Hier ticken die Uhren wirklich noch anders

“Ich habe großen Respekt davor, was Dirk Schuster dort auf die Beine gestellt hat”, sagt Peter Stöger über seinen Trainerkollegen, wenn er an den Auftritt seiner Mannschaft in Darmstadt denkt. “Das war schon für viele schwer dort und wird auch für uns schwer werden.” Der FC-Coach ist dafür bekannt, kein Spiel in der Bundesliga als selbstverständlich anzusehen. So wird es auch am Freitagabend sein. “Für mich war schon die Zweite Liga etwas besonderes. Da gab es auch schon Stadien, die vielleicht nicht den Luxus haben, den man sich in Deutschland erwartet.”

Alles andere als ein Vergnügen

Für den Österreicher kein Problem. Im Gegenteil. “Meine Jungs sind nicht so, dass ihr Anspruch ist, permanent auf Schalke oder in München zu spielen. Unser Anspruch ist Bundesliga-Fußball, und damit alles, was er hergibt.” Insbesondere, wenn eine knisternde Atmosphäre an einem kalten Novemberabend bevorsteht. Dort sollen seine Jungs Spaß haben und möglichst drei Punkte mit nach Hause nehmen. “Wenn es nicht gut für uns ausgehen sollte, dann aber nicht, weil es an der Atmosphäre gelegen hat.”

"Hier ticken die Uhren noch anders" – Choreo am Böllenfalltor vor erstem Buli-Heimspiel seit 1982. #lilien #d98h96 pic.twitter.com/RXoVz8ZbvV

— Basti_S (@basti_uff_achse) August 15, 2015

Davon ist auch Simon Zoller überzeugt. Der Stürmer hat vor drei Jahren noch beim VfL Osnabrück in der Dritten Liga gespielt, kennt das Böllenfalltor schon von diversen Auftritten seiner Mannschaften in den letzten Jahren. “Das hat alten Charme. Für eine gegnerische Mannschaft ist das alles andere als ein Vergnügen, dort zu spielen”, warnt er. “Das ist alles sehr alt geblieben und marode. Die fühlen sich wohl und nutzen das auch ein bisschen aus. Aber das ist ihr gutes Recht. Wir müssen uns gut darauf vorbereiten.”

Ob Holzbänke oder Stühle ist egal

Zoller blickt mit Respekt, aber Vorfreude auf das rustikale Ambiente und die Hexenkessel-Atmosphäre. “Ob wir am Ende auf Holzbänken oder Stühlen in der Kabine sitzen, ist völlig egal”, so der Angreifer. “Die stehen mit allem, was sie haben, dahinter.” Das wird auch der FC müssen – dann könnte die bislang makellose Bilanz des FC gegen Darmstadt halten. Erst sechs Mal sind beide Mannschaften in Pflichtspielen aufeinander getroffen – fünf Mal siegte Köln, eine Partie endete Unentschieden. In Darmstadt spielte Köln bislang zweimal – beide Spiele gewannen die Geissböcke.