Anna Gerhardt führte die FC-Frauen erneut als Kapitänin auf das Feld. (Foto: Eichinger)

Anna Gerhardt führte die FC-Frauen erneut als Kapitänin auf das Feld. (Foto: Eichinger)

Urgestein übernimmt Verantwortung – Rückkehrerin wird auf Händen getragen

Die Zitterpartie scheint beendet: Den Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln ist der Klassenerhalt nach dem 2:0-Heimerfolg gegen den SC Freiburg praktisch kaum mehr zu nehmen. Die Partystimmung war entsprechend groß nach dem Abpfiff. Eine Spielerin wurde gar auf Händen getragen.

Auch der einsetzende Schneeregen-Schauer konnte die Laune nicht trüben: Die FC-Frauen waren nach dem 2:0-Heimerfolg gegen den SC Freiburg in Party-Stimmung. Erstmals überhaupt war es dem Team in dieser Saison gelungen, in zwei aufeinanderfolgenden Bundesliga-Partien zu punkten. 

Und wie wichtig dieser Erfolg war: Nachdem der 1. FC Nürnberg tags zuvor in Frankfurt mit 1:4 verlor, bot sich die große Chance zur Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt. Und die Kölnerinnen gingen beeindruckend durch eben diese Tür, die sich ihnen öffnete. Die Druck-Situation merkte man den Spielerinnen diesmal nicht an gegen einen – das gehört zur Wahrheit allerdings auch dazu – überraschend harmlosen Gegner mit der Ex-Kölnerin Ally Gudorf in ihren Reihen.

Druck fällt von den FC-Frauen ab

„Die Nervosität hat man angemerkt“, konstatierte Kölns Trainer Daniel Weber, ergänzte aber auch: „Trotzdem wurde es immer mutiger im Spiel.“ Der Sieg mit dem damit verbundenen nahezu sicheren Klassenerhalt sorgte entsprechend nach dem Schlusspfiff für große Erleichterung: „Druck ist von allen abgefallen, ich glaube, vom gesamten Verein. Jeder kennt den gestrigen Tag. Mir tut es total leid für die Jungs, dass sie es gestern nicht hinbekommen haben, dass der Druck von den Spielern abfällt”, sagte Weber mit Blick auf die männliche Profi-Mannschaft.

“Aber wir haben es heute hinbekommen, damit ist nicht nur von mir Druck abgefallen, sondern von der gesamten Mannschaft, vom ganzen Staff, von den sportlich Verantwortlichen.“ Die Kölnerinnen gehen nun mit sechs Punkten Vorsprung und dem um 29 Treffer besseren Torverhältnis in die verbleibenden drei Spieltage. Dass Nürnberg diesen Rückstand noch aufholen wird, darf unter statistischer Restwahrscheinlichkeit verbucht werden.

Gerhardt “nicht gerne mit der Binde unterwegs”

Bemerkenswert war vor dem Anpfiff, dass mit Manjou Wilde und Sharon Beck gleich beide etatmäßige Kapitäninnen nur auf der Ersatzbank saßen. „Sowohl Manjou als auch Sharon haben Verletzungen die letzte Zeit gehabt“, erklärte Weber hinterher. Stattdessen führte abermals Anna Gerhardt das Team auf den Rasen, wie bereits am Montag bei der TSG Hoffenheim.

„Anna ist nicht gerne mit der Binde auf dem Platz unterwegs“, verriet Weber, „hat die Aufgabe aber wunderbar erfüllt. In der ersten Hälfte hat sie unfassbar viel kommuniziert, was ich von ihr fast gar nicht gewohnt bin, sie hat angefeuert und geholfen.“ Weiter erklärte der Trainer: „Wir haben einen engen Mannschaftsrat, wo sie als FC-Urgestein drin ist. Dann ist sie die Dritte und dann geht sie voran. Da muss man ihr ein Kompliment machen.“

Weder Sharon Beck noch später Manjou Wilde übernahmen nach ihren Einwechslungen jedoch die Kapitänsbinde von Gerhardt. „Das Spiel hat es nicht hergegeben, dass die Zeit und der Raum da war, um etwas zu wechseln“, erklärte Weber, „deswegen ist es okay und auch richtig, da nicht Zeit und Energie drauf zu verschwenden, um eine Binde zu wechseln.“ Wichtig sei es vielmehr, „dass alle voran gehen auf dem Platz“. Sowohl Wilde als auch Beck „gehen als Vorbild voran, dann kommen sie rein und sind für die Mannschaft da, das ist ein wichtiger Fingerzeig für das Team.“

Achcinska feiert Comeback

Eine schöne Randnotiz gab es in der Schlussphase: Adriana Achcinska feierte ihr Comeback nach rund viermonatiger Verletzungspause. Die Mannschaft ließ die polnische Nationalspielerin nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen noch hochleben.

Für die Kölnerinnen geht es in der Bundesliga erst am 3. Mai weiter mit der schweren Auswärtsaufgabe beim VfL Wolfsburg. Zuvor testet das Team jedoch am kommenden Donnerstag (12:30 Uhr, Rasenplatz 6 am Geißbockheim) gegen die PSV Eindhoven. Die Niederländerinnen sind aktuell Dritter in der heimischen Eredivisie.

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