Euro in die Kasse, wie aus den Geschäftszahlen der Saison 2015/16 hervorgeht.

Dem gegenüber standen 15,8 Millionen Euro an Ausgaben für Anthony Modeste, Leonardo Bittencourt, Dominique Heintz, Frederik Sörensen, Milos Jojic und Filip Mladenovic. Eine Summe, die in diesem Sommer nicht annähernd investiert wurde, und das, obwohl in Yannick Gerhardt eine neue Rekordablösesumme in bislang nicht bestätigter Höhe (wohl rund 14 Mio. Euro) erzielt werden konnte und auch Kevin Vogt den Klub für eine Millionen-Ablöse verließ.

Sportchef Jörg Schmadtke. (Foto: GBK)
Sportchef Jörg Schmadtke. (Foto: GBK)

Auch deshalb könnte Jörg Schmadtke im Winter noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden. Die Millionen, die eigentlich für Salif Sané eingeplant waren, liegen weiter in der Kölner Portokasse bereit. Der FC-Sportchef verteidigte die Transferpolitik des Sommers auf der Mitgliederversammlung: “Wir handeln aus der Sicht des einen oder anderen zu passiv, aber wir geben keine Mondpreise aus und auch keine Ablösesummen für Spieler, von denen wir nicht zu 100 Prozent überzeugt sind.”

3. Kein künstlich aufgeblasener Etat auf Pump

Wehrle und Schmadtke bestätigten ebenfalls, dass es unter ihrer Führung keinen Spieleretat auf Pump geben werde. Als der 1. FC Köln kürzlich seine neue Anleihe auflegte, deckelten die Geissböcke die Zeichnung bei 15,5 Mio. Euro. Die Fan-Anleihe sollte ausschließlich zweckgebunden zur Umschichtung der vorhandenen Verbindlichkeiten dienen. Tatsächlich vertröstete der Effzeh über 2700 weitere Interessenten, die ebenfalls hätten zeichnen wollen. Selbst Wehrle, der ebenfalls zeichnen wollte, musste verzichten. Insgesamt, so der Finanz-Boss, hätte der 1. FC Köln mit den weiteren Interessenten zusätzliche 25 (!) Mio. Euro einsammeln können. Doch genau dies wäre ein Etat auf Pump gewesen, und den schlossen die Verantwortlichen aus.

Der GEISSBLOG.KOELN meint: Teams wie Mainz und Augsburg haben schon gezeigt, dass man mit geringen finanziellen Mitteln die Phalanx der Reichen durchbrechen und auf die internationalen Plätze vorstoßen kann. Gleichzeitig mussten die finanziell deutlich besser gestellten VfB Stuttgart und Hannover 96 erkennen, dass ein höherer Etat nicht vor einem Absturz schützt. Zwei positive und zwei negative Beispiele also, die Hoffnung und Warnung zugleich sind. Der 1. FC Köln kann in dieser Saison oben anklopfen. Schwächeln ein oder zwei Teams aus den Top sechs, sollte der FC – den guten Saisonstart im Rücken – versuchen, das auszunutzen. Wissend, dass die Schere zwischen den Top-Klubs und dem Rest der Liga immer weiter auseinander geht.


Das könnte Euch auch interessieren:


DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

DISKUTIER MIT!

Willkommen im Kommentarbereich des GEISSBLOG!
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline-Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen