Hitz und der Elfmeter-Punkt
Zu den größten Aufregern der Saison zählte zweifelsfrei die Aktion von Marwin Hitz vor der Ausführung eines Strafstoßes durch Anthony Modeste. Im Heimspiel gegen den FC Augsburg bekam der Effzeh einen strittigen Elfmeter zugesprochen. FCA-Keeper Hitz bearbeitete den Elfmeterpunkt daraufhin so, dass sich die Bosse des Augsburger Hauptsponsors ALKO geschüttelt haben dürften. Modeste jedenfalls rutschte bekanntlich bei der anschließend weg und Hitz ließ sich als Elferheld feiern. Der Franzose dagegen wäre am liebsten im von Hitz gegrabenen Loch versunken, wäre es doch für ihn eine Erlösung nach wochenlanger Torlosigkeit gewesen.
Zu allem Überfluss gewannen die Augsburger das Spiel auch noch mit 1:0 – natürlich nach einem unberechtigten Freistoß, den der sympathische Zeitgenosse Raul Bobadilla versenkte und anschließend vor der Kölner Südkurve feierte. Hitz selbst entschuldigte sich im Nachhinein immerhin für seine Aktion “Ich würde es nicht noch einmal machen”, so der Torhüter kurz nach dem Spiel. Später folgte noch folgendes Statement: “Ich möchte mich für meine Aktion vor dem Elfer entschuldigen. Das war nicht ok & kommt nicht mehr vor!”
Der Kaugummi-Wurf
Was wäre gewesen, wenn Lukas Klünter an jenem Tag krank gewesen wäre, als der Effzeh in Hoffenheim spielte? Er hätte nicht sein Bundesliga-Debüt gegeben. So viel ist sicher. Und es wäre nicht zu jener unliebsamen Begegnung mit dem Hoffenheimer Vargas gekommen, der ihn in der ersten Minute der Nachspielzeit foulte, seine Teamkollegen weiterspielten und Kevin Volland den Ausgleich zum 1:1-Endstand erzielte. Der Effzeh tobte. Wieder einmal. Weil Schiedsrichter Deniz Aytekin das klare Foulspiel übersehen hatte. Weil weder der Schiedsrichter das Spiel unterbrach noch die Hoffenheimer den Ball nach gebotenem Fairplay ins Aus spielten.
Und insgeheim wohl auch, weil sich die Kölner bei diesem Angriff der Gastgeber ungeschickt verhalten und das Gegentor so selbst verschuldet hatten. Jörg Schmadtke ärgerte sich besonders, vor allem über den jungen Julian Nagelsmann, der in den Augen der Kölner etwas zu euphorisch das Tor gefeiert und seine Spieler zuvor zum Weiterspielen animiert hatte. Ob Wrigley’s oder Hubba Bubba, ist nicht überliefert – klar ist aber, dass Schmadtke sein Kaugummi “verlor” und für diese Entgleisung vom DFB-Sportgericht bestraft wurde.
Proteste der Fans beim Derby-Sieg gegen Gladbach
Der 1. FC Köln erlebte in der Saison 2015/16 einen denkwürdigen 19. September. Nach zehn Jahren gewannen die Geissböcke erstmals wieder ein Derby im heimischen RheinEnergieStadion gegen Borussia Mönchengladbach. Das 1:0 des Effzeh hätten Spieler und Fans gemeinsam ausgelassen feiern können. Stattdessen endete der Tag mit einer kurzen, distanzierten Ehrenrunde. Das 83. Bundesliga-Derby der beiden rheinischen Rivalen hatte unter dem Eindruck großer Fan-Proteste gestanden. Über die inhaltlichen Forderungen, die dem Protest zugrunde liegen, lässt sich aus Fan-Sicht kaum streiten. Wohl aber über die Form und den Ort – was die FC-Spieler deutlich machten, indem sie ihre Ehrenrunde nach dem Sieg vor der Südkurve abbrachen und zum Feiern lieber in die Kabine gingen. Ein unwürdiger Rahmen für einen der – gerade für die Fan-Seele – wichtigsten Siege der letzten Jahre.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!