Das erste Mal unter Trainer Peter Stöger hat in dieser Saison eine Verletzungsseuche den 1. FC Köln heimgesucht. Die medizinische Abteilung hat noch immer alle Hände voll zu tun. Was genau die Ärzte, Physiotherapeuten und Reha-Coaches allerdings tun, hüten die Geissböcke wie ein Betriebsgeheimnis.
Köln – Matthias Lehmann ist der erste Spieler des 1. FC Köln seit über zwei Jahren, der sich verletzte, ins Mannschaftstraining zurückkehrte und wegen neuerlichen Problemen an gleicher Stelle erneut pausieren muss. Beim Kapitän ist eine Kniereizung aufgetreten, keine Re-Verletzung also am beschädigten Band, aber zumindest eine Überlastung als Folge der ersten Trainingseinheiten nach seiner Verletzung.
Effzeh-Team mit einem hervorragenden Ruf in der Liga
Die medizinische sowie die Reha-Abteilung der Geissböcke zeichnete in der jüngeren Vergangenheit aus, Re-Verletzungen nahezu auszuschließen. Kein einziger Spieler in den vergangenen zwei Jahren verletzte sich an gleicher Stelle ein zweites Mal. Alle Spieler kehrten gesund und fit auf den Platz zurück und überraschten mitunter mit einem Fitnessstand, der ein schnelles Comeback ermöglichte.
Verantwortlich zeichnen sich dafür neben den Ärzten das Physio-Team rund um Klaus Maierstein, Reha-Coach Marcel Abanoz und Athletik-Trainer Yann-Benjamin Kugel, der auch in der deutschen Nationalmannschaft für die Fitness der Spieler zuständig ist. Das Team hinter dem Trainerteam um Peter Stöger, Manfred Schmid und Alexander Bade hat sich in der Liga inzwischen einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Der Effzeh gehörte in den letzten Jahren zu den fittesten Teams der Liga.
Damit ist in der Vergangenheit zu lax umgegangen worden
In dieser Saison gehört der FC aber auch zu den verletzungsanfälligsten Teams der Liga. Muster ließen sich nicht erkennen, die meisten Verletzungen entstanden aus Spielsituationen heraus. Auch aktuell fallen mehrere Spieler neben Lehmann aus: Timo Horn, Marcel Risse und Sehrou Guirassy. Besonders die Verletzung des Franzosen gibt Rätsel auf. Denn über sie ist nichts bekannt. “Muskuläre Probleme” heißt es vom Klub lediglich.
Doch das Schweigen zu den genauen Umständen hat Methode. Inzwischen hält sich der Klub bewusst bedeckt und gibt nur in Einzelfällen (wie bei Risses Kreuzbandriss) genauere Diagnosen heraus. “Damit ist in der Vergangenheit im Fußball zu lax umgegangen worden”, sagt Sportchef Jörg Schmadtke im Gespräch mit dem GEISSBLOG.KOELN. Das will Köln ändern, beruft sich auf die ärztliche Schweigepflicht und auf den Schutz des Spielers. “Beides spielt eine Rolle”, bestätigt Schmadtke. Aber nicht nur das.
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