Seit dem Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim wird die Kluft zwischen dem 1. FC Köln und den eigenen Ultras größer. Bei jeder Gelegenheit hetzen einige FC-Fans gegen den DFB und Dietmar Hopp. Eine Schlichtung scheint derzeit nicht in Sicht – ein Problem, dem sich einige Bundesligisten stellen müssen und noch kein Patentrezept gefunden haben.
Köln. Der Effzeh und seine Ultras – eine große Liebe wird das auf politischer Ebene in absehbarer Zukunft wohl nicht mehr. Seit der Partie gegen Hoffenheim, bei der einige FC-Fans 1899-Mäzen Dietmar Hopp auf das Übelste beschimpft hatten, herrscht zwischen beiden Parteien eine eisige Stimmung. Für die Vereinsführung ist das Fan-Verhalten nicht tragbar, zumal der DFB erneut gegen den FC wegen der Schmähgesänge ermittelt. “Nach meiner Einschätzung waren einige Dinge nicht tolerabel. Andere Dinge muss man als Person der Öffentlichkeit auch mal aushalten. Dazwischen bewegen wir uns gerade in der Diskussion”, erklärte Jörg Schmadtke dem GEISSBLOG.KOELN zur aktuellen Lage.
Keine Einsicht bei FC-Fans
Die Kölner Fans offenbaren kein Interesse an einem Dialog mit dem Verein, sondern eskalieren lieber weiter. Bei jeder sich bietenden Möglichkeit wird Hopp weiter beleidigt, so auch bei der Regionalliga-Partie der Kölner U21 gegen Rot-Weiss Essen. Hierbei untermalten die FC-Fans ihre Schmähgesänge gleichzeitig noch mit einer leuchtenden Pyroshow.
Beim Effzeh ist man sich nicht einig, wie man mit der Situation richtig umzugehen hat. Versucht man den Dialog weiter fortzuführen, mit dem Risiko, dass einige Unbelehrbare dem Ruf des Vereins weiter schaden? Oder fährt man die harte Schiene und sanktioniert seine Fans, mit dem Wissen, dass man einen lautstarken Teil der Anhängerschaft im wichtigen Saisonendspurt verlieren könnte?
Gemeinsam das Gespräch suchen
Die Kölner Fanszene ist nicht die einzige, die mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam macht. Auch die Dortmunder und Frankfurter Ultras fielen zuletzt durch Plakate und beleidigende Gesänge auf. Für Schmadtke ein Problem, das sich nur im Kollektiv lösen lässt. “Es macht meiner Meinung nach keinen Sinn, dass jeder einzelne Verein über das Verhalten der Ultras spricht. Es müssten sich alle 18 Klubs gemeinsam an den DFB wenden und das Gespräch suchen.”
Während sich die Verantwortlichen mit dem DFB an einen Tisch setzen wollen, haben sich die Fangruppierungen bereits gemeinsam verbündet und ihren Sündenbock ausfindig gemacht. Beim Spiel am vergangenen Samstag riefen FC- und BVB-Fans in Einigkeit: “Scheiß DFB!”
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