Vor dem Spiel des 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt hat sich die Spitze der Geissböcke mit Angela Merkel getroffen. Die Bundeskanzlerin und der Effzeh stellten die Flüchtlings-Initiative “Wir zusammen” vor und warben für größere Anstrengungen in der Integrationsfrage. Anschließend verfolgte die Regierungschefin die Bundesliga-Partie von der Tribüne aus.
Köln – Es war kurz vor 19 Uhr, als die Autokolonne am RheinEnergieStadion ankam und sofort in die Tiefgarage unter der Haupttribüne verschwand. Wenige Augenblicke später empfingen FC-Präsident Werner Spinner und Geschäftsführer Alexander Wehrle die Bundeskanzlerin in den Katakomben der Westtribüne.
Merkel folgt Wehrles Einladung
Anschließend begaben sich der FC-Tross und die Regierungschefin zu einem Treffen mit Kindern und Verantwortlichen zweier Flüchtlingsprojekte. Die Initiativen “Scoring Girls” und “Integration durch Fußball” sorgen in Köln dafür, dass in Deutschland aufgenommene Mädchen und Jungen die Möglichkeit erhalten, in ihrer freien Zeit Fußball zu spielen. “Ich höre nur Gutes über Köln”, sagte Merkel nach dem Treffen und lobte die Anstrengungen der Stadt und des Klubs.
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Das Treffen war auf Vorschlag Alexander Wehrles zustande gekommen. Der FC-Geschäftsführer hatte Merkel im Herbst 2016 im Bundeskanzleramt getroffen und sie zu einem Heimspiel eingeladen. Dieser Einladung kam die 62-Jährige nun nach und stellte gleichzeitig die Initiative “Wir zusammen” vor, der sich inzwischen rund 180 Wirtschaftsunternehmen angeschlossen haben, um Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. Die drei großen FC-Sponsoren Rewe, Ford und RheinEnergie, die diese Initiative bis dato noch nicht unterstützt hatten, traten am Dienstag offiziell bei.
Kritik am Auftritt: Vorwurf des versteckten Wahlkampfs
Nach dem gut einstündigen Treffen mit den Vertretern und Kindern der Flüchtlingsprojekte begab sich Merkel auf die Tribüne des RheinEnergieStadions und verfolgte erstmals in ihrer Zeit als Kanzlerin ein Bundesliga-Spiel des 1. FC Köln. Der Zeitpunkt des Treffens hatte in Köln im Vorfeld allerdings nicht überall Anklang gefunden, da in sechs Wochen die Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen stattfinden. Merkel wurde versteckter Wahlkampf vorgeworfen. Brisant zudem: SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz ist bekanntlich Mitglied und Beirat des Effzeh. Schulz war am Dienstag nicht im Stadion.
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