Wenn jemand vor der Saison darauf gesetzt hätte, dass Yuya Osako einer der dominierenden Spieler des 1. FC Köln in den ersten Spielen sein würde, er hätte nicht viel Unterstützung geerntet. Doch der Japaner hat eine erstaunliche Entwicklung hinter sich.
Köln – Seine Bilanz spricht eine klare Sprache: Vier Spiele von Beginn an, zwei Tore, einen Assist, dazu zwei weitere Tore in der ersten Pokal-Runde. Yuya Osako gehört allerdings nicht nur wegen diesen Zahlen zu den Leistungsträgern dieser Tage am Geißbockheim. Der Japaner scheint endlich angekommen – im letztmöglichen Moment.
Was sorgte für Osakos Leistungsexplosion?
Was genau den 26-Jährigen aktuell zu seinen starken Leistungen beflügelt, vermag man nicht klar zu beantworten. War die Initialzündung das Tor in der Vorbereitung gegen Mainz? Waren es die Treffer gegen den BFC Preussen? Oder die Tatsache, dass Osako endlich dort eingesetzt wird, wo er schon immer spielen wollte – in der Sturmspitze? Oder war es gar die Tatsache, dass Osakos Vertrag beim Effzeh ausläuft und er keine andere Wahl hat, als sich in dieser Saison noch einmal voll reinzuhängen für einen neuen Kontrakt?
Beim Effzeh waren sie immer von Osako überzeugt. Seine fußballerischen Fähigkeiten, auch von der Leipziger Abwehr gerade in der ersten Hälfte kaum zu verteidigen, trieben Sportchef Jörg Schmadtke und Trainer Peter Stöger immer wieder dazu, den Japaner in der Öffentlichkeit zu verteidigen. Sie warfen Medien und Fans vor, ihn zu verkennen. Osako schien in einem tiefen Loch versunken, ohne jedes Selbstvertrauen.
In 53 Bundesliga-Spielen nur vier Tore
Der Vorwurf von Fans wie von Medien lautete jedoch meist, dass Osako sein unbestrittenes Talent zu selten abrief und dass ihm vor dem gegnerischen Tor fast schon ein Fluch befallen hatte. Es schien ein Teufelskreis zu sein aus viel Talent, deutlicher Kritik, zu selten überzeugender Leistungen wie beim 3:0-Sieg in der vergangenen Saison auf Schalke und der Frage, was zuerst da war: die Kritik oder die schwachen Leistungen? Tatsache blieb unter dem Strich vor der Saison: Als nomineller Stürmer hatte Osako in 53 Bundesliga-Spielen nur vier Tore erzielt. Zu wenig.
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