Auch Peter Stöger schrieb noch geduldig Autogramme. (Foto: GBK)
Stöger-Interview: "Hätte ich dann wieder gehen können?"
Lesedauer: 5 Minuten Nicht also Ausrede, aber als Erklärung aus der Historie der Mannschaften wie Mainz, Augsburg und Freiburg.
Ich weiß, was auf die Jungs in den nächsten Monaten zukommen wird. Vielleicht werden sie es nicht aussprechen, aber ich weiß, was sie im Kopf haben werden. Dafür werde ich Verständnis haben, weil alles Neue schwierig ist zu verarbeiten. Aber ob ich erwarte, dass die Öffentlichkeit dafür Verständnis hat? (lacht) Nein, das wird nicht der Fall sein. Alles, was man mal gehabt hat, will man immer wieder haben.
Ich hatte nie den Gedanken, nach dieser Saison wegzulaufen
Es hat schon Trainer gegeben, die bei anderen Klubs in einem Moment aufgehört haben, in dem sie gespürt haben: Das war der Höhepunkt. Ab jetzt kann ich fast nur noch verlieren. Haben Sie daran in den letzten Wochen mal gedacht?
Das ist doch schwierig. Was ist der Höhepunkt? War es der Aufstieg? Hätte ich dann schon wieder gehen können? Oder als wir im ersten Bundesliga-Jahr die Liga gehalten haben? Auf der anderen Seite bin ich bei Austria Wien gegangen, als wir mit Punkterekord Meister geworden sind und ich mit dem Team hätte Champions League spielen können. Da haben sie gesagt: Ja, ist der deppert? Und dann geht er noch in die Zweite Liga nach Deutschland. Die entscheidende Frage hier in Köln ist für mich doch: Traue ich mir zu, noch mehr aus der Mannschaft herauszuholen? Es geht ja immer nur um die Mannschaft. Oder ergibt sich irgendetwas Neues?
Dortmund zum Beispiel.
Ich kann sagen: Es hat sich bei mir in diesem Sommer kein Verein oder irgendjemand gemeldet. Ich hatte nie den Gedanken, nach dieser Saison wegzulaufen, weil ich sehr gerne hier arbeite. Deswegen gibt es auch keinen Grund darüber nachzudenken.
Ich kann sagen: Ich habe ja schon zehn Titel gewonnen
Sie wollen also die Europa League in der nächsten Saison mitnehmen?
Ja, klar. Es war ja nicht zu erwarten, dass wir das in der kurzen Zeit erreichen würden. (überlegt) Hat nicht Julian Nagelsmann letztens gesagt, er möchte irgendwann mal gerne Titel gewinnen? Der ist 29. Der hat noch ein bisschen Zeit. Ich kann sagen: Ich habe ja schon zehn Titel gewonnen. (lacht)
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