Schmadtke und auch Trainer Peter Stöger sprachen bei der Präsentation des Angreifers offen davon, dass es nicht nur um die sportlichen Qualifikationen des 191-Ligatore-Stürmers geht. Pizarro ist eine integere Persönlichkeit, ein professioneller Fußballer und ein einwandfreier Charakter, ein Vorbild, das dem verunsicherten Mannschaftsgefüge des 1. FC Köln gut tun wird. Er verfügt über immense Erfahrung, die gerade die jungen Neuzugänge nicht besitzen und mit denen sich Pizarro mehrheitlich auf Spanisch unterhalten kann. Dem Stürmer wird deshalb in den kommenden Wochen auch die Rolle eines spielenden Mentaltrainers zukommen. Er soll mithelfen, die junge Mannschaft anzuleiten und zu unterstützen. Nicht nur auf dem Platz am Wochenende, sondern vor allem auch im Training und in der Kabine.
Pizarro als psychologische Soforthilfe
Dafür geht der 1. FC Köln ein überschaubares Risiko ein, weil der bald 39-jährige keine Ablöse kostet und auch im Gehalts keine großen Ansprüche mehr gestellt hat. Weil seine Familie in München wohnt, bevorzugte Pizarro den Verbleib in der Bundesliga, lehnte mehrere Angebote aus dem Ausland und aus Übersee ab, entschied sich am Ende für den FC und kann so zu einer zumindest psychologischen Soforthilfe für die Geissböcke werden.
Unbestritten ist allerdings auch, dass Pizarro nicht in körperlicher Topform ist. Der Angreifer ist seit Ende Mai aus dem Training, hielt sich zwar privat fit, aber es wird wohl mehrere Wochen dauern, ehe er auch nur annähernd in eine Form kommen dürfte, die ihm mehr als Kurzeinsätze bescheren würde. Inwiefern er dann in der Lage sein wird, seinen alten Torinstinkt unter Beweis zu stellen und in Tore umzumünzen, die der FC so dringend braucht, wird man sehen. Und der dringend benötigte Neuzugang auf den offensiven Flügelpositionen ist der Peruaner freilich auch nicht. Es bleibt also dabei, dass Schmadtke im Sommer Fehler begangen hat. Doch Pizarro muss deshalb kein weiterer solcher sein.
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