Werner Wolf hat sich beim Mitglieder-Stammtisch zu Jörg Jakobs geäußert. (Foto: Bucco)

Werner Wolf hat sich beim Mitglieder-Stammtisch zu Jörg Jakobs geäußert. (Foto: Bucco)

Ruf beschädigt? Wolf entschuldigt sich bei Jörg Jakobs

In der Folge der Transfersperre hat der Vorstand des 1. FC Köln die Zusammenarbeit mit Jörg Jakobs beendet. Werner Wolf äußerte sich beim Mitglieder-Stammtisch emotional hinsichtlich dieser Personalie.

Ende Februar hat der 1. FC Köln die Beendigung der Zusammenarbeit mit Jörg Jakobs zum 30. April hin bekannt gegeben. Seit 2012 hatte der 53-Jährige in unterschiedlichen Funktionen für den Club gearbeitet, war unter anderem zweimal interimistisch in die sportliche Verantwortung gerückt und hatte dabei die Kaderplanung in seinem Haupt-Aufgabengebiet.

Entsprechend hatte Jakobs bei der Verpflichtung von Jaka Potocnik auch einen entscheidenden Anteil gehabt. “Die Rolle von Jörg Jakobs in dem Transfer um Jaka Cuber Potocnik, bei dem er die damalige Geschäftsführung der 1. FC Köln GmbH & Co KGaA beriet, lässt eine weitere Zusammenarbeit als sportlicher Berater des Vorstands aus unserer Sicht nicht zu”, erklärte das Präsidium im Februar die Gründe für die Trennung. Weiter hieß es: “Die Kündigung ist Teil der Aufarbeitung der Transfersperre, die gegen den 1. FC Köln verhängt wurde.”

Jakobs als einzige Konsequenz

Nicht wenige sahen in Jakobs ein Bauernopfer, schließlich hat es bis zum heutigen Tag keine weiteren personellen Konsequenzen nach dem Fifa-Urteil gegeben, das durch den Cas bestätigt wurde. Auch das inzwischen vorliegende Gutachten der Kanzlei Hengeler Mueller hat zu keinem anderen Ergebnis mehr geführt.

Zwar habe die “leichte Pflichtverletzung” der damaligen Geschäftsführer Alexander Wehrle und Philipp Türoff “zu einer ganz gravierenden Folge geführt”, wie Vize-Präsident Carsten Wettich beim Mitglieder-Stammtisch am Mittwochabend erklärte. Man müsse jedoch zwischen der rechtlichen Sichtweise und den tatsächlichen Folgen unterscheiden. Da es zudem keinen bezifferbaren Schaden gebe, seien Schadensersatzansprüche nicht gegeben. “Im Rechtssinne ist die Argumentation nicht möglich, dass wir abgestiegen sind und dadurch Geld fehlt.”

Da es auch in der zweiten Phase, die das Gutachten untersuchte, nach der Verpflichtung des Spielers laut Kanzlei “keine Pflichtverletzung” gegeben habe, wird Jakobs die einzige personelle Konsequenz nach der verhängten Transfersperre bleiben. Als Sündenbock wollte der Vorstand seinen langjährigen Mitarbeiter jedoch am Mittwochabend vor knapp 1200 Mitgliedern nicht verstanden wissen.

Ich lasse nichts auf Jörg Jakobs kommen.

Werner Wolf

“Ich lasse nichts auf Jörg Jakobs kommen”, sagte Werner Wolf sichtlich emotional. Vielmehr brach der Präsident eine Lanze für den einstigen Kaderplaner: “Jörg Jakobs hat erhebliche Dienste für diesen Verein. Ich verdanke ihm enorm viel, auch persönlich.” Der ehemalige Trierer sei mehrfach eingesprungen und habe beim FC in schwierigen Situationen “aufgeräumt.”

Wolf spricht von “persönlichem Ding”

Jakobs selbst habe dann irgendwann die Entscheidung getroffen, “dass er aus dem Sportmanagement raus und ein anderes Leben führen will.” Bekanntlich arbeitet der promovierte Sportwissenschaftler seit Jahren an der Deutschen Sporthochschule und hatte seinen Job auch während seiner Zeit als interimistischer Kaderplaner des FC nicht aufgeben wollen.

Zu den genauen Hintergründen der Trennung wollte sich Wolf beim Mitglieder-Stammtisch nicht im Detail äußern. “Im Rahmen der Aufarbeitung des Falles, wo er der Treiber war”, sagte Wolf und machte deutlich, dass dies zu diesem Zeitpunkt auch sein Job gewesen sei, “ist ein Gefühl aufgetreten, dass Vertrauen verloren gegangen ist. Das ist ein persönliches Ding und deswegen werde ich das nicht vertiefen.”

Die Trennung sei schlussendlich die logische Folge gewesen. “Natürlich hat ihn das verletzt und mir ist es sehr schwer gefallen”, erklärte der 67-Jährige. Dabei werfe Jakobs dem Vorstand vor, seinen “Ruf beschädigt” zu haben. “Das will ich nicht”, sagte Wolf und versprach den Mitgliedern, allen voran aber wohl Jakobs selbst: “Wir sind überzeugt, dass wir die Sachen geregelt bekommen.”

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