"Dort bin ich noch immer der Dominique von früher"

Wie würden Sie das Leben „auf dem Dorf“, wie Sie sagen, und in einer Großstadt wie Köln vergleichen?
Bei uns zuhause kennt sich fast jeder. Es fängt damit an, dass man sich grüßt, wenn man sich begegnet. Auf der Straße, beim Bäcker. Das wollen die Menschen dort, das habe ich als kleines Kind so gelernt. Man grüßt sich, man ist höflich, man hält den älteren Menschen die Tür auf, man hilft etwas zu tragen oder etwas aufzuheben, wenn es runterfällt. Das sind Werte, die auf einem Dorf mit 2500 Einwohnern eine wichtige Rolle spielen. Das ist in einer Millionenstadt natürlich in der Form nicht immer möglich. Aber auch in Köln habe ich die Menschen als sehr nett, offen und gastfreundlich kennengelernt und bereits viele Freundschaften geschlossen.

Wenn wir eine Traubensaft-Schorle zusammen trinken, ist es einfach schön

Ist das Leben normaler?
Auf eine Art, ja. Wir sind dort alle normal, haben normale Jobs, leben in normalen Häusern, haben normale Geschäfte. Louis Vitton oder Gucchi gibt es da nicht. Dafür müsstest du schon eine halbe Stunde nach Mannheim fahren. Die Kinder lernen das Leben so kennen, sie spielen auf der Straße, auf dem Land, direkt neben den Kühen, es ist alles ruhiger…

Die heile Welt?
Eine gesunde Welt, würde ich sagen. Natürlich gibt es auch bei mir zuhause Neider, die auf mich schauen, weil ich mehr verdiene. Aber ich bin dort für die meisten noch immer der Dominique von früher. Wenn wir eine Traubensaft-Schorle zusammen trinken, dann ist es einfach schön.

Mittlerweile ist Köln für mich zur zweiten Heimat geworden

In der Großstadt ist alles anonymer.
Genauso ist es. Deswegen finde ich es leichter, wenn man auf dem Dorf aufgewachsen ist und in eine Großstadt zieht. Man kennt die andere Seite, weil man sie über die Medien schon mal mitbekommen hat. Andersherum wäre es, glaube ich, schwerer. Mittlerweile ist Köln für mich zur zweiten Heimat geworden und ich fühle mich total wohl.

Weiterlesen: “Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit werden belohnt”