Das sagen DFB-Vize Koch und Schmadtke zum Fan-Urteil

Beim 1. FC Köln ist man sich nicht sicher, wie diese Lösung aus dem Vereinsinneren heraus aussehen soll. Der Effzeh hatte bereits in der Vergangenheit die Fans aufgefordert, Schmähgesänge gegen Dietmar Hopp zu unterlassen, Präsident Spinner hatte sich nach den jeweiligen Vorfällen beim Milliardär entschuldigt. Für den DFB offenbar nicht genug.

Ich halte diese Strafe grundsätzlich für falsch

Entsprechend fiel die Reaktion am Geißbockheim aus. “Ich halte diese Strafe grundsätzlich für falsch”, kritisierte Jörg Schmadtke auf GBK-Nachfrage. Der FC-Sportchef monierte, dass es “keine Rechtsklarheit” gebe und die Urteile gegen Köln und Dortmund “Türen öffnet, die besser geschlossen geblieben wären”. Das Problem liege, darin waren sich Schmadtke und Koch einig, in der Ermessenssache des DFB-Sportgerichts. Es gibt keine einheitliche Größe, nach der bewertet wird.

Schmadtke fragte deshalb auch, wo eine Beleidigung anfangen würde, wie viele Menschen im Stadion rufen müssten, damit sie strafbar würde und was aus Sprechchören würde, die er selbst noch erlebt hat. “Ich bin als Torhüter jahrelang bei jedem Abschlag in einem fremden Stadion als ‘Arschloch, Wichser, Hurensohn!’ beleidigt worden. Das kann ich gut finden oder nicht. Aber ich habe nie darüber nachgedacht, jemanden deswegen anzuzeigen.”

Das Kollektiv soll helfen – aber wird der Graben nur größer?

Das könnte sich nun insofern ändern, als dass der DFB entschieden hat, in bestimmten Fällen selbst aktiv zu werden. Alleine, es ist nicht definiert, in welchen. Gleichfalls hofft man in Frankfurt an der Otto-Fleck-Schneise, dass die ersten Urteile abschreckende Wirkung haben werden. Koch und der DFB setzen auf das Kollektiv, auf die große Mehrheit im Stadion, die bei künftigen Schmähgesängen ihren Unmut darüber äußern sollen. Zu befürchten ist aber, dass der Graben zwischen Fans und Verband durch diese Strafen in Wahrheit nur viel größer werden wird.

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