Nach dem 1:1 in Mainz stimmten die Fans die Mannschaft des 1. FC Köln auf die letzten drei Spiele ein. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Nach dem 1:1 in Mainz stimmten die Fans die Mannschaft des 1. FC Köln auf die letzten drei Spiele ein. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Erst Kabinen-Schwur, dann Fan-Versöhnung – FC-Profi im Gästeblock

Auf den Frust nach der Darmstadt-Pleite folgte in Mainz ein neuer Schulterschluss für die allerallerletzte Chance. Der Kampf der zweiten Halbzeit hat die Fans des 1. FC Köln trotz des verpassten Siegs versöhnt.

Als es in der Mainzer Mewa-Arena mit 0:1 in die Pause ging, standen die Geißböcke mit eineinhalb Beinen in der 2. Bundesliga. Eine Niederlage hätte drei Spieltage vor Saisonende einen Acht-Punkte-Rückstand auf sämtliche Konkurrenten bedeutet. Mit dem Rücken zur Wand schworen sich die Profis des 1. FC Köln aber noch einmal ein, die letzte Chance sollte doch irgendwie genutzt werden.

Und je näher die verhängnisvolle Pleite beim Tabellennachbarn rückte, desto mehr bäumte sich der FC gegen diese auf. „Das hatte viel damit zu tun, wie wir uns in der Kabine verhalten haben“, erklärte später Luca Waldschmidt und gab Einblicke in die Halbzeitpause, die offenbar noch Schlimmeres verhinderte.

“Jeder hat das Wort ergriffen, alle waren da”

„Vom Trainer angefangen über alle anderen“ habe „jeder hat das Wort ergriffen, alle waren da“, verriet Waldschmidt. So habe man sich „gegenseitig hochgeschaukelt“ und „angezündet“, bevor es wieder auf den Rasen ging. „Wir haben gesagt: Männer, wir haben jetzt noch 45 Minuten, was haben wir zu verlieren? Wir sind 1:0 im Rückstand, lasst uns rausgehen und dieses Ding drehen.“  

Die komplette Wende gelang nicht, der vorzeitige Knockout allerdings wurde vermieden. Der große Kampf der Kölner Spieler versöhnte auch die mal wieder in Vielzahl mitgereisten Fans für die Nicht-Leistung der Vorwoche gegen Darmstadt (0:2).

Die Bereitschaft, das Engagement, den unbedingten Willen und die Identifikation mit dem FC kann man keinem absprechen.

Christian keller

Da hatte der Anhang die Mannschaft erstmals mit Pfiffen und Wut verabschiedet. „Sie haben gesagt, dass wir weiter alles raushauen sollen, aber sie uns jetzt erst mal nicht sehen wollen“, hatte hinterher Kapitän Florian Kainz erklärt.

Auf das 1:1 in Mainz folgte nun jedoch wieder ein Schulterschluss für die allerallerletzte Chance, die wohl nur mit zwei Siegen in den anstehenden Heimspielen gegen Freiburg und Union Berlin aufrechterhalten werden kann. 

Davie Selke war auf der Tribüne in Mainz emotional dabei. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

„Das gehen wir zu Hause mit den eigenen Fans an“, versprach Mark Uth am Sonntag nach Spielende bei DAZN, geriet trotz des drohenden Absturzes regelrecht ins Schwärmen und berichtete: „Man hat heute wieder gesehen, was hier los ist. 4000 Kölner sind mitgereist, das ist einfach geil – das ist das, was uns hilft. Die Jungs haben gesagt: Wenn wir so kämpfen, dann bleiben wir hoffentlich drin.“

FC-Profis fiebern als Zuschauer mit

Von Nummer eins Marvin Schwäbe über Vulkan Jeff Chabot bis zu Teamarzt Peter Schäferhoff wollte sich keiner ergeben, zeitweise kochten die Emotionen über. „Das ist Abstiegskampf. Daran siehst du doch, dass es allen viel bedeutet. Dass keiner sagt, ich schenke das hier ab“, meinte Sportchef Christian Keller und versicherte: „Die Bereitschaft, das Engagement, den unbedingten Willen und die Identifikation mit dem FC kann man keinem absprechen.“

Leart Pacaradas Perspektive aus dem Gästeblock in Mainz. (Foto: instagram.com/leartpaqarada19)

Mit Davie Selke und Luca Kilian fieberten zwei langzeitverletzte Profis auf der Tribüne hinter der FC-Bank mit, ein anderer Spieler stand sogar im Gästeblock: Leart Pacarada, der unter der Woche krankheitsbedingt nicht hatte trainieren können und nicht zum Kader gehörte, postete auf Instagram ein entsprechendes Foto. Vor den alles entscheidenden Wochen demonstrierte der FC noch einmal Geschlossenheit.

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