Es war seine große Plattform – und er nutzte sie: Timo Horn hat auf der großen Bühne in der Allianz Arena gegen den FC Bayern München eine bemerkenswerte Leistung gezeigt. Der Torhüter des 1. FC Köln stellte sich ins Rampenlicht, ließ allerdings lediglich seine Leistung sprechen. Hinterher schwieg er genüsslich.
München – Viel wurde über Timo Horn im Frühjahr und Sommer diskutiert. Vielfach hieß es aus England, er sei sich bereits mit dem FC Liverpool einig, der Effzeh könne Horn nicht halten, der 23-Jährige wolle unbedingt international spielen. Tatsächlich sagte er Englands Meister Leicester City ab, blieb in der Domstadt.
Weltklasse-Reflex gegen verdutzten Thomas Müller
Sechs Spieltage in die Saison ist nicht nur klar, dass Horn überaus glücklich mit seinem Verbleib in der Heimat ist. Der Torhüter beweist seit Wochen, wie wichtig er für die Geissböcke ist und dass er zu den Besten seines Fachs in der Bundesliga gehört. Auch gegen die Bayern, als er von der dritten Minute an (Horn klärte eine scharfe Flanke von Bernat) hellwach war und in der 77. Minute die Allianz Arena zum Schweigen brachte.
Thomas Müller war nach einem ruhenden Ball am langen Pfosten völlig frei zum Abschluss gekommen. Acht Meter vor dem Tor fackelte der Nationalspieler nicht lange und schloss gegen Horns Laufrichtung ab. Doch der Effzeh-Keeper reagierte blitzschnell, mit einem Weltklasse-Reflex lenkte er das Leder ans Lattenkreuz. Müller und der Großteil der 75.000 Zuschauer konnten es nicht fassen. Aber an diesem Tag gewann Horn das deutsche Torhüter-Duell gegen Manuel Neuer.
Heute hat sich Timo mehr als Respekt verdient
“Heute hat sich Timo mehr als Respekt verdient”, schwärmte Kapitän Matthias Lehmann. “Das war eine Klasse-Leistung.” Sportchef Jörg Schmadtke ergänzte: “Man darf sich zwar fragen, wie der Thomas Müller da so frei stehen konnte. Aber vielleicht haben sich die Jungs gedacht, der Timo soll auch mal einen Ball halten.” Dies tat er in überragender Manier und hielt so den umjubelten Punktgewinn der Kölner in München fest.
Erst drei Mal musste Horn bislang in dieser Saison hinter sich greifen. Bei allen drei Treffern war der 23-jährige machtlos gewesen. Nur Neuer kassierte weniger Gegentreffer, auf die Defensive und die Nummer eins können sich die Kölner verlassen. Und wer weiß, vielleicht sorgt Horn mit seinen Paraden im Laufe der weiteren Saison ja sogar dafür, dass sich sein persönlicher Traum bereits mit dem Effzeh erfüllt und er zugunsten seiner Karriereplanung nicht den Klub wechseln muss. Denn nicht nur Horn will irgendwann auf internationaler Bühne spielen. Seine Teamkollegen und die FC-Verantwortlichen hätten auch nichts dagegen.
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