Marcel Hartel darf sich seit vergangenen Samstag Bundesliga-Profi nennen. Der Mittelfeldspieler des 1. FC Köln hatte bei Borussia Mönchengladbach sein Debüt für die Geissböcke gegeben und gleich angedeutet, dass er das in ihn gesetzte Vertrauen zurückzahlen wollte. Ein Kölner Idol war von Hartels Einwechslung überrascht worden. Karl-Heinz Thielen hatte zuvor noch nie etwas von Hartel gehört.
Köln – “Ich war sehr überrascht”, sagte der ehemalige Spieler und Manager des 1. FC Köln am Montagabend beim “FC-Stammtisch”. “Ich kannte ihn gar nicht.” Für Thielen war es überraschend, dass Trainer Peter Stöger den 20-Jährigen in so einem Spiel bei so einem Spielstand gebracht hatte. “Das war früher anders. Wir haben die jungen Leute nicht ins kalte Wasser geworfen, sondern gebracht, wenn es mal 2:0 stand.”
Vertrauen gepaart mit kritischen Worten
Das war am Samstag anders gewesen. Stöger hatte sich von Hartel noch einem mehr Schnelligkeit erhofft, kreative, überraschende Momente, die er in seinen anderen Optionen auf der Bank (Klünter, Sörensen, Vogt, Hosiner) zu diesem Zeitpunkt des Spiels (62. Minute) nicht gesehen hatte. Ein Grund zur Freude für Hartel. “Ich danke dem Trainerteam für das Vertrauen, mich im Derby und bei diesem Spielstand zu bringen”, sagte das Eigengewächs. “Das erste Bundesliga-Spiel ist für jeden jungen Spieler etwas ganz Besonderes.”
Vor allem, wenn es für einen gebürtigen Kölner gleich gegen den Erzrivalen vom Niederrhein ging. An Selbstbewusstsein mangelte es Hartel aber nicht. Er spürt das Vertrauen der Verantwortlichen, die ihn in den letzten Monaten – auch mit kritischen Worten in persönlichen Gesprächen – an die Profi-Mannschaft herangeführt haben. “Jörg Schmadtke und Peter Stöger haben mir gesagt, dass ich es schaffen kann. Sie haben mir auch gesagt, woran ich arbeiten muss”, so Hartel.
Unsere Mannschaft ist cool
Über die U21 und die Regionalliga hat er sich qualifiziert, nun hat er die Feuertaufe bestanden. Gibt es gegen Hertha BSC am Freitag die nächste Bewährungschance? Ansprüche stellt Hartel (noch) nicht. “Unsere Mannschaft ist cool, ich werde als junger Spieler respektiert, aber ich kenne auch meine Rolle”, sagte der Offensivspieler. “In erster Linie will ich lernen. Und gerade bei den erfahreneren Spielern kann ich mir viel abgucken.” Wenn ihm das gelingt, wird ihn bald auch Karl-Heinz Thielen kennen.
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