Wer die Trainingseinheiten des 1. FC Köln in Bad Tatzmannsdorf verfolgte, hatte nicht das Gefühl, Marco Höger gehöre erst seit Kurzem zum Team der Geissböcke. Der Neuzugang zeigte sich bereits gut integriert. Vielmehr noch aber bringt eine neue Qualität in die Mannschaft, die man in der letzten Saison allzu häufig vermisst hat. Höger, der harte Hund – er könnte für den Effzeh schon bald ein echter Gewinn werden.
Bad Tatzmannsdorf/Köln – Salih Özcan wusste nicht, wie ihm geschah, als er plötzlich am Boden lag und der Ball weg war. Unter ihm, sich kommentarlos aufrappelnd und weiterlaufend, hatte Marco Höger gelegen. Er war kompromisslos in den Zweikampf gerauscht, mit einer Grätsche voran, die man bei der Kölnern sonst nur von Dominic Maroh gesehen hatte.
Wir wollen mehr Abgebrühtheit
Mitnichten inszeniert sich Höger in seinen ersten Tagen als FC-Profis als unfairer Knüppelbruder. Doch die körperliche Härte, die er schon seit Jahren in seinem Spiel integriert hat, ist ein neues Element bei den Geissböcken. Allzu lieb kam die Truppe von Peter Stöger in den letzten Jahren daher, erfolgreich, aber zurückhaltend – nicht nur im Reklamieren beim Schiedsrichter, weshalb Stöger seine Spieler in der vergangenen Saison als „Ministranten“ bezeichnet hatte.
Der Ex-Schalker Höger gefällt durch dosierte Aggressivität, durch Übersicht im Spiel und durch ein sicheres Passspiel. In den bisherigen Trainingseinheiten stach er heraus, war präsent, zeigte sich körperlich bereits fit und arbeitet nun sichtlich engagiert daran, vom ersten Testspiel an um die Stammplätze mitzukämpfen. „Das ist für uns keine große Überraschung“, zeigte sich Peter Stöger erfreut ob des guten Eindrucks des Neuzuganges. „Wir wollen mehr Abgebrühtheit“, sagte der FC-Coach mit Blick auf die relative Unerfahrenheit des Kaders. „Die Ausgefuxtheit ist bei uns nicht in den Genen drin.“ Deswegen werde Höger „uns gut tun“.
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