Für Jörg Schmadtke ist klar, was sich durch einen Transfer von Anthony Modeste für den 1. FC Köln ändern würde. “Die Spieler, an denen wir interessiert wären, würden teurer”, sagte der FC-Manager dem GEISSBLOG.KOELN. Eine trockene Vorhersage dessen, was schon andere Klubs vorher erlebt haben. Beispiel Borussia Mönchengladbach, das 2012 Marco Reus und Dante für rund 23 Millionen Euro abgab und anschließend mit einem überteuerten Luuk de Jong daneben griff, und auch im letzten Sommer nach dem 45-Millionen-Euro-Wechsel von Granit Xhaka Probleme hatte, Spieler zu marktüblichen Preisen zu bekommen.
Könnte der Effzeh mit 60 Millionen Euro shoppen gehen?
Doch was sind schon marktübliche Preise? Der Effzeh könnte sich wohl auf eine Transfersumme von 45 Millionen Euro plus X freuen, sollte Modeste tatsächlich gehen. Und weil Jörg Schmadtke auch ohne Abgänge wohl mit einem Budget von 15 Millionen Euro oder mehr in das Sommer-Transferfenster starten wird, stünden dem FC mit rund 60 Mio. Euro Türen offen, wie sie vor nur zwei Jahren undenkbar gewesen wären. Doch welche Baustellen wären zu beackern?
Erstens ein Ersatz für Modeste. Womit die Probleme anfangen. Welcher Stürmer würde eine ähnliche Torquote wie der Franzose versprechen? Wohl keiner, den sich der FC leisten könnte, ohne die ganze Kohle direkt zum Fenster hinauszuwerfen. Also müsste Schmadtke einen neuen Knipser aus dem Hut zaubern, den nur wenige auf dem Schirm haben, dem aber dennoch auch das Umfeld einiges zutrauen würde. Denn der Sportchef weiß auch: Sollte Modeste wirklich gehen, würden alle Augen ganz genau auf jeden Transfer schauen, den der 52-Jährige mit den vielen Millionen tätigen würde.
Der Griff ins nächst höhere Regal im Supermarkt
Der Druck – auf Schmadtke wie auf jedem einzelnen Neuzugang – wäre von vorne herein ungleich größer als in den letzten Jahren. Denn mit dem vielen Geld gingen auch enorme Erwartungen einher. Denn nicht nur im Sturm könnte Köln nachrüsten. Schmadtke könnte gleich auf mehreren Schlüsselpositionen die nächste Qualitätsstufe anvisieren. Oder, wie er mal selbst sagte, “in das nächst höhere Regal im Supermarkt” greifen. Ob auf der Sechs oder auf beiden Flügeln – defensiv wie offensiv -, könnte der Effzeh Ausschau halten und gleichzeitig Leihspieler Neven Subotic davon überzeugen, in Köln zu bleiben.
Doch immer würde die Mega-Ablöse für Modeste über dem Effzeh schweben – Segen und Fluch zugleich. Nur für eines würde das Geld wohl zunächst nicht genutzt: zum Abbau der noch vorhandenen Schulden. Denn Geschäftsführer Alexander Wehrle hat diese längst langfristig umgeschichtet (zuletzt mit einer neuen Fan-Anleihe) und Liga-unabhängig ihre Tilgung geplant. Jeder Euro, der über Transfers verdient wird – so lautet Wehrles wie Schmadtkes Credo -, soll wieder in die Mannschaft fließen.
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