Die Effzeh-Fans fordern "Fussball als Volkssport erhalten".

Champagner für die Klubs – Rechnung für die Fans

Sektkorken? Ach was, Champagnerkorken! Wenn schon, denn schon! Bei der DFL und den Vereinen der Bundesliga dürfte es hoch her gegangen sein am Donnerstag nach der Bekanntgabe des großen Milliarden-Deals für die TV-Vermarktung der Bundesliga bis 2021. Nur der Fußball-Fan sollte sich so seine Gedanken machen. Aber wen interessiert der schon? Ein Kommentar.

Frankfurt – Ja, rein wirtschaftlich kann man Alexander Wehrle, dem Finanz-Geschäftsführer des 1. FC Köln, nicht widersprechen: Man muss der DFL gratulieren. Wer in Vertragsverhandlungen 85 Prozent mehr rausholt, der hat ziemlich viel richtig gemacht. Und man kann es Wehrle und den anderen Managern auch nicht übel nehmen, dass sie sich freuen. Je nach Verteilung könnte so beispielsweise der Effzeh gut 20 Millionen Euro mehr kassieren – jährlich.

Auch der Effzeh wird die Zeche zahlen

Es heißt, dieses viele frische Geld werde dem deutschen Fußball zugute kommen. Das Premiumprodukt Fußball-Bundesliga: neue Stars, modernere Stadien, bessere Nachwuchszentren, schnellerer und attraktiverer Fußball. Das sind die Argumente der Himmelsstürmer, und sie sind verständlich. Verständlich sind aber auch jene Stimmen, die sagen: Das Streben nach immer mehr Geld, um international wettbewerbsfähig zu bleiben, ist gleichzeitig ein weiterer Nagel im Sarg für genau das Premiumprodukt, das die Menschen doch eigentlich so erfreuen soll.

https://twitter.com/Marc_Merten/status/739015760845131776

Denn: Wer zahlt die Zeche am Ende tatsächlich? Und was bekommen jene, die eben diese Zeche zahlen, als Gegenleistung? Kommen tatsächlich mehr Stars? Wahrscheinlicher ist, dass mittelmäßige Spieler eher teurer werden. Alex Wehrle und Jörg Schmadtke sagen, sie machen den Ablöse-Wahnsinn nicht mit. Doch schon jetzt spüren sie – siehe Salif Sané -, dass die Suche nach neuen Spielern immer schwieriger werden wird und dass ihnen preislich manchmal keine andere Wahl mehr bleiben wird, als höhere Ablösesummen zu zahlen.

Granit Xhaka kostet fast 13 Mal so viel wie Emmanuel Petit

Ein Beispiel gefällig, wie sich die Ablösesummen in den letzten zwei Jahrzehnten verändert haben? Im Jahr 1997 zahlte der FC Arsenal London für Emmanuel Petit rund 3,5 Mio. Euro. Jener Petit, der in den Folgejahren als Stammspieler Welt- und Europameister wurde. Im Jahr 2016 zahlte der AFC auf einer vergleichbaren Position für Granit Xhaka satte 45 Mio. Euro an Borussia Mönchengladbach.

Weiterlesen: Künstlicher Wettbewerb, eine Blase und der Fan, der die Zeche zahlt

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