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Klappstuhl im Derby-Verhör: Bayer größer als Gladbach

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Till Quitmann und Christoph Daum. (Fotos: GBK/Andreas Schmitz)

Ich habe gehört, Sie haben mal einen Toni-Polster-Fanclub gegründet. Was steckte denn da bitte hinter?
Das stimmt. Wir haben den gegründet, um einfacher an Tickets zu kommen. (lacht) Aber wir haben damit auch echt was gerissen. Wir haben T-Shirts gemacht, auf denen stand: „Polsterix erobert Leverkusen“. Das Ding ist in der Fan-Szene weggegangen wie warme Semmeln und wir haben uns damit unsere Auswärtsfahrten finanziert. Das war ein großer Spaß.

Toni-Polster-T-Shirts aus den 1990er Jahren. (Foto: privat)
Toni-Polster-T-Shirts aus den 1990er Jahren. (Foto: privat)

Wie sind Sie überhaupt FC-Fan geworden?
Ich bin im Schatten des Müngersdorf Stadions aufgewachsen, ganz einfach. Da gab es die große Aral-Tankstelle an der Bahnhaltestelle, daneben die Brauerei von Gereons Kölsch. Da bin ich groß geworden. Jeder zweite Samstag war für mich ein Riesen-Ereignis. Der Tankwart war ein großer FC-Fan, viele Spieler haben dort damals getankt. Und dadurch habe ich da viel rumgehangen, dort gab es die Autogramme. Der Tankwart hat die für mich gesammelt. Und manchmal haben die Spieler von anderen Spielern Autogramme mitgebracht, die nicht dort getankt haben.

Und wenn Spieltag war?
Dann habe ich mich auf mein Rad gesetzt und bin zum Stadion gefahren. Aber weil ich kein Ticket hatte, habe ich mich im Westen an den Zaun gestellt und habe Fußball gehört. Wenn dann in der Halbzeit Leute gegangen sind, habe ich deren Tickets geschnorrt und bin rein. So habe ich meine ersten Spiele gesehen. Damals ging so was noch. Das war alles noch familiärer.

Helds Handspiel werde ich nie vergessen

Später sind Sie dann Journalist geworden und haben auch über Fußball berichtet.
Das wissen einige nicht, aber ich habe einiges an Fußball-Berichterstattung gemacht. Nicht die Spiele an sich, sondern die Geschichten dahinter. „So ein Tag“ hieß eine Buchreihe, an der ich mitgewirkt habe und Geschichten über Ex-FC-Spieler geschrieben habe. Ob mit Erich Rutemöller oder Horst Heldt, es war schon spannend, mit denen über den FC zu sprechen. Dann habe ich später ein Buch über den FC Schalke 04 geschrieben, weil ich den Fan-Beauftragten der Schalker kannte.

Till Quitmann. (Foto: GBK)
Till Quitmann. (Foto: GBK)

Aber Sie sind kein verkappter Schalke-Fan?
Überhaupt nicht. Das war eine Auftragsarbeit. Ich werde Oliver Helds Handspiel auf der Linie meinen Lebtag nicht vergessen. Naja, auf jeden Fall hat mir dieses Buch einen Kontakt zum DFB beschert, für den ich dann ein Heft zur WM 2006 gemacht habe, warum die deutschen Fans die WM doch gerne in Deutschland hätten. Das war eine tolle Zeit. Ich habe beispielsweise in München sechs Stunden mit Boris Becker über Fußball geredet und eben nicht über Tennis. Trotzdem habe ich nie wirklich angestrebt, Fußball-Reporter zu werden.

Weiterlesen: Peter Stögers Klappstuhl-Wette und der Traum von Reykjavik

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