Sein erstes Bundesliga-Tor erzielte Lukas Klünter in Leverkusen und verschwand anschließend unter einer Kölner Jubeltraube. (Foto: MV)

Das ungewöhnliche Talent und ein "sensationelles Tor"

Es hat nicht viel gefehlt und Lukas Klünter hätte sich auf ewig Derby-Held nennen dürfen. Zwei Wochen vor seinem 21. Geburtstag mutierte der Rechtsverteidiger des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen zum Torjäger. Ein Traumtor, das die Entwicklung des Youngsters vorläufig krönte.

Leverkusen/Köln – Es war ein normaler Trainingsnachmittag am Geißbockheim Ende April, als ein Beobachter der Profis auf Lukas Klünter zeigte und sagte: “Der weiß ja noch gar nicht, was er mit seiner Schnelligkeit offensiv ausrichten könnte.” Nun, knapp drei Wochen später, scheint er es zu wissen.

Er hat sich alles verfüllt, was er wollte

Mit einem Antritt aus dem Mittelfeld überrumpelte er die halbe Leverkusener Defensive, gleich drei Rote ließ er wie Slalomstangen stehen, um schließlich in den Strafraum einzuziehen und aus 15 Metern das Leder unter Bernd Leno hindurch ins Netz zu ballern. Schon in der ersten Hälfte hatte sich Klünter ein Herz genommen und aus 20 Metern abgezogen. In der 49. Minute klappte es dann. Und wie! Sein anschließender Jubellauf – wie so vieles, was er tut, im Höchsttempo – führte ihn zur Ersatzbank, wo er unter einer Traube an Mitspielern begraben wurde.

Nach 40 Metern Anlauf über das halbe Feld blieb Klünter vor Bernd Leno eiskalt und schoss zum zwischenzeitlichen 2:0 ein. (Foto: MV)

“Der Jubel sagt alles aus”, freute sich Trainer Peter Stöger hinterher für seinen Spieler. “Es wird nicht viele Menschen in Köln geben, die glücklicher sind als der Lukas. Er hat sich alles verfüllt, was er wollte. Er ist bei seinem Herzensklub, hat einen neuen Vertrag erhalten, schießt im Derby ein Tor.” Damit hatte der Effzeh-Coach in wenigen Worten die verrückten letzten Wochen zusammengefasst, die Klünter durchlebt hatte. Von einem fast abgeschriebenen Talent, für das es aber nicht ganz in der Bundesliga reicht, zum Stammspieler bei dem Klub, bei dem er groß geworden war und für den er immer bei den Profis spielen wollte.

Das war wirklich grandios

Sieben Spiele hat er nun in Folge absolviert, allesamt von Beginn an, gegen Bremen konnte er seine erste Vorlage verzeichnen. Nun sein erstes Tor. Und was für eines! Selbst Timo Horn, der die Szene nur aus der Ferne hatte beobachten können, kannte keine Zurückhaltung mehr. “Normalerweise mache ich das nicht gerne, jemanden hervorzuheben”, sagte der FC-Keeper. “Aber Lukas Klünter, der gerade erst seit ein paar Wochen Stammspieler bei uns ist, hat ein sensationelles Tor geschossen. Das war wirklich grandios.”

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