Die Verantwortlichen des 1. FC Köln werden den “Investorenklausel”-Antrag der Initiative “100% FC – Dein Verein” nicht unterstützen. Das hat Präsident Werner Spinner bestätigt. Vor der Mitgliederversammlung wird es keine Gespräche mehr zwischen Vorstand und Antragstellern geben.
Köln – Sollen künftig die Mitglieder über jedwede Investorenbeteiligung am 1. FC Köln entscheiden können oder soll dem Vorstand und dem Gemeinsamen Ausschuss bis zur Sperrminorität von 25 Prozent weiter die Möglichkeit gegeben sein, im Rahmen ihren Mandats zu entscheiden? Darüber werden die anwesenden Mitglieder in der Lanxess Arena am 25. September befinden.
Das ist eine konsequente Linie des Vorstands
Die FC-Führungsetage hat sich nun klar positioniert. Im Anschluss an einen am Geißbockheim ausgetragenen Stammtisch mit rund 200 angemeldeten FC-Mitgliedern sagte Präsident Werner Spinner dem GEISSBLOG.KOELN: “Vorstand und Geschäftsführung werden den Antrag nicht unterstützen.” Spinner, Toni Schumacher, Markus Ritterbach sowie Jörg Schmadtke und Alexander Wehrle werden sich also im Rahmen der Mitgliederversammlung dafür einsetzen, dass die aktuelle Regelung beibehalten wird. Demnach haben die Mitglieder ein Veto-Recht, sobald die Schwelle von 25 Prozent der Anteile erreicht werden würde. Bis dahin könnten Vorstand und Gemeinsamer Ausschuss aber weiterhin über Anteilsverkäufe entscheiden.
Der Hintergrund: Ab einem Verkauf von über 25 Prozent der Anteile am 1. FC Köln lägen nicht mehr alle Entscheidungen in sicherer Hand der Mitgliederversammlung, da die Anteilseigner dann im Gesamten über eine sogenannte Sperrminorität verfügen würden. Verkäufe bis 25 Prozent bleiben dagegen ohne Einfluss auf die Mitgliederversammlung als höchstes Organ des Vereins.
Inzwischen ist klar, dass es vor der Versammlung am 25. September keine Gespräche mehr zwischen dem FC-Vorstand und den Initiatoren des Satzungsantrags geben wird. Ursprünglich hatte Präsident Spinner erklärt, auf die Antragsteller um Philipp Herpel zugehen zu wollen. Davon sind die FC-Verantwortlichen inzwischen abgerückt, dem Vernehmen nach auch deshalb, weil die Initiative im Rahmen der Saisoneröffnung mit Flyern für ihre Sache geworben hatte, ohne dies vorher beim Effzeh anzumelden. “Es wird wohl keine Gespräche geben”, bestätigte Herpel auf GBK-Nachfrage. “Das ist eine konsequente Linie des Vorstands. Das müssen wir akzeptieren.”
Europa-Hoddie für alle Mitglieder der Versammlung
Damit bleibt es dabei: Herpel und die Initiative “100% FC – Dein Verein” wird ihren Satzungsantrag in der aktuellen Form am 25. September während der Mitgliederversammlung präsentieren und benötigt eine Zwei-Drittel-Mehrheit, um die Änderung wirksam werden zu lassen. Effzeh-Justiziar Dr. Oliver Zierold erklärte dem GEISSBLOG.KOELN, dass der Antrag wie jeder andere entsprechend des “Gleichbehandlungsgebots” behandelt werde. Die Initiatoren werden die Möglichkeit erhalten, den Antrag mündlich vorzustellen. Es wird eine Aussprache stattfinden und anschließend geheim abgestimmt. “Formaljuristisch wird alles genau so ablaufen, wie es die Satzung vorsieht”, versprach Zierold.
Der Vorstand rührt derweil die Werbetrommel, um möglichst viele der knapp 100.000 Mitglieder in die Lanxess Arena zu bekommen. Gab es im vergangenen Jahr für alle FC-Mitglieder an der Versammlung einen roten Hoodie mit der Aufschrift “Ich bin FC”, wird es in diesem Jahr ein Geschenk geben: Spinner erklärte, alle Anwesenden würden einen “Europa-Hoodie” erhalten. Das Design des Pullovers soll an die Europa-League-Saison angelehnt sein. In den vergangenen Jahren lag die Teilnehmerzahl zwischen rund tausend und zweieinhalbtausend Mitgliedern.
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