Gerhard Struber war zuletzt für RB Salzburg tätig. (Foto: IMAGO / FC Red Bull Salzburg)

Gerhard Struber war zuletzt für RB Salzburg tätig. (Foto: IMAGO / FC Red Bull Salzburg)

Strubers Laufbahn: RB-Kosmos und Abstecher nach England

Gerhard Struber ist neuer Trainer des 1. FC Köln. Sportchef Christian Keller sieht in dem Österreicher den idealen Umsetzer für die Kölner Spielidee. So lief die bisherige Trainer-Laufbahn des 47-Jährigen.

Zum zweiten Mal in seiner Amtszeit hat Christian Keller einen Trainer für den 1. FC Köln ausgesucht. Nach dem missglückten Engagement von Timo Schultz setzt der Sport-Geschäftsführer nun auf Gerhard Struber. Der Österreicher ist in Deutschland noch ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt. Der GEISSBLOG wirft einen Blick auf die bisherige Laufbahn des neuen FC-Trainers.

Beginn in der RB-Nachwuchsakademie

Strubers Trainerlaufbahn begann in der Nachwuchsakadamie von RB Salzburg. Dort übernahm der ehemalige Mittelfeldspieler (50 Bundesliga- und 90 Zweitliga-Spiele in Österreich für verschiedene Vereine) die Verantwortung für zahlreiche Jugend-Mannschaften sowie zwischenzeitlich das Red-Bull-Farmteam FC Liefering.

2019 wurde Struber schließlich Cheftrainer beim Wolfsberger AC. In 21 Spielen holte der Trainer elf Siege (darunter ein 4:0 in der Europa League in Mönchengladbach), vier Unentschieden und sechs Niederlagen. Auf Platz zwei liegend verließ Struber die Österreicher dann überraschend und wechselte in die englische Championship zum FC Barnsley.

Wunschkandidat in Barnsley

Den Club aus der 90.000-Einwohner-Stadt Barnsley übernahm Struber auf dem letzten Tabellenplatz und schaffte mit 41 Punkten aus 34 Spielen und dem jüngsten Team der Liga (im Schnitt 22,6 Jahre) noch den Klassenerhalt. Dem Vernehmen nach zahlte Barnsley knapp eine Million Euro, um Struber aus seinem laufenden Vertrag beim Wolfsberger AC rauszukaufen.

Der Verein, der inzwischen nur noch in Englands 3. Liga spielt, scoutet seine Trainer dabei intensiv auf Daten-Basis. Struber war dabei bereits zu Liefering-Zeiten in das Blickfeld geraten. “Barnsley arbeitet im Hintergrund unglaublich viel mit Daten”, hatte Struber nach seinem Amtsantritt gegenüber Sky Austria berichtet. “Sie leben den Style, hoch zu pressen, viele Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte zu machen und dann schneller im Umschalten zu sein. Da gibt es internationale Auswertungen, wo ich sehr weit vorne aufscheine.”

Umzug nach New Jersey

Nach der geglückten Mission Klassenerhalt und vier Spieltagen in der neuen Saison ging es für Struber allerdings schon wieder weiter. Für zwei Millionen Euro wechselte der Trainer zurück in den RB-Kosmos und übernahm Red Bull New York. In der US-Metropole stand Struber 87-mal an der Seitenlinie, holte dabei einen Punkteschnitt von 1,4. In seinen ersten beiden Spielzeiten schied Struber mit New York jeweils in der ersten Playoff-Runde der MLS aus. In seinem dritten Jahr folgte nach nur einem Sieg aus elf Spielen die einvernehmliche Trennung.

Ohnehin hatte das dritte Jahr in den USA sein letztes werden sollen, Struber kündigte frühzeitig an, nach Europa zurückkehren zu wollen. Am 31. Juli 2023 übernahm der 47-Jährige schließlich in Salzburg, wo er Nachfolger des kurzfristig nach Saudi-Arabien gewechselten Matthias Jaissle wurde.

Salzburg-Abschied auf Platz eins

In der Champions League schied Struber mit RB als Tabellenletzter (vier Punkte) in einer Gruppe mit San Sebastian, Inter Mailand und Benfica Lissabon aus, verpasste gegenüber den punktgleichen Portugiesen aber nur knapp die Europa League. Die Reise im ÖFB-Cup endete im Halbfinale gegen den späteren Meister und Pokalsieger Sturm Graz.

In Salzburg wurde Struber nach 26 Spieltagen auf Platz eins liegend entlassen. Hatte RB zwei Spieltage zuvor noch fünf Zähler Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus Graz, war das Team nach nur einem Punkt aus zwei Spielen plötzlich nur noch punktgleich und der Meistertitel akut gefährdet. Allerdings konnte Strubers Nachfolger Onur Cinel das Ruder auch nicht mehr rumreißen und Salzburg verpasste zum ersten Mal nach zehn Jahren den Titel.

Im Schnitt war Struber 1,08 Jahre bei seinen Vereinen als Trainer tätig. Zwei Monate nach seinem Ausscheiden in Salzburg hat Struber mit dem 1. FC Köln nun einen neuen Job gefunden. Am 21. Juni trifft der Fußballlehrer erstmals auf seine neue Mannschaft, drei Tage später geht es mit dem ersten Mannschaftstraining los. “Ich möchte sehr schnell und richtig tief in die FC-Welt eintauchen, um unseren Zielen nachzujagen und sie auch zu erreichen”, sagte Struber bei seiner Vorstellung. Beim FC wird man hoffen, dass die Zusammenarbeit länger als ein Jahr von Erfolg gekrönt sein wird.

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