Der Mitglieder-Stammtisch am 10. Januar 2024. (Foto: Bucco)

Der Mitglieder-Stammtisch am 10. Januar 2024. (Foto: Bucco)

Kein “Kuschelkurs” erwartet: Gelingt dem FC heute die Wende?

Der 1. FC Köln bereitet sich auf einen großen Ansturm vor. Insgesamt 1970 Mitglieder haben sich für den Stammtisch in den MMC Studios am Mittwochabend angemeldet. Wie emotional wird es? Und erreichen die FC-Bosse mit ihren Auftritten das Ziel, die Wende herbeizuführen?

¨Wenn es am Mittwochabend ab 18 Uhr in den MMC Studios zur Sache geht, werden rund 2000 Mitglieder des 1. FC Köln ihre Fragen an Vorstand und Geschäftsführung der Geißböcke loswerden dürfen. Sky-Moderator Jan Henkel wird, wie bereits im Januar, durch den Abend führen. Es soll erst enden, wenn die letzte Frage beantwortet wurde. (Ticker-Info: Der GEISSBLOG wird im Nachgang des Mitglieder-Stammtisches ausführlich berichten und alle wesentlichen Punkte zusammenfassen. Eine Live-Berichterstattung ist wegen Vorgaben des 1. FC Köln nicht möglich.)

“Wir sind den Mitgliedern Rechenschaft schuldig”, sagte jüngst Philipp Türoff im Podcast FC-Inside. “Ich wünsche mir, dass es sachlich ist und fair miteinander umgehen. Fair muss in diesem Kontext gar nicht Kuschelkurs heißen, sondern dass wir klar, respektvoll und zielorientiert sprechen. Und zwar nach vorne hin, damit es richtiger und besser wird.”

Dürftiger Prestin-Auftritt als Chance?

Richtiger und besser, das wollen eigentlich auch Dieter Prestin, Stefan Jung und Sonja Fuss. Das Trio hatte sich am Montag als Alternative zum Vorstand der Öffentlichkeit präsentiert, dabei jedoch eher einen dürftigen Eindruck ohne neue Ideen hinterlassen (der GEISSBLOG berichtete). Zwar macht dies die Leistungen und Auftritte der amtierenden FC-Führung in den vergangenen Monaten nicht besser, jedoch konnten Prestin und Co. den Druck auf das Präsidium rund um Werner Wolf nicht erhöhen.

Wolf hatte zuletzt noch einmal erklärt, warum es für ihn keine Option sei, sein Amt zur Verfügung zu stellen. “Ich habe miterlebt, als Albert Caspers sein Amt niedergelegt hat. Ich habe miterlebt und war persönlich betroffen, als Wolfgang Overath sein Amt niedergelegt hat. Und ich habe auch das Ende von Präsident Werner Spinner miterlebt und war danach persönlich betroffen. Eins kann man sagen: Das hat dem 1. FC Köln jedes Mal nicht gut getan. Es war vieles in Unordnung und die Schleifspuren siehst du bis heute noch.”

Vorstand will von geordnetem Übergang (noch) nicht reden

Ob Wolf doch noch in den nächsten Wochen in Erwägung ziehen wird, frühzeitig seinen Rückzug für den Herbst 2025 bekannt zu geben, ist nicht absehbar. Zuletzt hatte der Vorstand betont, nicht schon jetzt einen geordneten Übergang nach Ende der laufenden Amtszeit anzukündigen. Doch Wolf wie auch seine Vizepräsidenten Carsten Wettich und Eckhard Sauren mussten zuletzt viel Kritik aushalten, weil der FC einen sportlichen Niedergang erlebt hat und viele andere Themen nicht vorangetrieben oder nicht gut kommuniziert worden waren.

“Ich wünsche mir für Mittwoch zwei Dinge: dass wir vernünftig miteinander umgehen und dass es uns gelingt, einander zuzuhören. Wenn das gelingt, wird es ein guter Abend”, sagte Wolf. Klar ist aber auch: Wolf und seine Mitstreiter werden mehr tun müssen als die auch im Podcast wieder nur sehr vage formulierten Arbeiten der letzten Monate zu schildern. Die Fans wollen konkrete Antworten und keine Ausflüchte, wie sie im Januar serviert bekommen hatten.

Diese und andere Fragen beschäftigen den FC

Welche Veränderungen im sportlichen Bereich soll es geben? Welche Lehren werden aus den verheerenden Transferfenstern der letzten Jahre gezogen? Welche Kontrollinstanzen sollen künftig dazu führen, dass die Zahl der Fehlentscheidungen auf operativer Ebene reduziert werden? Warum hört man so häufig von schlechter Stimmung auf der FC-Geschäftsstelle? Wie will man den finanziellen Rückstand auf die Konkurrenz wirklich aufholen? Wie geht es mit dem Geißbockheim weiter? Und wann werden die lange bekannten Mängel im RheinEnergieStadion behoben?

Diese und viele andere Fragen, auch zum Thema der Transfersperre, stehen am Mittwochabend auf dem Programm. Sportchef Christian Keller wird dabei mit guten Neuigkeiten aufwarten können, immerhin wurden zahlreiche Spieler gehalten und am Mittwoch Gerhard Struber als Cheftrainer vorgestellt. Diese Nachrichten dürften so manches Mitglied bereits im Vorfeld etwas beruhigt haben. Dennoch bleibt, dass sich insbesondere Keller für den Abstieg wird rechtfertigen müssen.

Ich erhoffe mir, dass wir aus diesem Stammtisch eine Aufbruchsstimmung für die neue Saison kreieren

Christian Keller

“Ich erhoffe mir, dass wir aus diesem Stammtisch eine Aufbruchsstimmung für die neue Saison kreieren”, sagte Keller zuletzt. “Je positiver wir dem Saisonstart entgegen sehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir den FC gemeinsam aus dieser schwierigen Situation herausbringen können.” Dafür wird auch der Sport-Geschäftsführer den Fans konkrete Erklärungen liefern müssen, warum sein Bereich derart hatte abstürzen können. Und so wird es wohl wieder ein langer Abend werden. Kein Kuschelkurs, aber mit der Hoffnung verbunden, optimistischer in die FC-Zukunft blicken zu können.

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

DISKUTIER MIT!

Willkommen im Kommentarbereich des GEISSBLOG!
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
96 Kommentare
Neueste
Älteste Meistbewertete
Inline-Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen